Rheinmetall Panzer Marder im Gelände

Rheinmetall gehört zu den großen Rüstungskonzernen, die von dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen des Bundes profitieren dürften. (Bild: Rheinmetall)

Der Panzer- und Artilleriehersteller Rheinmetall bleibt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und globaler Spannungen auf Wachstumskurs, schraubt seine hohen Erwartungen aber etwas herunter. Im ersten Halbjahr habe der Umsatz um 3,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zugelegt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um acht Prozent auf 0,2 Milliarden Euro.

Vor allem eine hohe Nachfrage nach Munition machte sich in den Kassen der Waffenschmiede bemerkbar. Die Auftragsbücher sind im Bereich Waffe und Munition prall gefüllt, der Ordereingang verdreifachte sich hier auf 1,5 Milliarden Euro. Andere Geschäftsbereiche legten ebenfalls zu, allerdings nicht so stark wie dieser. Die Technologie-Firma ist auch als Autozulieferer tätig, die Bedeutung dieses Geschäftsteils sinkt allerdings tendenziell.

Rheinmetall gehört zu den großen Rüstungskonzernen, die von dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen des Bundes profitieren dürften. Mit dem Geld soll die Bundeswehr modernisiert und besser aufgestellt werden. Konzernchef Armin Papperger hatte nach Beginn des Ukraine-Krieges eine milliardenschwere Liste an Rüstungsgütern vorgelegt, die das Unternehmen binnen zehn Jahren liefern könnte - etwa Panzer, Militärfahrzeuge, Luftabwehrgeschütze und Munition. Ob und bei welchen Produkten der Bund zugreift, ist noch offen. Die Perspektiven sind positiv. Bis Rheinmetall aber dank des Sondervermögens Kasse macht, wird es noch dauern.

Rheinmetall: Aktienkurs sinkt nach Bekanntgabe

Dass Rheinmetalls Aktienkurs nach Bekanntgabe der Zahlen am Freitag deutlich sank, dürfte an einer geänderten Prognose gelegen haben. Ging das Management beim Auftragseingang für das Gesamtjahr 2022 von 13 bis 15 Milliarden Euro aus, so wird inzwischen nur noch mit einer Spanne von 10 bis 12 Milliarden Euro gerechnet. Nach 4,8 Milliarden im Vorjahr wäre aber auch das noch ein großer Sprung. Die veränderte Einschätzung begründete die Firma damit, dass es mittlerweile mehr Klarheit gebe über die Verwendung des Bundeswehr-Sondervermögens.

Die Firma mit Sitz in Düsseldorf hatte zu Beginn des Jahres weltweit rund 24.000 Beschäftigte. Große deutsche Produktionsstätten für militärische Güter sind in Unterlüß (Niedersachsen/2.090 Mitarbeitende), Bremen (1.910 Mitarbeitende), Kassel (1.130) und Kiel (680). Mehr zum Thema lesen Sie auch hier: "Rüstungsindustrie: Viele Aufträge, wenige Fachkräfte"

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dpa