Dies ist ein Kernergebnis der neuen "Gehaltsstudie 2016 für Fach- und Führungskräfte", die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA nun abgeschlossen hat.
"Es wird immer wichtiger, gut ausgebildete Fachkräfte ins Unternehmen zu bekommen und an das Unternehmen zu binden. Deshalb ergeben sich neue Gehaltsgefüge", erläutert Bianca Illner, Leiterin der Abteilung Betriebswirtschaft im VDMA. "Dabei ist die Qualifikation das wichtigste Kriterium für die Einordnung in das Vergütungssystem eines Unternehmens."
Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass die höchsten Gehälter im Maschinenbau in Baden-Württemberg (Postleitzahlengebiet 7) gezahlt werden. „In Baden-Württemberg sitzen viele Weltmarktführer aus dem Maschinenbau. Zudem dürfte die lokale Konkurrenz mit der Automobilindustrie zu höheren Gehältern führen“, begründet VDMA-Vergütungsexpertin Andrea Veerkamp-Walz dieses Ergebnis. "In anderen Regionen Deutschlands machen sich dagegen die strukturschwächeren Gegenden bemerkbar."
In der Stadt wird mehr bezahlt als auf dem Land
In dieses Bild passt auch, dass Betriebe, die in Großstädten oder Großstadtnähe angesiedelt sind, häufig mehr bezahlen als Unternehmen im ländlichen Raum. Die Gehälter liegen hier um 16 bis 19 Prozent höher.
Die Studie zeigt darüber hinaus auf, dass Gehälter auf derselben Ebene zum Teil deutlich voneinander abweichen. So erhalten im Ranking der Abteilungsleiter/innen die Werksleiter/innen das höchste Gehalt (durchschnittlich gut 130.000 Euro), Leiter/innen der Abteilung Rechnungswesen und Finanzen liegen mit knapp 100.000 Euro in der Mitte und Abteilungsleiter/innen Fertigungsplanung bilden das Schlusslicht mit rund 85.000 Euro.
Boni liegen zwischen 1 und 12 Prozent des Jahresgehalts
Wichtig für eine enge Bindung ans Unternehmen, sind auch Sonderleistungen und variable Gehaltsbestandteile. In der vom VDMA regelmäßig durchgeführten Umfrage zur Personalarbeit zeigt sich, dass mehr als 90 Prozent der Unternehmen eine Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg als Instrument der Entgeltpolitik bereits einsetzen und mehr als 80 Prozent darüber hinaus sonstige Zusatzleistungen anbieten.
Der Studie zufolge liegen die Boni im Durchschnitt zwischen 1 und 12 Prozent der Jahresgehälter. Dies entspricht der marktüblichen Spreizung in der deutschen Industrie. Zu den häufigsten Zusatzleistungen zählen vermögenswirksame Leistungen und eine betriebliche Altersvorsorge, danach folgen mit einigem Abstand eine eigene Firmenkantine sowie Fahrtkostenzuschüsse, Gesundheitschecks und Fitnessstudios.
Eigene Kindergärten und Firmenwagen
Rund 10 Prozent der Maschinenbaubetriebe haben einen eigenen Kindergarten eingerichtet. Der Firmenwagen als Zusatzleistung wird laut VDMA-Benchmark zur Personalarbeit 90 Prozent der Führungskräfte und nahezu 50 Prozent der Spezialisten in den Maschinenbauunternehmen angeboten. Die aktuelle Studie zeigt darüber hinaus, dass die Wahlfreiheit beim Fahrzeugtyp und die private Nutzung sehr häufig eingeschränkt sind.
Firmen, die zunehmend über professionelles Flottenmanagement Kosten sparen, machen allerdings klare Vorgaben. So beträgt der durchschnittliche Listenpreis für die Premiumklasse 87.300 Euro, für die Oberklasse 62.320 Euro, die gehobene Mittelklasse 44.452 Euro und in der Mittel- oder Kompaktklasse sind es noch 34.217 Euro.
Arbeitgeber mit dem höchsten mittleren Einkommen
Für die Gehaltsstudie 2016 haben der VDMA und die Hochschule Aachen die Antworten von insgesamt 135 Unternehmen mit insgesamt knapp 49.000 Beschäftigten untersucht, wobei gut 34.600 Fallzahlen ausgewertet wurden. Knapp 60 Prozent der teilnehmenden Betriebe haben weniger als 200 Mitarbeiter und sind damit typisch für den mittelständisch geprägten Maschinenbau in Deutschland. 44 Prozent der Befragten hat seinen Sitz im ländlichen Raum, 42 Prozent in einer Stadt und 14 Prozent in einer Großstadt.