Sind wir bereit für die Automatisierung der Automatisierung? Das Unternehmen Fanuc wagt einen Blick in die Zukunft.
Bernd KleinBerndKleinBernd KleinSenior IoT Application Specialist beim Lösungsanbieter für Fabrikautomatisierung Fanuc
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Was passiert, wenn Maschinen lernen, sich selbst zu programmieren? Wenn Roboter nicht mehr von Menschen gesteuert, sondern von Künstlicher Intelligenz dirigiert werden – und ganze Fabriken auf direkten Zuruf der Kunden produzieren? Genau das könnte schon bald industrieller Alltag werden.Nano Banana Pro)
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Es ist das Jahr 2040. Eine Frau greift zum Smartphone und
öffnet eine App, die aussieht wie ein gewöhnlicher Messenger. Sie aktiviert die
Spracheingabe und diktiert: „Joggingjacke, blaugrün, leichte Kontraststreifen,
atmungsaktiv. Maße in meinem Profil hinterlegt.“ Die Antwort der Fabrik hinter
der App antwortet nur Sekunden später: „Anfrage bestätigt. Design erstellt.
Material verfügbar. Fertigungslinie wird eingerichtet. Lieferung erfolgt bei
heutiger Bestellung morgen um 10:30 Uhr.“
Sobald die Bestellung bestätigt ist, läuft in einem Werk am
Rand einer europäischen Großstadt der Prozess an. Ein KI-Agent erzeugt ein
digitales Modell der spezifizierten Jacke, ordert Materialien aus dem Lager,
simuliert die Nährprozesse für ein optimales Ergebnis und eine effiziente
Materialverarbeitung, konfiguriert Roboterarme, Qualitätsstationen und
Verpackungssystem. Am nächsten Tag liegt die Jacke vor der Tür der Kundin, ohne
Vorlaufzeit, ohne menschliche Programmierung oder manuelle Einrichtung einer
Produktionslinie, einfach ausgelöst durch einen Prompt in einer App.
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Was nach Science-Fiction klingt, ist nur ein konsequentes
Weiterdenken jetziger Entwicklungen – und ein durchaus realistisches Szenario.
Eines, das für Konsumenten, Unternehmer und für Automatisierungsanbieter
weitreichende Folgen haben wird.
Automatisierung ist
Handarbeit – noch
Die Fertigung der Zukunft hat tiefgreifende Änderungen für Unternehmen, Konsumenten und Automatisierungstechnik zur Folge, erklärt Bernd Klein, Senior IoT Application Specialist beim Lösungsanbieter für Fabrikautomatisierung Fanuc.Fanuc)
In einer Zeit, die geprägt ist von Fachkräftemangel,
steigendem globalen Wettbewerbsdruck und hohen Markterwartungen an
Personalisierung, Updatezyklen, Convenience und Verfügbarkeit wird
Automatisierung zu einem der wichtigsten Faktoren für unternehmerischen Erfolg.
Nicht nur kommen immer mehr Roboter in klassischen großen Fertigungsunternehmen
zum Einsatz, sondern es entwickeln sich völlig neue Geschäftsfelder für
Robotik, etwa durch den zunehmenden Einsatz von Robotern in KMU sowie in neuen
Branchen wie in der Laborautomation oder der Lagerhaltung.
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Zugleich steckt in der Automatisierung heute immer noch ein
manueller Kern, und das an einer wesentlichen Stelle: Die Algorithmen, die
Roboter und ganze Anlagen steuern, werden immer noch von Menschen geschrieben.
SPS-Logik, Vision-Setups, Bewegungsplanung, Qualitätssicherung – all das
entsteht in spezialisierter und aufwendiger Handarbeit.
Das wird zunehmend zum Problem, wenn Automatisierung
skalieren soll. Die Zahl der Roboter mag steigen, aber qualifizierte Fachkräfte
wie SPS-Programmierer, Vision-Spezialisten, Motion-Engineers oder
Qualitätssicherungsexperten sind bereits heute schwer zu finden. Kaum
vorzustellen, wie das Verhältnis aussieht, wenn demographischer Wandel und
technologische Skalierung sich weiter so entwickeln, wie es derzeit absehbar
ist. Es wird klar: Der Flaschenhals liegt schon längst nicht mehr in der
Hardware, sondern im Wissen und in der Zeit, die nötig sind, um diese Hardware
einzusetzen.
Wenn Maschinen
lernen, sich selbst zu steuern
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Genau an diesem Punkt kann KI ansetzen. Sie kann Aufgaben
übernehmen, die heute über viele Fachrollen verteilt sind, und sie kombinieren.
Ein KI-Agent ist nicht auf eine Disziplin beschränkt, sondern kann logische
Steuerungen, Bewegungsabläufe, Bildauswertungen oder Prüfprozesse gleichzeitig operieren,
verknüpfen und optimieren. Er wird zum Meta-Programmierer der Produktion. Die
Möglichkeit dazu ist schon näher, als man vielleicht meinen möchte.
Roboter folgen dabei immer demselben Prinzip: Sie tun exakt
das, was ein Algorithmus ihnen vorgibt. Ob dieser Algorithmus von einem
Menschen formuliert wurde oder von einem KI-System, spielt für die Maschine
keine Rolle. Entscheidend ist nur, dass die Anweisungen präzise, vollständig
und sicher sind. Generative KI hat innerhalb weniger Jahre bewiesen, dass sie
erstaunlich gut im Programmieren ist. Konnte sie anfänglich noch bestenfalls
Codezeilen vervollständigen oder begrenzte Code-Einheiten schreiben, erzeugt
sie bereits heute auch hochkomplexe Algorithmen. Und KI-Systeme lernen weiter
in atemberaubender Geschwindigkeit, erweitern ihre Fähigkeiten, arbeiten
multimodal. Angesichts dessen ist es alles andere als unvorstellbar, dass KI
bald zuverlässiger, schnell und breiter programmieren kann als ein ganzes
menschliches Team, sondern sehr wahrscheinlich.
Die Folge: Der Weg von der Produktidee bis zur laufenden
Anlage, der heute noch Wochen, Monate oder Jahre an Entwicklungsarbeit
erfordert, kann künftig in wenigen Stunden oder sogar Minuten erfolgen. Diese
Entwicklung öffnet neue unternehmerische Horizonte: Wenn ein einzelner Mensch
mithilfe intelligenter Agenten eine komplette Produktionslinie betreiben oder
sogar eine eigene Fabrik „prompten“ kann, dann ist das erste
Milliarden-Unternehmen eines Einzelunternehmers keine Utopie mehr, sondern nur eine
Frage der Zeit.
Was das für
Automatisierungstechnik bedeutet
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Bestellung auslösen; den Rest erledigen intelligente Fabriken automatisch.Nano Banana Pro)
Welche Ansprüche stellt das an die Automatisierungstechnik? Damit
sich Fabriken künftig per Prompt konfigurieren lassen, müssen Maschinen und
Anlagen eines können: mit KI kommunizieren. Konkret bedeutet das: Roboter
müssen über offene Schnittstellen ansprechbar sein, sich in digitalen
Zwillingen präzise abbilden lassen und Anweisungen von KI-Agenten präzise und
zuverlässig umsetzen. Die Grundanforderungen an industrielle Systeme bleiben dabei
unverändert: Stabilität, Sicherheit, Servicefreundlichkeit und maximale
Verfügbarkeit. Ob ein Mensch oder ein Algorithmus die Befehle gibt, darf für
die Maschine keinen Unterschied machen.
Die Grundlage für eine solche Zukunft wird seit Jahrzehnten
gelegt. Unternehmen, die Automatisierung immer als ganzheitliches System
verstanden haben und ihre Technologie konsequent auf Robustheit, Offenheit und
Skalierbarkeit ausgelegt haben, verfügen heute über die besten Voraussetzungen.
Ihre Systeme sind nicht nur in der Lage, millionenfach präzise zu arbeiten,
sondern auch bereit, künftig mit KI zu kooperieren.
Wer wie Fanuc über eine gewachsene Basis aus Millionen
installierter Roboter, Steuerungen und Maschinen verfügt, hat einen enormen
Startvorteil. Die Sprache der Automatisierung – deterministisch, zuverlässig,
sicher – ist längst etabliert. Der nächste Schritt besteht darin, sie für
KI-Agenten verständlich zu machen. Die Fabrik der Zukunft wird dadurch nicht
neu erfunden. Sie entsteht auf dem Fundament jener Technologien, die schon
heute weltweit dafür sorgen, dass Automatisierung verlässlich funktioniert. Die
Automatisierung der Automatisierung ist dann nur der nächste logische Schritt.
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Die wichtigsten Fragen zum Thema
1. Was bedeutet „Automatisierung der Automatisierung“?
KI übernimmt künftig selbstständig die Programmierung und Konfiguration von Produktionsanlagen – anstelle von menschlicher Handarbeit.
2. Warum wird dieser Ansatz wichtig?
Fachkräftemangel und steigender Wettbewerbsdruck machen automatisierte, skalierbare Prozesse unverzichtbar.
3. Wie sieht das Zukunftsszenario aus?
Kunden bestellen Produkte per Sprachbefehl; KI plant, produziert und liefert personalisierte Ware vollautomatisch innerhalb eines Tages.
4. Welche Probleme bestehen heute?
Automatisierung erfordert noch viel manuelle Programmierung durch Spezialisten – der größte Flaschenhals im Produktionsumfeld.
5. Wie löst KI diesen Engpass?
KI kann komplexe Algorithmen schreiben, Prozesse verknüpfen und eigenständig komplette Fertigungslinien konfigurieren.
6. Welche Vorteile entstehen?
Massive Beschleunigung: Produktionslinien können in Stunden statt Monaten eingerichtet werden. Neue Geschäftsmodelle werden möglich.
7. Was bedeutet das für Unternehmen?
Mehr Flexibilität, geringere Kosten, neue Skalierbarkeit – sogar Einzelpersonen könnten künftig komplette „gepromptete“ Fabriken betreiben.
8. Welche Anforderungen müssen Maschinen erfüllen?
Offene Schnittstellen, digitale Zwillinge, deterministische und sichere Ausführung von KI-Befehlen sowie höchste Verfügbarkeit.
9. Welche Rolle spielt Fanuc?
Mit Millionen installierten Systemen und robuster, skalierbarer Technik bietet Fanuc ideale Voraussetzungen für KI-gesteuerte Automatisierung.
10. Wird der Mensch überflüssig?
Nein. Menschen verschieben ihre Rolle hin zu übergeordneter Prozessgestaltung, Aufsicht und strategischer Optimierung.