Die TÜV Nord Group konnte im Geschäftsjahr 2023 das Vertrauen der weltweiten Kunden in technische Zuverlässigkeit, digitale Sicherheit und Nachhaltigkeit von Produkten und Prozessen weiter ausbauen. "Durch unsere hohe Expertise und Erfahrung können sich Menschen überall auf der Welt darauf verlassen, dass große technologische Transformationen wie beispielhaft künstliche Intelligenz oder nachhaltige Energieformen unseren Kunden, aber auch der Gesellschaft und der Umwelt zugutekommen", sagte Dirk Stenkamp, Vorstandsvorsitzender von TÜV Nord, bei der Jahrespressekonferenz in Hannover.
"Als verlässlicher und hochinnovativer Partner unserer Kunden treiben wir die Energie-, Mobilitäts-, Digital- und Nachhaltigkeitswende aktiv voran - in unserem Heimatmarkt Deutschland genauso wie in vielen der über 100 Länder, in denen wir tätig sind. Durch unsere Kerndienstleistungen wird die breite gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien vielfach erst ermöglicht. Dieses hohe Kundenvertrauen spiegelt sich auch in unseren wirtschaftlichen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2023 wider."
Energiewende erfolgreich umsetzen
"Die Energiewende ist für Deutschland die größte Herausforderung und Chance seit der Wiedervereinigung. Sie muss gelingen, um Deutschland als führenden Wirtschaftsstandort für nachhaltige Technologien weltweit zu etablieren und zu bestätigen", so Dirk Stenkamp weiter. "Der Umbau unserer Energiewirtschaft zu einer versorgungssicheren, bezahlbaren und klimaneutralen Energieversorgung ist ein Mammutprojekt, bei dem noch vieles zu tun bleibt." Die TÜV Nord Group ist mit ihrer umfassenden Expertise und Erfahrung bei Erzeugung, Transport, Speicherung und Umwandlung von Energieformen ein wesentlicher Partner der Energiewirtschaft sowie von Ministerien und Behörden auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.
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"Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird Wasserstoff eine zentrale Rolle einnehmen", betonte Dirk Stenkamp. "Wir benötigen den schnellen und effizienten Ausbau der Elektrolyse-Kapazitäten aus grünem Strom ebenso wie eine wirksame Importstrategie für Wasserstoff sowie eine zuverlässige Infrastruktur für Transport und Speicherung von Wasserstoff in der Fläche. Die Politik hat die Weichen gestellt, jetzt müssen die geplanten Wasserstoff-Großprojekte in die Umsetzung gehen. Beim viel zitierten Deutschlandtempo müssen wir mindestens einen Gang hochschalten."
Beim German Renewables Award 2023 gewann TÜV Nord in der Kategorie "Wasserstoffinnovation des Jahres". Vielfach unterstützen Expertinnen und Experten der TÜV Nord Group ihre Kunden weltweit bei der Dekarbonisierung der Energiewirtschaft (Auszug):
- Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektromobilität entwickelt sich rasant und ermöglicht nachhaltige und bezahlbare Mobilität für breite Gesellschaftsschichten. TÜV Nord Mobilität bietet dafür einen innovativen Gebrauchtwagencheck für Fahrbatterien von Elektrofahrzeugen an. Mit verlässlichen Daten und Informationen werden Verbraucher:innen unterstützt, der E-Gebrauchtwagenmarkt wird transparenter und sicherer.
- Die TÜV Nord-Tochter Energy Engineers begleitet den Bau eines 100-MW-Elektrolyseurs des niederländischen Unternehmens VoltH2 für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Wilhelmshaven.
- Mit dem H2-Readiness-Siegel von TÜV Nord Cert können Kunden weltweit nachweisen, dass ihre Planungen, Projekte und Produkte für den Einsatz in Wasserstoffanwendungen geeignet sind. Dies umfasst Erzeugung, Speicherung, Transport und Anwendung von Wasserstoff.
- Mit dem erweiterten Photovoltaiklabor in Suzhou baut TÜV Nord China die Prüfkapazitäten für führende PV-Hersteller weiter aus und unterstützt den weltweiten Ausbau der Photovoltaik, unter anderem in Middle East, Südamerika und Europa.
- Das gesellschaftliche Engagement der TÜV Nord Group für eine lebenswerte Umwelt wurde mit der Finalteilnahme beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewürdigt.
KI-Anwendungen für noch mehr Kundenfokus und Entbürokratisierung
Für die Produkte und Dienstleistungen der TÜV Nord Group spielt künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmende Rolle als Assistent und Co-Pilot. KI kommt bereits in allen Unternehmensbereichen zum Einsatz: als TÜV Nord-Chatbot "Sophie" ebenso wie als intelligente Sensordaten-Plattform "Safeguard".
Der intelligente Sprachassistent TÜV Nord "Voize" wird bei der Hauptuntersuchung von Kraftfahrzeugen genutzt, um Prüfergebnisse noch einfacher und schneller verfügbar zu machen und Mitarbeitende von wiederkehrenden Routinetätigkeiten zu entlasten. Bei der Inspektion von Windenergieanlagen kommt eine KI-basierte Bildanalyse für die Zustandsbewertung zum Einsatz. Seit Jahresbeginn 2024 können alle Mitarbeitenden das konzerneigene TÜV Nord GPT nutzen. "Mit dem 2023 gestarteten TÜV AI.Lab in Berlin, treiben wir die Entwicklung von Methoden und Standards für die Prüfung, insbesondere sicherheitskritischer KI-Anwendungen weiter voran", so Dirk Stenkamp. "Dafür setzen wir Vorgaben aus dem EU-KI-Gesetz in Prüfkriterien und -prozesse für die unabhängige Drittprüfung um." Mit der Unterstützung von KI leistet die TÜV Nord Group einen aktiven Beitrag zur Entbürokratisierung und Ressourceneffizienz.
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Zertifizierung für nachhaltige Rohstoffe
Wie nachhaltig Rohstoffe für Verbraucherprodukte wie Mobiltelefone oder den Bau technischer Großanlagen gewonnen und eingesetzt werden, weist ein neu entwickeltes Zertifizierungsschema mit Namen TÜV Nord Cera 4in1 aus. Der von den Unternehmenstöchtern DMT und TÜV Nord Cert gemeinsam entwickelte Standard ermöglicht erstmalig den ganzheitlichen Nachweis, dass Rohstoffe von der Exploration über die Förderung und Verarbeitung bis hin zum Einsatz im Endprodukt ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig abgebaut und verarbeitet werden. Der TÜV Nord Cera 4in1 Performance Standard ist der erste diesbezügliche Standard im Markt - drei weitere Cera 4in1 Standards werden 2025 bis 2026 folgen.
Bilanz: Rekordwerte auch 2023
"Mit unserer Finanzstrategie machen wir die TÜV Nord Group immer besser und stellen sie zukunftsfähig auf", sagte Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach. 2023 wurden 134 Millionen Euro investiert, mehr als je zuvor in der über 150-jährigen Geschichte des Unternehmens. Mit 56,5 Millionen Euro erreichten die M&A-Investitionen ebenfalls einen Höchststand. Darüber hinaus investierte der Konzern in kundenfreundliche TÜV Nord-Stationen für Services rund um Fahrzeuge und einen neuen Standort in Dortmund (Phoenix West).
"Mit dem Erwerb von zwei Unternehmen in Singapur haben wir 2023 unsere Präsenz im Bereich Systemzertifizierungen im südasiatischen Markt weiter ausgebaut", so Himmelsbach weiter. "Avanta Global bietet Schulungen und Prüfungen für aktuell mehr als 5.500 Unternehmen. Die Avanta Academy führt diese Programme für private Kunden durch." Sehr erfolgreich entwickelt sich auch die Akquisition von TÜVLITA. Das Unternehmen, ursprünglich auf Fahrzeugprüfungen ausgerichtet, hat sein Portfolio auf Tätigkeiten in Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz sowie Prüfungen für Aufzüge und den Einsatz erneuerbarer Energien erweitert.
Trotz des Verkaufs einer größeren Gesellschaft zu Beginn des Jahres 2023 entwickelte sich der Umsatz mit einem Plus von 9,1 Prozent sehr positiv. Seit einem coronabedingten Rückgang 2020 wurde die Steigerung des Konzernumsatzes damit ein weiteres Jahr fortgesetzt. "Auch bei den anderen relevanten Kennzahlen steht die TÜV Nord Group sehr gut da", so Jürgen Himmelsbach. Die Eigenkapitalquote lag 2023 bei 28 Prozent, das Betriebsergebnis bei 84,5 Millionen Euro. Die TÜV Nord Group weist eine positive Nettofinanzposition aus, so Himmelsbach weiter.
Wichtige Kennzahlen im Überblick:
- Umsatz: 1.583,3 Millionen Euro (2022: 1.451,8 Millionen Euro)
- Betriebsergebnis vor Sondereffekten (EBIT): 84,5 Millionen Euro (2022: 76,6 Millionen. Euro)
- Gewinn vor Steuern (EBT): 81,4 Millionen Euro (2022: 78,9 Millionen Euro)
- Bilanzsumme: 1.192,3 Millionen. Euro (2022: 1.105,2 Millionen Euro)
- Zahl der Mitarbeitenden (FTE, Jahresdurchschnitt): 12.346 - davon 7.824 Inland, 4.522 international (2022: 12.238)
Digitale "Lernwelten" erschließen
Die Zukunft des Lernens treibt die TÜV Nord Group mit der Beteiligung an 3spin Learning voran. Das Darmstädter Unternehmen ist ein führender Anbieter von Software für immersive Lernerlebnisse. Vor dem Hintergrund, dass reale Lernorte oft schwer zugänglich und Tätigkeiten potenziell gefährlich sind (zum Beispiel bei Arbeiten auf Offshore-Windenergieanlagen oder in Dampfkesseln), eröffnet TÜV Nord Seminarteilnehmenden und der internen Mitarbeitenden-Weiterbildung jetzt mit dem stark wachsenden Bereich Extended Reality (XR) neue, digitale Perspektiven. Astrid Petersen, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin: "Mehr denn je müssen wir unsere Mitarbeitenden durch eine hervorragende Aus- und Weiterbildung auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten. Immersives, erlebnisorientiertes Lernen ist dabei ein wichtiger Schlüssel."
Das verdienen Instandhalter in Deutschland
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Ausgezeichneter Arbeitgeber
Zum sechsten Mal in Folge wurde die TÜV Nord Group vor Kurzem als "Leading Employer" ausgezeichnet und belegt erstmalig im Branchenvergleich "Dienstleistung" bundesweit den ersten Platz. Die dazugehörige Studie "Leading Employers 2024", für die Daten von mehr als 200.000 Unternehmen ausgewertet wurden, bescheinigt dem Konzern einen Platz unter den TOP-1-Prozent der Arbeitgeber in Deutschland. In Niedersachsen und in Hannover belegt die TÜV Nord Group erneut den ersten Rang.
Astrid Petersen unterstrich zudem die Bedeutung von Diversität im Konzern: "Vielfalt ist Teil unserer TÜV Nord-Familie und fest in unseren Leitlinien verankert. Wir positionieren uns klar für Weltoffenheit und Demokratie. In unserem Unternehmen arbeiten Menschen aus 80 Nationen, und wir wollen weiter im In- und Ausland wachsen."
Quelle: TÜV Nord Group