Der Chef des Automobilzulieferers Continental schließt im Kampf gegen den Abschwung betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Das sagte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
Die Automobilindustrie und damit die deutsche Wirtschaft sieht der Manager vor harten Zeiten. "Die Stimmung ist angespannt. Die Industrie muss sich bis 2021 auf ein Situation ohne Wachstum einstellen."
Je tiefer die Rezession, desto härter müsste die Branche gegensteuern. Degenhart sieht deshalb die Politik gefordert: "Wir würden uns wünschen, dass die Industrie unterstützt wird, bevor wir heftiger in die Rezession rutschen. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für stimulierende Maßnahmen."
Standortschließungen?
Außerdem wird bei Conti auch die Schließung ganzer Standorte diskutiert.
In einem ersten Schritt praktiziere der Konzern in einigen Betrieben Kurzarbeit, darüber hinausgehende Maßnahmen verhandele der Vorstand gerade mit dem Betriebsrat: "Bereiche, die absehbar nicht ausreichende Beiträge zu Wachstum oder Gewinn leisten, stellen wir auf den Prüfstand, notfalls trennen wir uns davon."
Im Konzern hat Degenhart "strikte Kostendisziplin" angeordnet; "angefangen mit weniger Reisen und mehr Videokonferenzen", wie der Conti-Chef erläuterte: "Projekte, die nicht unbedingt sein müssen, werden geschoben, Arbeitskonten werden ausgeglichen, die Zahl der Leiharbeiter reduziert und Kurzarbeit wo sinnvoll genutzt."