Die Elektroindustrie hat Schwierigkeiten, ihre weiter steigenden Aufträge zu erfüllen. Nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI haben die Unternehmen ihre Produktionspläne im Januar nur leicht heraufgesetzt. Versorgungsengpässe erschwerten weiterhin deren Umsetzung, erläuterte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann am Dienstag in Frankfurt. "Während zuletzt nur acht Prozent der Firmen über unzureichende Aufträge berichteten, belasten Materialknappheiten und Fachkräftemangel 88 Prozent beziehungsweise 41 Prozent der Branchenunternehmen."
Im vergangenen Jahr ist der Wert der eingegangenen Aufträge um 23,9 Prozent verglichen mit 2020 gestiegen. Mit einem Plus von 29,2 Prozent bestellten die Kunden außerhalb der Eurozone besonders viel. Die Produktion legte hingegen nur um 3,9 Prozent zu und machte damit den Rückgang aus dem Vorjahr mehr als wett. Die sogenannte Auftragsreichweite - also der benötigte Zeitraum, um alle vorhandenen Aufträge abzuarbeiten - erreichte den historischen Höchstwert von 5,4 Monaten. Für das laufende Jahr peilt die Branche ein Produktionswachstum um vier Prozent an.
Hohe Auslastung und gute Preise führten im vergangenen Jahr zu einem Rekordumsatz von 199,5 Milliarden Euro, wie der Verband weiter berichtete. Das war ein Plus von 9,7 Prozent zum Vorjahr. Am stärksten wuchs das Geschäft mit Ländern außerhalb der Eurozone.