
Alex Humbel, CEO bei Humbel Gear Technology, Thomas Vollenweider und Pascal Wanner von Humbel sowie Daniele Corso vom Schweizer EMAG Vertriebspartner Suvema AG (v.l.). - (Bild: EMAG)
Ob für den Motorsport und Maschinenbau oder als Prototypen für die Elektromobilität – bei Humbel Gear Technology in der Schweiz entstehen besondere Zahnräder und Getriebekomponenten, deren Bauteilqualität das „normale“ Maß übersteigt. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass die Getriebespezialisten auf EMAG setzen: Seit 2018 ergänzt eine Vertikaldrehmaschine VL 4 den Maschinenbestand am Standort Kradorf bei St. Gallen.
Einige Monate nach dem Produktionsstart steht fest: Die Maschine sorgt für eine steigende Produktivität, wie Alex Humbel, Geschäftsführer bei Humbel Gear Technology, in diesem Film bestätigt.
Sehr hohe Bauteilqualität, dabei aber eher kleinere Stückzahlen – so lassen sich die Produktionsaufgaben von Humbel umreißen. Angesichts der speziellen Anwendungsfelder kann das kaum überraschen: Die produzierten Zahnräder und Getriebekomponenten kommen zum Beispiel in der Formel 1 und Formel E, in der Luft- und Raumfahrt, in unterschiedlichen Maschinenbau-Feldern oder als Prototypen für neue E-Autos zum Einsatz.
„Letztlich geht es bei uns deshalb immer um eine extreme Präzision“, erklärt Alex Humbel, CEO bei Humbel Gear Technology, in diesem interessanten Interview.„Wir entwickeln und produzieren an unserem Hauptstandort in der Schweiz sehr anspruchsvolle Zahnräder und Getriebebauteile in kleineren Stückzahlen. Als Full-Service-Dienstleister bieten wir neben der kunden- und anwendungsspezifischen Fertigung auch die Getriebeentwicklung an.“

Häufige Bauteilwechsel

Was das nun genau bedeutet – kleinere Stückzahlen – zeigt sich aktuell bei der neuen EMAG Maschine. Auf der Pick-up-Drehmaschine vom Typ VL 4 werden Losgrößen zwischen 50 und 200 Stück verarbeitet. Anschließend steht ein Bauteilwechsel an. Insgesamt durchläuft eine große Bandbreite von Flanschteilen die Drehmaschine. Warum ist der gesamte Produktionsprozess trotz der kleineren Stückzahlen effizient?
Hier verweist Alex Humbel gezielt auf eine Kerntechnologie der EMAG Gruppe: „Die integrierte Pick-up-Automation ermöglicht es uns, auch bei kleineren Stückzahlen die Produktivität zu steigern. Mit ihrer Hilfe vollzieht sich der laufende Produktionsprozess mannarm und sicher."
Auf der anderen Seite waren die Schweizer Getriebespezialisten überzeugt von der einfachen Grundkonstruktion dieser Automationslösung, bei der die Hauptspindel einer Drehmaschine das Werkstück wie ein beweglicher Pick-up-Arm aufnimmt und nach der Bearbeitung wieder ablegt. „Viele alternative Automationskonzepte anderer Anbieter erschienen uns komplizierter als die EMAG Lösung und damit eben zu fehleranfällig“, bestätigt Alex Humbel.
Stichwort Elektromobilität
Welche Rolle spielt die Induktionserwärmung zukünftig in Autos mit reinem Elektroantrieb? Einen Einblick wagt dieser Beitrag im EMAG eldec Blog.
Bauteilqualität bereits nach dem Drehen
Im praktischen Einsatz bei Humbel zeigt sich darüber hinaus eine hohe Bauteilqualität. Die Maschine legt im Hauptprozess die Basis für nachfolgende Schleifprozesse – ihre Auslegung ist einfacher, weil bereits nach dem Drehen eine hohe Maßgenauigkeit gegeben ist. Auf der anderen Seite profitieren die Getriebespezialisten von diversen Spezifikationen der VL 4

So weist die Maschine ein Maschinenbett aus Mineralit® auf. Dieser Polymerbeton reduziert die Schwingungen während des Fräsprozesses und sorgt deshalb für lange Werkzeugstandzeiten. Außerdem ist die Hauptspindel per Kreuzschlitten an der Vorderseite befestigt und ermöglicht eine dynamische Bewegung in der X-und Z-Achse.
Der 12-fach-Werkzeugrevolver ist auch für angetriebene Werkzeuge geeignet und zeichnet sich durch sehr kurze Schwenkzeiten aus – eine detaillierte Beschreibung sowie einen Film zur VL 4 findet sich hier auf der EMAG Webseite. Übrigens zeigen sich die Spezialisten beeindruckt von den Leistungswerten der Maschine. Es kommen höhere Zustellungen und Vorschübe als erwartet zum Einsatz, betont Alex Humbel im Gespräch.
Weitere EMAG Maschinen im Einsatz
Prozesssichere und schnelle Automation, hohe Bauteilqualität und stabile Gesamtkonstruktion – auf dieser technologischen Basis hat Humbel noch im laufenden Jahr 2018 in weitere EMAG Maschinen investiert. Dabei handelt es sich um eine VL 3 DUO Drehmaschine und eine VL8 für den rumänischen sowie eine VL 8 und eine VMC 450 (wird noch geliefert) für den tschechischen Standort.
„Wir streben über alle Standorte hinweg eine Vereinheitlichung des Maschinenbestands an, um auf diese Weise bestimmte Prozesse vereinfachen und ein übergreifendes Know-how aufbauen zu können“, erklärt Alexander Humbel die Strategie der Gruppe. „Dabei betrachten wir EMAG als zuverlässigen Partner.“

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