Deutschland schneidet schlecht ab

Die Höhe des Kurzarbeitergeldes im Ländervergleich

Der Europavergleich zeigt, dass in Deutschland das Kurzarbeitergeld besonders niedrig ausfällt. Wo es mehr gibt, zeigt unsere Bildergalerie.

Sarah Wieser Sarah Wieser

Veröffentlicht 15. April 2020 - 07:00 Geändert 15. April 2020 - 07:00

Eine Fahne mit der Flagge Spaniens — In Spanien wird die Höhe des Kurzarbeitergeldes anhand des Bruttoeinkommens berechnet. Arbeitnehmer in Kurzarbeit erhalten dort 70 Prozent ihres letzten Bruttogehaltes. -

Der Eiffelturm in Paris, Frankreich — Auch in Frankreich rechnet man mit dem Bruttogehalt. Die Franzosen, die von Kurzarbeit betroffen sind, erhalten ebenfalls 70 Prozent ihres letzten Gehalts. -

Die Alpen in der Schweiz — In der Schweiz werden vom letzten Bruttogehalt 80 Prozent erstattet. -

Die Vatikanstadt in Rom, Italien — Italien schließt sich an: Auch dort erhalten Beschäftigte in Kurzarbeit 80 Prozent ihres Bruttogehaltes. -

Ein Blick auf Englands Hauptstadt London — Auch in Großbritannien beträgt das Kurzarbeitergeld 80 Prozent des letzten Gehalts. -

Das Brandenburger Tor in Berlin, Deutschland — Anders sieht es in Deutschland aus, denn hierzulande werden nur 60 bis 67 Prozent des Nettogehaltes ersetzt. -

Ein Alpensee in Österreich — Das Nettogehalt ist auch in Österreich die Basis für die Berechnung des Kurzarbeitergeldes. Davon werden dort 80 bis 90 Prozent erstattet. -

Ein Pub in Dublin, Irland — Arbeitnehmer-freundlich: Irland ersetzt volle Nettogehalt. -

Bis zu 2,35 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland sind in Kurzarbeit wegen der Coronakrise. Das schätzt die Bundesagentur für Arbeit. Deutschland hängt in Sachen Kurzarbeitergeld damit im Europavergleich ziemlich hinterher, wie eine Aufstellung von Agenda Austria zeigt.

Während in Großbritannien, in Italien, der Schweiz, Frankreich und auch in Spanien das Kurzarbeitergeld prozentual anhand des letzten Bruttogehalts berechnet wird, so orientiert man sich in Deutschland, Österreich und auch in Irland diesbezüglich am letzten Nettogehalt.

In Irland können sich Arbeitnehmer freuen. Auf der Grünen Insel ersetzt der Staat 70 Prozent des Gehalts, die Arbeitgeber die restlichen 30 Prozent - somit erhalten die Iren auch in Kurzarbeit ihr volles Gehalt.