Dr. Friedhelm Loh zähle mit seinen Stiftungen und seiner engagierten Arbeit zu den großen Bildungsförderern, begründete der Minister eine besondere Ehrung. Stellvertretend für das Land Hessen verlieh er dem Unternehmer jetzt den Titel der Ehrenprofessur: „Neben seinen erfolgreichen Unternehmungen unterstützt Dr. Loh zusätzlich Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter in ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Das ehrt ihn und macht ihn zu einem würdigen Ehrenprofessor.“Die Ehrenprofessur wird durch Kabinettsbeschluss verliehen.
Festredner aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft waren auf den Stützelberg gekommen, um dem umtriebigen Unternehmer mit Familie, Weggefährten und Führungskräften im feierlichen Rahmen ihre Anerkennung auszusprechen.
Werteorientierter Unternehmer
„Die deutsche Wirtschaft steht auch durch Ihren Einsatz gut da“, so Prof. Hans-Jörg Bullinger, ehemaliger Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Mitglied des Beirats der Friedhelm Loh Stiftung. Er hielt die Laudatio und beschrieb dabei auch die unkonventionellen Wege, die Dr. Friedhelm Loh für den Erfolg gegangen sei: „Sie sind eine charismatische Führungspersönlichkeit“, betonte er und beschrieb das Wirken des Unternehmers in Wirtschaft und Industrie.
Er habe nicht nur eine global erfolgreiche Unternehmensgruppe geformt, sondern auch als Präsident und jetziger Ehrenpräsident auf Lebenszeit des Zentralverbands der deutschen Elektroindustrie (ZVEI) die Branche weiter nach vorne gebracht.
Industrie 4.0, die vernetzte Produktion, die digitale Zukunft – all dies seien Themen, die sich Loh zu Eigen mache und vorantreibe: „Sie machen Neues. Das Vorhandene zu verwalten, genügt Ihnen nicht.“
Dieser Antrieb habe auch zum großen Erfolg der Unternehmensgruppe geführt, weil er sich immer wieder auf neue Entwicklungen einlasse und sie aktiv vorantreibe: „Ständig war und ist er auf der Suche nach besseren Lösungen und verfolgt dabei auch unkonventionelle Ansätze aus zunächst fremd erscheinenden Disziplinen“, so Bullinger.
Der Laudator beschrieb Loh schließlich als „einen der fähigsten Manager und wertvollsten Menschen, die ich kenne“. Wertvoll, weil er als Unternehmer und bekennender Christ wertebasiert handle. Weil er Wertschöpfung stets durch Wertschätzung erlange. Und weil er finanzielle und gesellschaftliche Werte schaffe, wo vorher keine waren.
Aus Sicht des Unternehmens dankte auch Dr. Karl-Ulrich Köhler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Rittal, dem Familienunternehmer für seinen starken Rückhalt: „Vertrauen und Verantwortung, Zukunft und Herkunft gehören für Sie zusammen“, so Köhler: „Hessen, die Menschen in der Region und wir in den Unternehmen der Gruppe haben Ihnen viel zu verdanken.“
Wissenschaftliches und soziales Engagement
Er sei immer seiner Heimat treu geblieben, dankte Prof. Stephan Holthaus, Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen, dem engagierten Christen Friedhelm Loh in seiner Festrede. Er setze sich im wissenschaftlichen und sozialen Bereich wie auch in christlichen Stiftungen vorbildlich ein, u.a. in der Finanzierung der Stiftungsprofessuren für Systemtechnik und Schaltmodule an der TU Chemnitz, für das Zukunftsthema Industrie 4.0 an der THM oder für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Migration, Integration und Interkulturalität an der CVJM-Hochschule Kassel.
Als Mitinitiator der Gründung von StudiumPlus fördert Dr. Friedhelm Loh seit mehr als 15 Jahren das Duale Studium in Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen. Bis heute haben über 200 Studenten der Friedhelm Loh Group das Duale Studium absolviert. „Ohne Sie wären unsere Hochschulen in der Region nicht das, was sie sind“, brachte es Holthaus auf den Punkt und erinnerte an den tiefen Glauben Friedhelm Lohs als Fundament seines Engagements: „Für Sie ist der unternehmerische Erfolg immer gepaart mit der Verantwortung für das Gemeinwesen. Die Ihnen anvertrauten Güter sehen Sie als eine Leihgabe Gottes, um damit etwas Gutes zu tun."
Loh: „Alles, was ich erleben durfte, ist ein Geschenk“
Demut und Dankbarkeit brachte der Geehrte zum Abschluss des Festaktes zum Ausdruck: „Ich bin ein Beschenkter. Mein Lebensweg ist geprägt durch Vorbilder, an erster Stelle meine Eltern“, betonte Dr. Friedhelm Loh und dankte seiner Frau und Familie, seinen Mitarbeitern und den Menschen der Region auch für ihr Vertrauen.
Die Ehrenprofessur sei für ihn vor allem eine Motivation, seiner Verantwortung gerecht zu werden und sich weiter für das Gute einzusetzen: „Alles, was ich erleben durfte, ist ein Geschenk Gottes – ein Geschenk, das ich weitergeben darf“, sagte er und ließ seinen Worten auch gleich Taten folgen. Zum 50. Jubiläum hatte er die Rittal Foundation als Dankeschön an die Region gegründet und mit einer Einlage von 5 Millionen Euro ausgestattet.
Inzwischen hat die Rittal Foundation über eine Million Euro für Soziales, Bildung und Kultur an Einrichtungen insbesondere in der Region gespendet. Anlässlich der Verleihung stockte er das Stiftungskapital der Rittal Foundation auf 20 Millionen Euro auf.
„Wir tragen Verantwortung für Menschen, die benachteiligt sind“, betonte er: „Der Staat kann vieles bewirken, aber er kann keine Nächstenliebe üben. Wir sind eine Wertegemeinschaft. Ich sehe an dieser Stelle neben allem wirtschaftlichen Engagement hier meine soziale Verantwortung.“