Das sind die 20 innovativsten Regionen in Deutschland

Wer ist die innovativste Region Deutschlands? Nach dem Innovationsatlas 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist das der Großraum Stuttgart. Die Autoindustrie und die vielen Metall- und Elektrounternehmen seien für gut ausgebildete Fachkräfte attraktiv, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen seit 2013 und "nirgendwo in Deutschland werden so viele Patente angemeldet". Nach Stuttgart belegten Wolfsburg/Braunschweig, Karlsruhe/Baden-Baden und München die Spitzenplätze unter den 85 Wirtschaftsregionen.

Baden-Württemberg und Bayern haben die innovativsten Regionen

Neben den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, der Zahl der Akademiker in den Mint-Berufen und Patentanmeldungen wurden für den IW-Innovationsatlas auch Firmengründungen und die Digitalisierung der Industrie untersucht. Bei allen Indikatoren der Innovationskraft – von der Forschungsintensität über naturwissenschaftlich-technische Beschäftigungsstrukturen bis hin zu Patenterfolgen – zeigt sich in Deutschland laut der Studie ein starkes Süd-Nord-, West-Ost- sowie Stadt-Land-Gefälle.

Baden-Württemberg und Bayern seien besonders innovative Bundesländer, heißt es in der Analyse. "Insgesamt wird deutlich, dass es ein Gefälle in Deutschland gibt: Je weiter im Norden beziehungsweise im Osten, desto innovationsschwächer sind die Wirtschaftsräume", teilte das IW mit.

Der Nord-Osten ist am wenigsten innovativ

Schlusslichter sind die ostdeutschen Regionen Mansfeld-Südharz/Eichsfeld/Nordhausen/Unstrut-Hainich-Kreis/Kyffhäuserkreis, Lüchow-Dannenberg/Altmarkkreis, Salzwedel/Stendal und Ostprignitz-Ruppin/Prignitz.

"Eine positive Ausnahme von der flächendeckenden Innovationsschwäche Ostdeutschlands bildet der Wirtschaftsraum Jena", heben die Autoren hervor. Die Optikindustrie in der Stadt sei eine Erfolgsgeschichte. In keiner anderen ostdeutschen Region entstünden so viele Patente, im Gesamtranking belege die Region um Jena Platz 27.

Für mehr Innovation: Forschung und Entwicklung stärker fördern

Auch die Unterschiede zwischen den Ideenschmieden und ländlichen Gebieten seien noch größer geworden. "Insbesondere ländlich geprägte Regionen könnten dauerhaft den Anschluss verlieren", so die Studie. "An dieser Entwicklung trägt auch der Staat eine Mitschuld", sagte Autor Oliver Koppel gegenüber der DPA: "Er hat seinen Finanzierungsanteil an Forschung und Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert."

Neben mehr finanzieller Unterstützung brauche es mehr Mint-Fachkräfte: "Angesichts der in Deutschland rückläufigen Studierendenzahlen in den Mint-Studienfächern sollten deutsche Hochschulen noch aktiver als bisher um ausländische Studierende werben."