Von der Zange bis zum Schraubendreher, über Hammer, Mess- und Schneidwerkzeugen, bis hin zur Schutzkleidung oder der kompletten Werkstatteinrichtung – Beta Utensili ist Italiens führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von professionellen Arbeitswerkzeugen und -instrumenten. Das Produktsortiment des Werkzeugspezialisten umfasst 30 Kategorien und über 14.000 Artikel. Dabei werden in den drei Werken in Mailand, Castiglione d’Adda (Lodi, Lombardei) und Sulmona (L'Aquila, Abruzzen) jährlich mehr als zehn Millionen Artikel produziert und weltweit verkauft.
Maschinenüberwachung als Nachrüstlösung
Bereits seit neun Jahren ist Davide Negroni einer von 600 Mitarbeitern des Unternehmens mit Niederlassungen in Europa, Asien und Südamerika. Er leitet am Standort Castiglione d’Adda in der Nähe von Lodi die Produktion und insgesamt arbeiten hier mehr als 70 Mitarbeiter 24 Stunden am Tag im 2- oder 3-Schichtbetrieb. "Ich bin in diesem Werk für die gesamte Fertigung verantwortlich“, sagt Negroni. „Dabei produzieren wir hier mehrere Millionen Werkzeugen pro Jahr, die zur Hälfte auf dem italienischen und zur anderen Hälfte auf dem internationalen Weltmarkt verkauft werden."
Für den Produktionsleiter ist bei solch hohen Stückzahlen wichtig, "dass die Produktion reibungslos läuft und bei Stillständen sofort reagiert wird." Er fügt hinzu: "Ein unentdeckter Stillstand – auch wenn es nur fünf Minuten sind, ist für uns mit erheblichen Kosten verbunden, die wir natürlich vermeiden möchten!" Zudem ist es für das Unternehmen von großer Bedeutung, "bestehende Abläufe stets kritisch zu hinterfragen, zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren". Nur so kann laut Negroni "die Produktivität langfristig gesteigert werden und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben".
Maschinendaten in Echtzeit benötigt
"In der Vergangenheit kämpften wir immer öfters mit Maschinenstillständen, die unentdeckt blieben oder viel zu spät bemerkt und wurden", sagt Negroni. "Zudem hatte ich nie die Produktivität unserer Maschinen in Echtzeit verfügbar, was sich wiederum auf die Reaktionszeit ausgewirkte." Er fasst in einem Satz zusammen: "Es musste eine Lösung her – und zwar schnell."
So stieß der 50-jährige Produktionsleiter durch eine Internetrecherche auf das Maschinendaten-Erfassungs-System (MDE-System) von Werma Signaltechnik. "Ich hatte bereits mehrere andere Systeme getestet und bereits die Hoffnung aufgegeben, ein einfaches, unkompliziertes System zu finden, das unsere Erwartungen erfüllt, schnell installiert und zudem noch kostengünstig ist." Auf die Anfrage folgte ein Gespräch und schon ein paar Tage später hielt Negroni seine Testbox mit drei Funksendern und einem Empfänger in der Hand.
Video: Der Unterschied zwischen BDE und MDE
Überwachung der Anlagen auf einen Blick
Die Sender zur Maschinendatenerfassung des Systems "Smart Monitor" ließen sich laut Negroni in Eigenregie per Plug&Play in die bestehenden Werma-Signalsäulen integrieren. Dann musste noch der Empfänger an den PC angeschlossen werden und die Überwachung konnte starten. Nützlich fand der Produktionsleiter die Möglichkeit, das System zur Maschinendatenerfassung per Testbox in der eigenen Produktion zu checken.
Das System besteht aus Funksender, Funkempfänger und der Software. Das Funknetzwerk (868 MHz) für das Produktionsumfeld sucht sich selbst die beste Verbindung. Der Funksender wird als zusätzliches Element in die bestehende Werma-Signalsäule integriert und überwacht Zustände oder Stückzahlen von Maschinen, Anlagen und manuellen Arbeitsplätzen. Per Funk werden diese Zustände an den Funkempfänger übertragen und in einer Microsoft SQL-Datenbank gesichert.
Signalsäule als Schnittstelle der Maschinendatenerfassung
Werma sieht seine Entwicklung als MDE-Alternative für Industrieunternehmen, die schnell belastbare Daten für die Optimierung ihrer Fertigungsprozesse suchen. Durch die Vernetzung von Signalsäulen entstehe eine nachrüstbare Alternative zu herkömmlichen komplexen Systemen zur Maschinendatenerfassung. Dabei sei es egal, um welche Art von Maschine es sich handle, wie alt sie sei oder von welchem Hersteller sie stamme. Entscheidend sei, dass eine Werma-Signalsäule als Schnittstelle vorhanden sei.
So sind auch bei Beta im Werk "Castiglione d’Adda" Werkzeugmaschinen, Pressen und weitere Sondermaschinen über das MDE-System vernetzt. "Da unsere Fertigungshalle sehr groß ist und sich darin viele, unterschiedliche Maschinen befinden, die teilweise außer Sichtweite stehen, bietet uns dieses System eine optimale Möglichkeit, Maschinenstillstände und Fehlermeldungen sofort zu erkennen und schnell darauf zu reagieren", sagt Negroni. "Sogar abends, wenn kein Schichtführer vor Ort ist, werde ich per E-Mail über den Status der Maschinen informiert und sehe auf einen Blick, ob die Maschine einwandfrei arbeitet. Dadurch werden nicht nur die Reaktionszeiten auf ein Minimum verkürzt, sondern auch lange Stillstände vermieden."
Inzwischen hat Negroni mehr als 40 Maschinen mit der Maschinendatenerfassung ausgerüstet. Auch am Beta-Sitz in Mailand ist die MDE-Lösung im Einsatz. Dort werden damit die Leistung der Produktionseinheiten überwacht, Stillstände analysiert und die Gründe für ungeplante Produktionsstopps eruiert.
Technische Auswertung auf Knopfdruck
Die Einführung und Installation des Systems stellte bei Werma keine Herausforderung dar. Die erste, aussagekräftige Auswertung lag dank der zugehörigen Software innerhalb der ersten Woche vor. Das Programm führt Schritt für Schritt zum eigenen Netzwerk und stellt die Zustände der ins Netzwerk eingebundenen Signalsäulen auf dem PC dar (zentraler Leitstand). Darüber hinaus kann der Anwender Produktivitäten analysieren, Fehlerquellen suchen und somit die Effizienz und Verfügbarkeit seiner Maschinen erhöhen.
Bei Beta können Negroni und seine Mitarbeiter jetzt zeitnah erkennen, wo es häufig zu Problemen oder Störungen kommt und wie schnell darauf reagiert wird. Außerdem lasse sich aufzeigen, dass wiederkehrende Probleme erkannt, behoben und dauerhaft optimiert werden können.
Bearbeitet von Stefan Weinzierl
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