Der Skyranger 30 auf Boxer-Basis auf der ILA22 in Berlin. Nun beschafft die Bundeswehr den Flak-Panzer, der von Rheinmetall gebaut wird.

Der Skyranger 30 auf Boxer-Basis auf der ILA22 in Berlin. Nun beschafft die Bundeswehr den Flak-Panzer, der von Rheinmetall gebaut wird. (Bild: ILA Berlin)

Die Bundeswehr hat bei Rheinmetall ein Großprojekt im Bereich Flugabwehr beauftragt. Das Rüstungsunternehmen wird den Flak-Panzer Skyranger 30 als mobiles Flugabwehrsystem auf Basis des GTK Boxer an die Bundeswehr liefern. Der Auftrag mit einem Bruttovolumen von 595 Millionen Euro umfasst die Lieferung eines Prototyps sowie 18 Serienfahrzeuge. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 30 Systeme. Der Prototyp soll bereits Ende 2024 ausgeliefert werden.

Der Flak-Panzer Skyranger 30 soll die derzeit akute Fähigkeitslücke in der mobilen Flugabwehr der deutschen Streitkräfte schließen. Das Flugabwehrsystem bietet laut Rheinmetall eine optimale Kombination aus Mobilität, Schutz, Flexibilität und Präzision, um den wachsenden Anforderungen anspruchsvoller Bedrohungsszenarien im Nah- und Mittelbereich gerecht zu werden. Als Hybridlösung vereint sein Turm die leistungsstarke 30mm x 173 KCE Revolverkanone, Boden-Luft-Lenkflugkörper und die notwendige Sensorik auf einer Plattform. In Deutschland wird der Skyranger 30 auch mit der Lenkwaffe Stinger ausgerüstet.

Der neue Panzer ist so konzipiert, dass er ohne großen Aufwand mit bereits vorhandenen Komponenten der Flugabwehr kombiniert und vollständig in deren Einheiten integriert werden kann. Mit der Beschaffung des Skyranger 30 wird langfristig die Lücke geschlossen, die durch die Außerdienststellung des Flugabwehrkanonenpanzers Gepard entstanden ist.

Rheinmetall wurde im Januar 2024 gemeinsam mit industriellen Partnern mit der Entwicklung des Luftverteidigungssystems Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) für die Bundeswehr beauftragt, in dem der Skyranger 30 künftig eine wichtige Komponente sein wird.

Als wesentlicher Bestandteil von NNbS fügt sich Skyranger 30 in die European Sky Shield Initiative der Bundesregierung ein, mit der Deutschland innerhalb der NATO eine Führungsrolle in der bodengebundenen Luftverteidigung Europas übernommen hat.

Die durchdachte Auslegung verschiedenster Wirkmittel, eine hohe Dynamik und ein großer Höhenbereich sowie modernste Sensorik ermöglichen sowohl den autonomen als auch den vernetzten Einsatz. Durch die Airburst-Munition mit programmierbarem Luftdetonationspunkt ist das System besonders für die Drohnenabwehr geeignet. Der kompakte Turm wird in das taktische 8x8-Fahrzeug Boxer integriert.

Was kann der Skyranger 30?

Der Skyranger 30 ist ein Luftabwehrsystem, das insbesondere für die Bekämpfung von Drohnen und anderen Luftzielen konzipiert wurde. Es verfügt über eine 30mm Kanone und die Möglichkeit, verschiedene Raketen wie Stinger oder Mistral zu tragen. Das System ist sowohl autonom als auch netzwerkfähig und kann in ein größeres Luftverteidigungssystem integriert werden.

Hat die Bundeswehr noch Gepard Panzer?

Nein, die Bundeswehr hat ihre Flakpanzer Gepard bis 2012 ausgemustert. Einen direkten Ersatz gibt es bis zur Einführung des Skyranger 30 nicht. Eingelagerte Geparden wurden instandgesetzt und an die Ukraine geliefert.

Hat Ukraine Skyranger?

Nein, die Ukraine hat keine Skyranger-Systeme. Sie nutzt den Flakpanzer Gepard, der ihr von Deutschland und anderen Ländern zur Verfügung gestellt wird.

Wie viele Mantis hat die Bundeswehr?

Die Bundeswehr hatte bis Oktober 2023 zwei Mantis-Systsme, die dann an die Slowakei abgegeben wurden.

Was für Flugabwehr hat die Bundeswehr?

Die Bundeswehr setzt verschiedene Flugabwehrsysteme ein. Dazu gehören Flugabwehrraketen-Systeme wie Patriot, schultergestütze Systeme wie Stinger, das leichte Flugabwehrsystem Ozelot, Raketensysteme auf Kriegsschiffen und auch Handfeuerwaffen. Künftig werden auch Arrow-3-Raketen, Iris-T-Systeme und der Skyranger 30 dazugehören.

Wer stellt den Gepard Panzer her?

Der Gepard-Panzer wurde von Krauss-Maffei (heute KNDS) Deutschland hergestellt.

Wer stellt Flugabwehrsysteme her?

Einige der weltweit führenden Hersteller von Flugabwehrwaffen und -systemen sind Rheinmetall, Raytheon Technologies (USA), Lockheed Martin (USA), MBDA (Europa), Almaz-Antey (Russland), China Aerospace Science and Industry Corporation (China), Leonardo (Italien), Thales Group (Frankreich), IAI (Israel) und Bharat Dynamics Limited (Indien).

Was kostet Skyranger?

Die Bundeswehr hat einen Prototyp und 18 Serienfahrzeuge für insgesamt 595 Millionen Euro bestellt.

Wer baut den Skyranger?

Der Skyranger wird von Rheinmetall Air Defence, einem Teil der Rheinmetall Group, hergestellt.

Was ist der Nachfolger vom Gepard Panzer?

Als Nachfolger des Gepard in der Rolle der mobilen Luftverteidigung bzw. des Flakpanzers kann der Skyranger 30 angesehen werden, der modernere Technologien und Fähigkeiten bietet.

Warum wurde der Flakpanzer Gepard ausgemustert?

Der Gepard wurde hauptsächlich aus Kostengründen ausgemustert, da der Betrieb und die Wartung der Systeme als zu teuer angesehen wurde.

Flak-Panzer Skyranger auch im österreichischen Bundesheer

Als Erstkunde hat die Republik Österreich kürzlich die Beschaffung von 36 Skyranger 30-Systemen in Auftrag gegeben. Weitere NATO- und EU-Staaten wollen sich anschließen oder haben die Beschaffung bereits eingeleitet. Ungarn hat Rheinmetall im Dezember 2023 mit der Konzeptentwicklung des Skyranger 30 Turms für die zukünftige Flugabwehrvariante des Kettenfahrzeugs Lynx KF41 beauftragt. Litauen prüft ebenfalls die Einführung des Skyranger 30 auf Boxer-Basis. Dänemark hat ebenfalls eine entsprechende Beschaffung angekündigt.

Erst im Dezember 2023 wurde mit dem Funktionsdemonstrator des Skyranger 30 auf dem Erprobungszentrum Ochsenboden/Schweiz eine erfolgreiche Test- und Schießkampagne durchgeführt, bei der sich das System im Stand und in der Bewegung bewähren musste. Der Funktionsdemonstrator liefert wichtige Erkenntnisse, die die Herstellung und Integration des deutschen Nachweistyps deutlich risikoärmer und schneller machen.

Mit Material von Rheinmetall

Der Flak-Panzer Skyranger feuert

Im Testzentrum Ochsenboden in der Schweiz absolvierte der Skyranger 30 in der Konfiguration A1 erfolgreich eine Test- und Schießkampagne, bei der sich das System sowohl im stationären als auch im mobilen Einsatz bewähren musste. - Inhalt: Rheinmetall

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