
Nachrichten, Neuigkeiten und Technologieinnovationen aus der internationalen und deutschen Rüstungsindustrie finden Sie hier. (Bild: Rheinmetall)
20. Februar 2020
Wehrbeauftragte fordert Finanzierungszusagen für Rüstungsindustrie
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hat angesichts der Bundeswehraufrüstung gefordert, schnell Produktionskapazitäten in der Industrie aufzubauen. Dafür brauche die Industrie «auch Zusagen aus der Politik, dass das finanziert wird - und zwar über den Bundeshaushalt 2024 hinaus», sagte Högl dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Ferner müssten - angefangen beim europäischen Vergaberecht - die gesetzlichen Hürden und die Rechtsvorschriften vereinfacht werden.
Högl forderte zudem, den Verteidigungsetat um zehn Milliarden Euro aufzustocken - über das Bundeswehr-Sondervermögen von 100 Milliarden Euro hinaus. Das ist auch eine Forderung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Es muss Högl zufolge «viel schneller» gehen, Geräte neu zu beschaffen und solche wiederzubeschaffen, die an die Ukraine abgegeben wurden. «Wenn wir die politischen Mehrheiten haben, und die sehe ich vor dem Hintergrund der Lage und Notwendigkeit sowohl im Deutschen Bundestag als auch im Europäischen Parlament, müssen wir mehr in unsere Verteidigung investieren», erläuterte sie. Beschaffungsprobleme bestünden in allen europäischen Mitgliedstaaten. (dpa)

13. Februar 2023
US Air Force: Erfolgreicher Test des KI-gesteuerten Kampfjets X-62A
Ein autonomes Kampfflugzeug hat nach Angaben der US-Luftwaffe 17 Stunden Flugerprobung hinter sich gebracht, darunter auch fortgeschrittene Kampfflugmanöver und Einsätze jenseits der Sichtweite. Das X-62A Variable Stability In-Flight Simulator Test Aircraft, kurz VISTA, wurde in der ersten Dezemberhälfte 2022 auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien in 12 verschiedenen Flugtests mit den KI-Agenten Autonomous Air Combat Operations (AACO) des Air Force Research Lab und Air Combat Evolution (ACE) der DARPA auf Herz und Nieren geprüft.
"Das X-62A VISTA-Team hat mit dieser Testkampagne bewiesen, dass es in der Lage ist, komplexe KI-Testmissionen durchzuführen, die die Entwicklung und Erprobung von Autonomiefähigkeiten für das Verteidigungsministerium beschleunigen", sagte Dr. Malcolm Cotting, der Forschungsdirektor der US Air Force Test Pilot School.
Die X-62 war ursprünglich eine zweisitzige F-16D und flog erstmals 1992, wobei sie die meiste Zeit an der Air Force Test Pilot's School auf der Edwards AFB verbrachte. Im Jahr 2021 wurde sie von NF-16D - das N weist darauf hin, dass es sich um ein spezielles Testflugzeug handelt - in X-62A umbenannt. Durch die im Laufe der Jahre vorgenommenen Modifikationen kann das Flugzeug die Flugeigenschaften anderer Starrflügler simulieren, was es zu einer effektiven Trainingsplattform für menschliche Testpiloten und seit kurzem auch für KI-Piloten macht.
Die Lockheed Martin Vista X-62A, ein einzigartiges Trainingsflugzeug, wurde bei einem 17-stündigen Testflug von einem Agenten der künstlichen Intelligenz geflogen. Dies ist das erste Mal, dass KI in einem taktischen Flugzeug eingesetzt wird.
"Nachdem wir unsere KI mit Hilfe von Hochleistungsrechnern und Modellierung und Simulation trainiert haben, ist es entscheidend, den Unterschied zwischen dem Simulator und dem realen Flug zu validieren. Ein Flugzeug wie die X-62 ist für die schnelle Flugerprobung dieser autonomen Verhaltensweisen von entscheidender Bedeutung", so ein AACO-Mitarbeiter.
Die Air Force beschreibt den X-62A als "Flugtestbeschleuniger". Dank der im Rahmen des VISTA-Programms vorgenommenen Änderungen kann das Testteam eine Mission fliegen, landen, die KI schnell aktualisieren oder ändern und dann innerhalb weniger Stunden eine weitere Testmission fliegen. Während der Flüge ist ein menschlicher Pilot an Bord, der im Bedarfsfall das Kommando übernehmen kann.
"Wir haben mehrere Einsätze mit zahlreichen Testpunkten auf jedem Einsatz durchgeführt, um die Algorithmen unter verschiedenen Startbedingungen, gegen verschiedene simulierte Gegner und mit simulierten Waffenfähigkeiten zu testen. Wir sind auf keine größeren Probleme gestoßen, haben aber einige Unterschiede zu den simulationsbasierten Ergebnissen festgestellt, was beim Übergang von der virtuellen zur realen Welt zu erwarten ist. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, fortschrittliche autonome Fähigkeiten nicht nur im Flug zu testen, sondern auch auf Testplattformen wie VISTA, die es uns ermöglichten, rascher als bei anderen Luftfahrzeugen Lektionen zu lernen und zu wiederholen", sagte Oberstleutnant Ryan, "Hal" Hefron, der DARPA-Programmmanager für ACE.
Lockheed Martin
13. Februar 2023
Rüstungsindustrie erhält nur wenige Aufträge aus Sondervermögen
(DPA/JD) Die Rüstungsindustrie macht der Bundesregierung angesichts ausbleibender Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr schwere Vorwürfe. "Bis heute ist der Bestelleingang bei der deutschen Industrie aus dem Sondervermögen verschwindend gering", sagte die Chefin des Panzergetriebe-Herstellers Renk, Susanne Wiegand, der 'Augsburger Allgemeinen'. Wiegand ist auch Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Sie betont, dass die Industrie Planungssicherheit benötige. "Irgendwann frage ich mich schon: Deutschland, was muss eigentlich noch passieren?"
Unterdessen könnte die tatsächliche Summe aus dem Sondervermögen, die für die Modernisierung der Bundeswehr zur Verfügung steht, nach Angaben des Verteidigungsministeriums in diesem Jahr weiter schrumpfen. Hintergrund sind die steigenden Zinsen, die der Bund für die Kreditaufnahme aus dem Sondervermögen selbst begleichen muss. Es könne derzeit aber nicht gesagt werden, welche Investitionen dafür konkret wegfallen würden. Bisher ist die "echte" Investitionssumme den Schätzungen zufolge bereits auf 93 Milliarden Euro gesunken.
Das vollständig kreditfinanzierte Sondervermögen, das der Bundestag im Juni 2022 beschlossen hatte, muss die Zinslasten für die Kredite selbst tragen. Steigen diese, steht also weniger Geld für die konkreten Anschaffungen für die Bundeswehr zur Verfügung. Hinzu kommt, dass durch die derzeit hohe Inflation die Kaufkraft der verbliebenen Summe sinkt.
Das Verteidigungsministerium hatte im Dezember aus dem Bundestag grünes Licht für die ersten milliardenschweren Bundeswehr-Projekte erhalten, darunter auch für die Beschaffung des Tarnkappenjets F-35, den Kauf eines neuen Sturmgewehrs als Nachfolgemodell für das G-36 und die Nachrüstung des Schützenpanzers Puma. Mitte Januar hieß es aus dem Finanzministerium, es seien bisher Verträge über etwas mehr als zehn Milliarden Euro geschlossen worden, noch sei aber kein Geld geflossen.
1. Februar 2023
„Othello“: Silent Mode für das Schutzsystem Trophy
Euro Trophy, ein Joint Venture von KMW, General Dynamics und Rafael, hat für sein aktives Schutzsystem (Trophy APS - Active Protection System) eine Version vorgestellt, die im Silent Mode, also in einem ‚stillen Modus‘ betrieben werden kann. Laut dem Unternehmen wird das System mit dem passiven elektro-optischen (EO) Sensor „Othello“ von Elta Systems ergänzt. So sei eine einfach zu installierende Zusatzlösung für die aktuelle Konfiguration der Trophy-Radarantennen verfügbar, teilte das Unternehmen mit. Sowohl neue als auch bereits genutzte APS-Systeme ließen sich so mit Silent Mode ausrüsren.
„Othello“ ist laut Hersteller ein Detektor für feindliches Feuer, also für Beschuss durch Geschütze, Mörser, Raketen und Panzerabwehrraketen. Die EO-Technologie soll ihn gegen Geräusche von außen wie Motoren immunisieren. So sollen die Soldaten schneller auf den Feindbeschuss reagieren können.
20. Januar 2023
Hyperschall-Waffenkonzept HAWC erfolgreich von B-52 gestartet

Das in Kooperation von DARPA, AFRL, Lockheed Martin und Aerojet Rocketdyne entwickelte Hyperschall-Waffenkonzept HAWC (Hypersonic Air-Breathing Weapon Concept), hat seinen Starttest bestanden. Das Waffensystem startete von einem fliegenden B-52-Bomber und wurde von seiner ersten Stufe auf eine vorausberechtene Position gebracht, wo dann das Scramjet-Triebwerk zündete und das System auf Geschwindigkeiten von über Mach 5 beschleunigte. Die Wasse funktionierte laut Lockheed wie vorhergesagt, legte mehr als 300 Seemeilen zurück und erreichte eine Höhe von über 60.000 Fuß (ca. 18 km).
„Erschwinglichkeit und Zuverlässigkeit sind bei der Entwicklung von Hyperschalllösungen für den Betrieb von entscheidender Bedeutung“, sagte John Clark, Vizepräsident und General Manager von Lockheed Martin Skunk Works.
Das Team von Lockheed Martin Skunk Works und Aerojet Rocketdyne arbeitet zusammen, um kostengünstige, fortschrittliche Fertigungstechnologien voranzutreiben, wobei extreme Haltbarkeit priorisiert wurde, um die Stück- und Teilekosten erheblich zu senken. Durch die gezielte Integration digitaler Technologien in den gesamten Design-, Test- und Herstellungsprozess bestätigte das Team, dass Hyperschallsysteme zu den erforderlichen Preisen erschwinglich hergestellt werden können.
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