Der Rohstoffpreisindex der VBW – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ist im August 2022 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 156,7 Punkte gestiegen. „Der Krisencocktail aus Pandemie-Folgen, russischem Angriffskrieg und Inflation zeigt sich auch auf den Rohstoffmärkten. Aufgrund von Lieferkettenproblemen und Engpässen bleiben die Rohstoffpreise auf hohem Niveau. Es gibt kaum eine Branche, die davon nicht betroffen ist“, erklärt VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise für Industriemetalle um 3,4 Prozent gestiegen. Der Preis für Lithium zog im Vergleich zum Vormonat zwar nur um 1,9 Prozent an, im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies jedoch ein Plus von 474,5 Prozent. „Als wichtiger Baustein in der Batterietechnologie ist Lithium von zentraler Bedeutung für die Energie- und Verkehrswende, aber auch in vielen anderen Branchen wird der Rohstoff dringend benötigt“, so Brossardt.
Auch der Preis für Zink hat mit einem Plus von 15,5 Prozent einen neuerlichen Sprung gemacht, im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis damit um 19,7 Prozent gestiegen. Daneben wurden Wismut (+6,2 Prozent), Kupfer (+5,9 Prozent) und Blei (+5 Prozent) im Vergleich zum Vormonat spürbar teurer gehandelt. Im Vorjahresvergleich sind die Preise für Gallium (+58,8 Prozent), Titan (+35,8 Prozent) und Nickel (+14,7 Prozent) weiterhin besonders hoch.
Abhängigkeit von Rohstofflieferanten und -ländern verringern
Ähnliches gilt für die Seltenen Erden. Unter anderem stieg Neodym im Vergleich zum Vorjahr um 20,2 Prozent. „Neodym gehört zu den Rohstoffen mit hoher Bedeutung für unsere heimische Wirtschaft. Es wird beispielsweise für die Herstellung stärkster Magnete, in der Lasertechnik oder auch für die Glas- und Porzellanfärbung benötigt“, führt Brossardt aus.
Angesichts steigender Rohstoffpreise und möglicher Versorgungsengpässe fordert die VBW einen langfristig ausgerichteten, sicheren und belastbaren Rohstoffimport. Dafür braucht es einen deutlich diversifizierteren Bezug von Rohstoffen: „Wir müssen die Abhängigkeit von einzelnen Rohstofflieferanten und -ländern verringern. Daneben gilt es, die Rohstoffeffizienz durch gezielte Forschung voranzutreiben und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen durch eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft zu stärken“, so Brossardt abschließend.
Quelle: VBW
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