Ein Mann im Anzug zeigt auf eine Anzeige "Industrie 4.0".

TeamViewer und Ubimax arbeiten künftig im Bereich Industrie 4.0 zusammen. - (Bild: Adobe Stock/Coloures-Pic)

TeamViewer hat eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von Ubimax unterzeichnet, einem führenden Anbieter von Wearable-Computing-Technologien und Augmented-Reality (AR)-Lösungen für Facharbeiter in der Industrie. Mit der Akquisition erweitert TeamViewer nach eigener Aussage das Angebot für große Unternehmenskunden in den Bereichen Industrie 4.0 und Internet der Dinge (IoT) deutlich.

Mit den branchenspezifischen Ubimax-Lösungen können Kunden, darunter viele internationale Blue-Chip-Unternehmen, ihre Arbeitsprozesse optimieren und so das Potenzial der Industrie 4.0 ausschöpfen. Mit dem Zukauf wird sich TeamViewers Zielmarkt um zehn Milliarden Euro auf 40 Milliarden Euro im Jahr 2023 vergrößern. Das kombinierte Geschäft beider Unternehmen wird zudem die jährliche Wachstumsrate des Zielmarktes (CAGR) von 24 Prozent auf 27 Prozent beschleunigen, was auf das starke Wachstum des AR-Marktes zurückzuführen ist.

Digitalisierung "Made in Germany"

Oliver Steil, CEO von TeamViewer, sagt in einer Pressemitteilung: „Diese erste Übernahme in der Geschichte von TeamViewer ist für uns ein strategisch wichtiger Schritt. Ubimax und TeamViewer stehen für Digitalisierung ‚made in Germany‘. Gemeinsam schaffen wir einen globalen Marktführer für Industrie 4.0-Lösungen. Unseren Kunden stellen wir passgenaue Angebote aus einer Hand bereit, um jedes Gerät, jeden Arbeiter und jeden Prozess in verschiedenen Industrien sicher zu vernetzen. Beide Firmen verbindet eine von Innovation und Unternehmergeist geprägte Kultur. Wir heißen die Gründer von Ubimax sowie das gesamte Team bei TeamViewer herzlich willkommen.“

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Hendrik Witt, CEO und Mitgründer von Ubimax, sagt: „Wir freuen uns sehr, den erfolgreichen Weg von TeamViewer künftig aktiv mitgestalten zu können. Ubimax‘ führende Augmented-Reality-Plattform und unsere langjährige Erfahrung mit der Optimierung industrieller Arbeitsprozesse ergänzen das Produktportfolio von TeamViewer ideal. Gemeinsam mit meinen Gründungspartnern Jan Junker und Percy Stocker freue ich mich sehr darauf, künftig als Teil der TeamViewer-Familie das globale Wachstum und den Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten voranzutreiben.“

Mehr als 200 Unternehmenskunden weltweit nutzen Ubimax-Lösungen. Die Firma wurde 2014 in Bremen gegründet und bietet seinen Kunden in verschiedenen Branchen AR-basierte Produkte zur Verbesserung manueller Arbeitsprozesse. Ubimax‘ Technologie kommt im Arbeitsumfeld von Facharbeitern in der Industrie zum Einsatz und wird auf sogenannten Wearables wie etwa Datenbrillen genutzt.

Ubimax rechnet mit weiterem Wachstum

Zum Produktportfolio gehören neben diesen Wearables und Beratungsleistungen vor allem die führende AR-Software-Plattform Frontline. Diese ist eine Art digitaler Werkzeugkasten für Arbeiter in Produktions- und Lagerhallen: Frontline unterstützt bei einer Vielzahl an Aufgaben, wie etwa der Kommissionierung im Lager durch die Visualisierung auf einer Datenbrille, wodurch die Produktivität steigt. Zudem können Unternehmenskunden mit Frontline ihre Arbeitsprozesse steuern und mit den Arbeitern in der Fertigung oder Montage kommunizieren.

Die über 90 Mitarbeiter von Ubimax sind an Standorten in Deutschland, den USA und Mexiko tätig und vertreiben Produkte an über 200 Unternehmenskunden weltweit aus verschiedenen Branchen. In den vergangenen zwölf Monaten steigerte Ubimax die Billings auf 9,1 Millionen Euro (Stand: 30. Juni) und rechnet im kommenden Jahr mit weiterem Wachstum.

Mit der Übernahme von Ubimax wird TeamViewer sein Angebot für große Unternehmenskunden ausbauen und die Digitalisierung von Produktionsbereichen beschleunigen. TeamViewer kann zudem die Entwicklung neuer Anwendungsfälle mit Fokus auf Datenanalyse und künstlicher Intelligenz vorantreiben. Das erweiterte Angebot baut auf dem Erfolg von TeamViewer Pilot auf, einer einfach nutzbaren AR-Anwendung für Mobiltelefone und Tablets.

Die breite Kundenbasis von Ubimax, die international tätige Unternehmen wie Deutsche Post DHL, BMW oder Coca-Cola Hellenic Bottling Company umfasst, eröffnet außerdem zusätzliche Geschäftschancen für das Großkundensegment von TeamViewer. Auch die strategischen Partnerschaften von Ubimax werden weiter fortgeführt, insbesondere die Partnerschaft mit Fielmann, wodurch Datenbrillen mit Ubimax-Software flächendeckend auch mit Korrekturgläsern erhältlich sind.

Gründer werden sich langfristig engagieren

TeamViewer erwirbt gemäß der Vereinbarung 100 Prozent an Ubimax zu einem Preis von 136,5 Millionen Euro, frei von Barmitteln und Schulden, der teilweise in bar und teilweise in Aktien gezahlt wird. Der Barmittel-Anteil von 85,8 Millionen Euro wird vollständig aus liquiden Mitteln von TeamViewer finanziert. Darüber hinaus werden die Gründer 1.070.931 neue TeamViewer-Aktien erhalten, die aus dem genehmigten Kapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage begeben werden.

Die Bezugsrechte der Aktionäre sind ausgeschlossen. Die neuen Aktien unterliegen einer Sperrfrist von drei Jahren, wobei die Freigabe in jährlichen Tranchen erfolgt, was das langfristige Engagement der Gründer unterstreicht. Mit dem Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich bestimmter Vollzugsbedingungen im dritten Quartal 2020 gerechnet.

TeamViewer ist nach vorläufigen und nicht auditierten Zahlen im zweiten Quartal weiter stark gewachsen. Dabei hat sich die zusätzliche Nachfrage nach Lösungen für Fernzugriff und Homeoffice im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wieder normalisiert. Im zweiten Quartal stiegen die fakturierten Umsätze (Billings) auf 105,9 Millionen Euro (Q2 2019: 73,1 Millionen Euro) und legten im gesamten ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 59 Prozent auf 225,7 Millionen Euro (1H 2019: 141,6 Millionen Euro) zu.

Stefan Gaiser, CFO von TeamViewer, sagt: „Nach einem weiteren sehr starken Quartal erfüllt diese Transaktion all unsere Kriterien für eine Übernahme. Die Akquisition verschafft uns einen echten Wettbewerbsvorteil und kann problemlos aus der bestehenden Liquidität finanziert werden. Gemeinsam mit den Gründern von Ubimax werden wir auch in Zukunft nach vielversprechenden Übernahmemöglichkeiten Ausschau halten. Unsere starken Ergebnisse geben uns hierfür den nötigen Spielraum.“

 

Quelle: TeamViewer

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