Werksschließungen: Welche VW-Werke sind gefährdet?
René Bocksch René Bocksch
Durch den Sparkurs bei VW sind Standort gefährdet.Andriy Zhezhera)
Durch den VW-Sparkurs sind Werksschließungen möglich, weil der Absatz von 500.000 Autos fehlt. Welche Komponentenfabriken besonders betroffen sind.
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Das Management von Volkswagen hat wegen der schwachen Absatzzahlen einen Sparkurs angekündigt. Laut Finanzvorstand Arno Antlitz fehlen dem Konzern Verkäufe von rund 500.000 Autos - das entspricht der Produktion von etwa zwei Werken. Werksschließungen in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen werden vom Management nicht mehr ausgeschlossen.
Die Volkswagen-Standorte in Deutschland und die Anzahl ihrer Beschäftigten.auto motor sport
Wie viele Produktionsstandorte Volkswagen in Deutschland hat und wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt sind, zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer Zusammenstellung von 'auto motor und sport'. Demnach werden in Deutschland an 13 Standorten Fahrzeuge und Komponenten gefertigt sowie IT-Dienstleistungen erbracht. Das größte VW-Werk ist die Zentrale in Wolfsburg mit etwa 60.500 Mitarbeiter:innen.
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Komponentenwerke besonders gefährdet
Als potenziell gefährdet gelten vor allem die Komponentenwerke des größten europäischen Automobilherstellers. So zum Beispiel der Standort Chemnitz mit rund 1.800 Mitarbeiter:innen. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Motoren- und Aggregatmontage. Seit der Gründung des Werkes wurden hier bereits rund 18 Millionen VW-Motoren produziert. Allerdings werden in Chemnitz bisher kaum Komponenten für die Elektromobilität gefertigt und eine Umstellung ist kostenintensiv.
Ähnlich ergeht es dem Komponentenwerk in Salzgitter. Dort werden zwar bereits Teile für die elektrische ID-Familie produziert, doch die geringe Nachfrage nach diesen Fahrzeugen setzt den Standort unter Druck. Da das Land Niedersachsen aber Anteilseigner des Volkswagen-Konzerns ist, genießt das Werk in Salzgitter einen gewissen politischen Schutz.
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Gleiches gilt für das Werk in Osnabrück, das die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zur Fahrzeugproduktion abdeckt. Allerdings wird hier hauptsächlich das Cabriolet T-Roc gebaut, dessen Produktion 2026 ausläuft. Zudem ist das Osnabrücker Werk eines der kleinsten in Deutschland, was die Beschäftigten zusätzlich verunsichert.