
Die Fertigung von Energiespeichern für E-Autos kommt auch in Deutschland immer mehr in Fahrt. Batteriewerke schießen fast wie Pilze aus dem Boden - sollte man meinen. (Bild: Valmet)
Die Entwicklung und Produktion von E-Auto-Batterien ist bislang fest in asiatischer Hand. Doch das soll sich nun ändern. Hat es erst noch geheißen, dass sich eine europäische Zellfertigung nicht lohne, weil die asiatischen Hersteller einen so großen Vorsprung für die Stromspeicher hätten, so hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden. Denn man dürfe sich nicht von den chinesischen oder südkoreanischen Batterieproduzenten abhängig machen. Das Ergebnis: Hierzulande nimmt die Zellproduktion sowie der dafür notwendige Bau wie beispielsweise Teslas Gigafactory an Fahrt auf. Dazu nachfolgend sieben Batteriewerke von A bis G entsprechend der interaktiven Karte aufgelistet:
A: Microvast in Ludwigsfelde
Microvast ist ein texanischer Batteriehersteller, der in Ludwigsfelde bei Berlin seine Europazentrale eingerichtet hat. Am Standort will das Unternehmen, im Gegensatz zu den anderen in dieser Liste, lediglich Batteriemodule zusammensetzen und keine Zellen herstellen. Die Zellen für die Module, die das Unternehmen von seiner chinesischen Schwestergesellschaft Microvast Power Systems bezieht, sollen sich unter anderem für E-Autos, und -Busse eignen.
B: Farasis in Bitterfeld
Die Fabrik die Farasis in Sachsen-Anhalt baut, ist CO2-neutral konzipiert. Ab 2022 sollen dort bereits mit einer Größenordnung von 8 bis 10 GWh Batterien hergestellt werden. Das Unternehmen machte keine genaueren Angaben wann das Maximum von 16 GWh erreicht werde. Mercedes Benz hat sich einen Anteil von drei Prozent an dem chinesischen Lithium-Ionen-Akku-Hersteller gesichert, um seine E-Mobilitätssparte auszubauen.
C: SVOLT in Überherrn
SVOLT ist ebenfalls ein chinesischer Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien und hat sich 2018 von Great Wall Motors, einem chinesischen Automobil-Hersteller abgespalten. Aktuell kooperiert das Unternehmen mit BMW. Bis 2023 soll der erste Bauabschnitt in Überherrn und damit eine Kapazität von 6 GWh fertiggestellt sein. Abhängig von der Nachfrage will der Hersteller über den weiteren Ausbau entscheiden - bis zu 24 GWh wären möglich.
D: CATL in Erfurt
Contemporary Amperex Technology oder kurz CATL ist ein weiterer chinesischer Batteriehersteller. Dieser will auf dem 23 ha großen Gelände des insolventen Photovoltaik-Herstellers Solarworld Lithium-Ionen-Batterien für den europäischen Markt fertigen. Die geplante Anfangskapazität liegt bei 14 GWh, diese soll dann auf 24 GWh ausgebaut werden. Laut Unternehmensangaben interessieren sich bereits BMW, Volkswagen, Daimler, Bosch und Volvo für die zukünftig in Erfurt hergestellten Batterien.
E: VW und Northvolt in Salzgitter
In Salzgitter handelt es sich um eine schwedisch-deutsche Kooperation zwischen VW und dem Batteriehersteller Northvolt. Bis 2024 soll am Standort eine Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen mit einer Anfangskapazität von 16 GWh entstehen.
F: PSA-Groupe in Kaiserslautern
Opel, der Mutterkonzern PSA und das Batterieunternehmen Saft, welches eine Tochter von Total ist, haben ein Joint-Venture gegründet, um die europäische Batterieherstellung mit vereinten Kräften voranzubringen. Die Fabrik die in Kaiserslautern entstehen soll, hat noch eine Schwester auf der anderen Seite der französischen Grenze in Douvrin. Das Konsortium will je Fabrik ab 2023 drei Blöcke mit jeweils 8 GWh in Betrieb nehmen. Gebündelt sollen die Standorte zukünftig eine Kapazität von 48 GWh haben.
G: Tesla in Grünheide
Die wohl bekannteste und aus verschiedenen Gründen umstrittene Produktionsstätte für E-Autos baut Tesla aktuell im brandenburgischen Grünheide. Direkt daneben hat Unternehmenschef Elon Musk angekündigt wolle er eine Batteriefabrik bauen. Geplant ist zunächst eine Kapazität von 100 GWh, danach sogar bis zu 250 GWh. Der geplante Start für die Gigafactory Ende 2021 könnte sich wegen noch fehlender Genehmigungen weiter nach hinten verschieben.
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