Thyssenkrupp Quartier

Das Grobblechwerk von Thyssenkrupp muss laut Angaben sein Werk in Duisburg schließen, wegen erfolgloser Käufersuche. - (Bild: Thyssenkrupp)

Das Duisburger Grobblechwerk des angeschlagenen Stahlkonzerns Thyssenkrupp mit rund 800 Beschäftigten steht vor dem Aus. Verkaufsgespräche mit verschiedenen Interessenten seien bisher ohne Ergebnis geblieben. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die im Tarifvertrag Zukunftspakt Stahl 20-30 vereinbarte Schließung des Geschäftsbereichs Grobblech bis spätestens zum 30. September 2021 kommen kann", heißt es in einer Mitarbeiterinformation, die der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag (17.11.) vorlag. Die zuständigen Gremien würden in den kommenden Wochen Beschlüsse fassen.

Thyssenkrupp hatte angekündigt, das Werk im September kommenden Jahres zu schließen, wenn sich bis Ende des Jahres kein Käufer findet. Entlassungen soll es aber nicht geben. Unter anderem sollen den Betroffenen Arbeitsplätze in anderen Werken angeboten werden. In dem Werk im Duisburger Süden werden Stahlbleche unter anderem für die Bauindustrie, den Schiffbau oder für Pipelines hergestellt. Die "WAZ" hatte zuvor über die erfolglosen Verkaufsverhandlungen berichtet. 

Schwarzer Tag für den Stahlstandort NRW

Die IG Metall beklagte einen schwarzen Tag für den Stahlstandort NRW und die Beschäftigten. "Die Corona-Situation hat dem Verkaufsprozess, der mit großer Sorgfalt geführt wurde, das Genick gebrochen", sagte NRW-Bezirksleiter Knut Giesler. Die aktuelle Situation zeige, "wie dringend notwendig eine Staatsbeteiligung für den Stahlbereich von Thyssenkrupp ist". Konzernchefin Martina Merz hatte unlängst bestätigt, dass Thyssenkrupp Gespräche über staatliche Unterstützung mit der Bundesregierun unter der Beteiligung der NRW-Landesregierung führt.

Thyssenkrupp habe bisher aber "keine Hilfen aus dem Wirtschaftstabilisierungsfonds beantragt", hatte sie der "FAZ" gesagt. Es sei auch noch nicht absehbar, "ob wir auf eine unmittelbare Unterstützung angewiesen sind". Es gehe vor allem um die klimaneutrale Stahlproduktion.

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dpa