
(Bild: Kalyakan - stock.adobe.com (Symbolbild))
Der Stau von Containerschiffen in der Nordsee ist im Juni weiter gewachsen. Inzwischen stünden dort mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität still und könnten weder be- noch entladen werden, teilte das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit. Auch vor chinesischen Häfen wachse die Warteschlange. Vor Shanghai und der angrenzenden Provinz Zheijang seien gegenwärtig mehr als vier Prozent der globalen Frachtkapazität gebunden. "Ein Ende der Staus in der Containerschifffahrt ist derzeit nicht in Sicht", teilte Vincent Stamer mit, der den Kiel Trade Indicator des IfW leitet. Dieser erfasst die weltweiten Handelsströme in der Schifffahrt.
In Nordamerika habe sich die Lage dagegen entspannt. Die pandemiebedingt hohe Nachfrage nach Konsumgütern in den USA habe nachgelassen, der Stau vor dem Hafen von Los Angeles habe sich aufgelöst. Das entlaste die Transportwege. Die Frachtkosten von Asien an die Westküste Nordamerikas seien seit Beginn dieses Jahres um knapp die Hälfte gefallen. Die Frachtraten auf dem Weg von Asien nach Nordeuropa seien dagegen noch immer sechs Mal so hoch wie vor zwei Jahren, berichtete Stamer.
Unterschiedliche Situationen an Russlands Häfen
Im russischen Ostseehafen St. Petersburg, wo Waren aus Europa ankommen, ist das Frachtaufkommen nach Angaben des IfW eingebrochen. In den russischen Häfen, die im Asienhandel eingebunden seien, erhole es sich dagegen etwas. Das zeige den Versuch, den wegen des Kriegs in der Ukraine verlorenen Handel mit Europa in Asien zu ersetzen.
Grundsätzlich zeigt der Welthandel im Juni nach Stamers Angaben eine leicht positive Tendenz. "Aber massive Schiffsstaus, hohe Transportkosten und daraus resultierende Lieferengpässe hemmen den Warenaustausch, insbesondere mit Blick auf Europa."
Das sind die größten Containerschiffe der Welt
In der Bildergalerie auf unserem Schwesterportal TECHNIK+EINKAUF erfahren Sie mehr zu den größten Containerschiffen der Welt. Hier klicken!
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Technik für die Spiele '72 - So modern waren wir nie wieder
Vor 50 Jahren waren die Olympischen Spiele in München das erste globale Sport-Medienereignis. Ohne Technik von Siemens wäre das nicht möglich gewesen. Der Elektronikkonzern stattete die Spiele mit einem eigenen Internet und einen „Touchscreen“ aus.Weiterlesen...

Unternehmen können Cyberrisiken nicht bewerten
Unternehmen können nicht einschätzen, wie hoch ihr Cyberriskio ist. Das hat eine Studie von Trend Micro ergeben. Das erhöht die Gefahr einer Attacke massiv.Weiterlesen...

Wirtschaftliche Entkoppelung von Autokraten-Staaten kostet Wohlstand
Eine weitgehende wirtschaftliche Abkoppelung von autokratischen Staaten wie China würde hohe Kosten mit sich bringen, so eine Studie des Ifo.Weiterlesen...

Zweistelliges Wachstum: Elektroindustrie verbucht Auftragsplus
Der ZVEI hat seine Halbjahreszahlen bekannt gegeben: Trotz Materialknappheit legt die Produktion zu, die Aufträge steigen ebenfalls.Weiterlesen...

Über die Kreislaufwirtschaft im Maschinenbau und Autoindustrie
Nur wenn die Autobauer mehr Informationen über ihre Produktionsprozesse mit ihren Zulieferern aus dem Maschinenbau teilen, wird der Aufbau der Kreislaufwirtschaft gelingen. Die Hintergründe.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit