Anja Ringel, Julia Dusold, Nikolai Zaepernick

In der neuen Folge von Industry Insights sprechen (von links) Anja Ringel und Julia Dusold mit Nikolai Zaepernick, Chief Business Officer von EOS. (Bild: Florian Swoboda (1); EOS (1); Grafik: Claudia Weber)

Der 3D-Druck ist so gefragt wie nie: Weltweit befinden sich additive Fertigungsverfahren auf einem konstanten Wachstumskurs. Einer Studie zufolge soll das Marktvolumen für gedruckte Produkte bis 2030 auf 22,6 Milliarden Euro steigen. Für die kommenden Jahre wird ein durchschnittlicher Zuwachs des Marktes zwischen 17 Prozent und 22 Prozent prognostiziert. Tolle Aussichten - auch für Nikolai Zaepernick. Schließlich ist er Chief Business Officer beim 3D-Druckerhersteller EOS.

In der neuen Folge von Industry Insights erinnert er sich an das erste Produkt, das er mit einem 3D-Drucker hergestellt hat: Er habe einen Hochdruckreiniger von einer Firma gehabt, die es nicht mehr gibt. "Der hat noch wunderbar funktioniert. Ich brauchte aber eine neue Bürste, die es bei einem anderen Hersteller gibt", erzählt Zaepernick.

Das Problem: Die Geräte hatten unterschiedliche Konnektoren. Die Lösung? Natürlich 3D-Druck. Der gelernte Ingenieur verbrachte einen Abend am PC und hat sich selbst einen Adapter, der beide Geräte miteinander verbinden sollte, hergestellt und anschließend mit einem 3D-Drucker gedruckt.

In welchen Branchen die additiven Fertigungsverfahren momentan besonders nachgefragt sind und wann der Einsatz von industriellem 3D-Druck sinnvoll ist, erklärt er im Podcast:

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Nachhaltige Fertigung mit 3D-Druck

Additive Fertigungsverfahren haben einige Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit. Fertigung mittels 3D-Druck verbraucht zum Beispiel weniger Energie. Im Gespräch mit Julia Dusold und Anja Ringel erläutert Zaepernick ein weiteres Beispiel: Ein Start-up, das Brillengestelle mittels 3D-Druck herstellt, konnte dadurch im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren den CO2-Fußabdruck um 60 Prozent senken.

Auch EOS selbst stellt Nachhaltigkeit in den Vordergrund - zum Beispiel bei den Materialien. "In der Vergangenheit waren wir gerade bei der Kunststoffseite sehr stark Erdölabhängig", sagt Zaepernick. Die Frage seid dann gewesen, wo es Alternativen gibt. "Wenn man sich auf diese Wegstrecke begibt, dann findet man raus, die funktionieren zwar, sind aber für den Einsatzweck nicht geeignet." Es gebe dann immer eine Erkenntnis mehr, aber EOS versuche weiter, bei den Materialien auf Nachhaltigkeit zu setzen, um der Null-Abfall-Vision näherzukommen. Nach Möglichkeit nutzt das Unternehmen zum Beispiel schon biobasierte und biologisch abbaubare Stoffe.

Welche weiteren Innovationen EOS im Bereich Nachhaltigkeit geplant hat, erfahren Sie im Podcast.

Das ist Nikolai Zaepernick

Nikolai Zaepernick
(Bild: EOS)

Nikolai Zaepernick ist Chief Business Officer beim 3D-Druckerhersteller EOS. In seiner Rolle verantwortet er das Geschäft des globalen EOS Produktportfolios.

 

Er arbeitet seit fast zwölf Jahren bei EOS und war unter anderem schon Senior Vice President Life Cycle Solutions und Senior Vice President Zentraleuropa.

 

Vor seiner Zeit beim 3D-Druckerhersteller hat Zaepernick unter anderem bei Siemens und Cartier gearbeitet.

Lieferketten durch additive Fertigung absichern

Die Absicherung von Lieferketten ist seit Beginn der Corona-Pandemie stärker in den Fokus gerückt. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich, ihre Fertigung zumindest wieder teilweise nach Europa zu holen. Auch hier kann die additive Fertigung eine Hilfe sein. Es hänge aber stark von der Applikation ab, sagt Zaepernick. "Nicht alles ist druckbar."

Unternehmen, die 3D-Druck für ihre Produktion nutzen möchten, rät Zaepernick, zunächst zu überlegen, welche Komponente am wichtigsten ist. Dabei meint er Komponenten, ohne die der jeweilige Betrieb in eine Krise gestürzt werden würde. Für diese Bauteile könne man dann nach Lösungen mit 3D-Druck suchen. Ad hoc funktioniere das aber natürlich nicht. Der Prozess, die Fertigung umzustellen, dauert. "Fangen Sie früh an", sagt der Chief Business Officer deshalb im Podcast.

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Was Sie schon immer über additive Fertigung wissen wollten

Additiv gefertigte Bauteile aus Metall
Die additive Fertigung ermöglicht ganz neue Konstruktionsmöglichkeiten. - (Bild: mari1408 - stock.adobe.com)

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