Sea Tiger stärkt U-Boot-Abwehr der Bundeswehr

Übergabe markiert neuen technologischen Standard

Am 16. Dezember 2025 wird in Berlin der erste Bordhubschrauber vom Typ NH-90 MRFH Sea Tiger offiziell an die Deutsche Marine übergeben. Mit der Teilnahme von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, unterstreicht die Zeremonie die strategische Bedeutung dieses Hubschraubertyps für die künftige Einsatzfähigkeit der deutschen Seestreitkräfte.

Die Einführung des Sea Tiger gilt als technologischer Meilenstein für die U-Boot-Jagd und die Seekriegsführung aus der Luft. Entwickelt für die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung, wird das neue System einen zentralen Beitrag zur maritimen Abschreckung und Gefechtsführung leisten.

Die Hubschrauber der Bundeswehr

Welche Hubschrauber hat die Bundeswehr? Luftwaffe, Marine und Heer verfügen über mehr als 250 Hubschrauber. Dazu gehören Kampfhubschrauber, Transporthubschrauber oder SAR-Hubschrauber. Hier folgt eine Übersicht über die Hubschrauber der Bundeswehr.

Neue Fähigkeiten für die Flotte

Mit dem Sea Tiger erhält die Marine einen hochmodernen, leistungsfähigen und vielseitigen Bordhubschrauber, der speziell auf die komplexen Einsatzszenarien in maritimen Gefechtszonen ausgelegt ist. Insgesamt sollen 30 Maschinen beim Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz stationiert werden.

Die neue Generation von Marinehubschraubern erweitert die Fähigkeiten der Fregatten erheblich. Vizeadmiral Kaack betont: „Der Hubschrauber ermöglicht uns eine moderne Seekriegsführung zur Bekämpfung von Unter- und Überwasserbedrohungen aus der Luft.“

Sensorik und Bewaffnung auf höchstem Niveau

Ausgestattet mit modernster Avionik, präziser Sensorik und einem weitreichenden Waffenarsenal stellt der Sea Tiger das „fliegende Auge“ der Flotte dar. Im Vergleich zum bisherigen Modell, dem seit 1981 eingesetzten Sea Lynx Mk88A, bietet der Sea Tiger ein deutlich erweitertes Einsatzspektrum.

Zur Bekämpfung von U-Booten kommen sowohl ein Tauchsonar als auch ein Sonarbojen-System zum Einsatz. Diese ermöglichen die Erstellung eines detaillierten Unterwasserlagebilds – eine zentrale Voraussetzung für effektive Abwehrmaßnahmen. Ergänzt wird das System durch elektro-optische Sensoren und moderne Kameratechnik für die Überwachung des Seeraums sowie zur präzisen Zielaufklärung.

Zusätzlich ist der Sea Tiger mit Torpedos und Seezielflugkörpern bewaffnet. Damit können sowohl unter- als auch überwassergeführte Bedrohungen bekämpft werden.

Ablösung des Sea Lynx und Integration in bestehende Strukturen

Mit der Indienststellung des Sea Tiger beginnt gleichzeitig der schrittweise Ersatz der Sea Lynx Mk88A, die seit über vier Jahrzehnten zum Arsenal der Deutschen Marine gehören. Die Sea Lynx galten als Rückgrat der bisherigen U-Boot-Jagd und Überwasserseekriegsführung, doch ihre technischen Möglichkeiten sind mittlerweile nicht mehr zeitgemäß.

Der Sea Tiger ergänzt die bestehende Flotte um ein entscheidend leistungsfähigeres System, das auch zukünftigen Bedrohungsszenarien gewachsen ist.

Ergänzung durch die P-8A Poseidon

Neben dem Sea Tiger wird auch das Seefernaufklärungsflugzeug P-8A Poseidon zur Verbesserung des maritimen Lagebilds beitragen. Insbesondere angesichts zunehmender U-Boot-Aktivitäten und der Bedrohung kritischer maritimer Infrastruktur sind diese Fähigkeiten für die Bundeswehr von wachsender Bedeutung.

Die Kombination beider Systeme – Sea Tiger und P-8A Poseidon – ermöglicht eine abgestimmte und tiefgreifende Analyse der Situation auf und unter Wasser.

Einsatzprofil und strategische Bedeutung

Hauptaufgaben des NH-90 MRFH Sea Tiger sind die U-Boot-Bekämpfung sowie die Überwasserseekriegsführung. Das breite Fähigkeitsspektrum reicht von Aufklärung über Zielerfassung bis hin zur direkten Gefechtsführung.

In der maritimen Landes- und Bündnisverteidigung nimmt der Sea Tiger eine zentrale Rolle ein. Er ist nicht nur ein Aufklärungs- und Waffensystem, sondern auch ein entscheidender Bestandteil für die Verteidigung kritischer Infrastruktur und Seewege.