3D-Drucker

Additive Fertigung etabliert sich immer mehr. (Bild: Mihail - stock.adobe.com)

Die Nutzung von additiver Fertigung in der Industrie hat in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. Und der Trend hält an: Schon 2018 waren sich die Experten einer Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PWC sicher: Das Marktvolumen für gedruckte Produkte steigt bis 2030 auf 22,6 Milliarden Euro.

Vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie, aber auch in der Medizintechnik und Autobranche gibt es laut Studie die größten Wachstumspotenziale. Wachstumstreiber sind dabei unter anderem optimierte Druckmethoden und –materialien, aber auch die Etablierung neuer Geschäftsmodelle. Auf die Frage „Was braucht die 3D-Druckindustrie um zu wachsen“ antworteten 59 Prozent der Befragten mit zuverlässigere Technologien. Das 3D-Druck-Unternehmen Sculpteo hat für sein Reporting knapp 2.000 Menschen aus 71 Ländern befragt.

Auf Platz zwei landeten neue Materialien mit 56 Prozent und auf Platz drei nachhaltige Technologien und Materialien mit 44 Prozent.

Trumpf übernimmt Joint Venture

Ein Unternehmen, das schon lange in der additiven Fertigung aktiv ist, ist Trumpf. Das Unternehmen hat am heutigen Montag (15.11.) bekanntgegeben, dass es das gemeinsame Joint Venture Trumpf Sisma komplett von seinem italienischen Partner Sisma übernimmt. Bislang hielt Trumpf 55 Prozent der Anteile.

Trumpf Sisma wurde 2014 gegründet und hat seinen Sitz im norditalienischen Schio. Das Unternehmen entwickelt und produziert Metall-3D-Druck-Maschinen mit der Laser Metal Fusion-Technologie.

Die Übernahme sei eine sehr starke Verpflichtung. Man habe dadurch künftig noch mehr Möglichkeiten, sagte René Kreissl, Head of Business Unit Additive Manufacturing bei Trumpf, auf einer Pressekonferenz. Er erklärte, die additive Fertigung etabliere sich immer mehr als Industrieproduktion. „Das Vertrauen in die Technologie wächst“, so Kreissl. 3D-Druck mache Prozesse unter anderem effizienter und vereinfache diese. Dadurch reduziere sich auch die Zeit.

Es gibt aber natürlich noch weitere Vorteile. Für die Befragten der Sculpteo-Studie sind das vor allem komplexe Geometrien (69 Prozent), schnelle Iteration (52 Prozent), kundenindividuelle Massenanfertigung (41 Prozent) sowie die Reduzierung der Durchlaufzeit (40 Prozent).

Zurück zu Trumpf. Das Technologieunternehmen will sich als Hauptakteur in der additiven Fertigung etablieren, sagte Kreissl. Denn: Man sehe sich nicht nur als Supplier, sondern als langjähriger Partner, mit dem Kunden ihr 3D-Druck-Business wachsen können. Wichtig sei dabei, dass Unternehmen offen für Wandel sind. Und noch einen Wunsch hat Kreissl: Eine stärkere finanzielle Unterstützung, damit auch in der Bildung 3D-Druck zur Anwendung kommt.

Podcast: EMEA-Chef von Stratasys zu Trends in der additiven Fertigung

Ein weiteres wichtiges Unternehmen im 3D-Druck-Bereich ist Stratasys. Im Industrie-Podcast von PRODUKTION erzählt er, warum die additive Fertigung durch die Corona-Pandemie mehr Aufmerksamkeit erhalten hat.

Er gibt außerdem Anwendungsbeispiele und spricht über die aktuellen Trends in der Branche.

Die Folge können Sie hier hören:

Den Podcast Industry Insights gibt es überall, wo es Podcasts gibt – unter anderem bei Spotify und Apple Podcasts.

 

Additive Fertigung und Start-ups: So ist die Lage

Doch nicht nur etablierte Unternehmen etablieren sich in der Branche. Auch viele Start-ups drängen mit ihren Lösungen auf den Markt. Ampower hat mehr als 850 Start-ups aus der ganzen Welt untersucht und bewertet. Das Ergebnis: In den vergangenen zehn Jahren wurden die meisten 3D-Druck-Start-ups in der EMEA-Region gegründet. Die höchste Finanzierung erhalten jedoch immer Start-ups aus AMER, also dem amerikanischen Kontinent.

In den USA gibt es die meisten Start-ups aus der Branche. Israel hat jedoch das höchste Verhältnis von Start-ups zum Bruttoinlandsprodukt.

Die meisten Start-ups sind in der Lieferkette tätig. Startups, die additive Fertigung zur Entwicklung eines Produkts oder Dienstleistungen schaffen, sind vor allem in den Bereichen Konsumgüter, medizinische Geräte und Raumfahrt zu finden.

Beispiele für junge Unternehmen sind laut Ampower Carbon, Desktop Metal, Relativtiy Space und Hubs.

Was Sie schon immer über additive Fertigung wissen wollten

Additiv gefertigte Bauteile aus Metall
Die additive Fertigung ermöglicht ganz neue Konstruktionsmöglichkeiten. - (Bild: mari1408 - stock.adobe.com)

Sie sind auf der Suche nach weiteren Informationen zum industriellen 3D-Druck? Hier finden Sie Grundwissen zum Thema: "Was Sie über additive Fertigung wissen müssen". In unserem Artikel "Das sind die wichtigsten additiven Fertigungsverfahren" erhalten Sie technische Details zu den fünf am häufigsten verwendeten additiven Verfahren und zu den drei vielversprechendsten Newcomern.

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