
In den vergangenen 15 Jahren hat China über 700 Milliarden US-Dollar ins Ausland investiert. - (Bild: xtock/adobe-stock.com)
Chinas Investitionen in Europa schrumpfen
Chinesische Firmen investieren seit Jahren Milliardensummen in Unternehmen auf der ganzen Welt. Doch im ersten Halbjahr 2019 gingen die Zahlen extrem zurück, das Investitionsvolumen in Europa sank um 84 Prozent von 15,3 auf 2,4 Milliarden US-Dollar.
Besonders in Deutschland zögerten chinesische Investoren immer mehr, die Zahl der Zukäufe und Beteiligungen sank dieses Jahr von 25 auf 11. Der Einbruch der Investitionssumme war dadurch noch größer als in Gesamt-Europa, nämlich um 95,05 Prozent.

Die vom American Enterprise Institute erstellte Statistik zeigt die FDI (Foreign Direct Investment - Ausländische Direktinvestitionen) von China zwischen Januar 2005 und Dezember 2020. Demnach wanderten in der besagten Zeitspanne von 15 Jahren 10,95 Milliarden US-Dollar von China nach Japan (Platz 10). - (Bild: Photo Gallery/adobe-stock.com)

Innerhalb Frankreichs (Platz 9) investierte China zwischen 2005 und 2020 eine Summe von 32,45 Milliarden US-Dollar. - (Bild: Mari79/adobe-stock.com)

34,56 Milliarden US-Dollar flossen in den vergangenen 15 Jahren von China aus nach Indien (Platz 8). - (Bild: Roop Dey/adobe-stock.com)

In Deutschland (Platz 7) umfassten die chinesischen Investitionen 47,99 Milliarden US-Dollar seit 2005. - (Bild: Noppasinw/adobe-stock.com)

Auch in Russland (Platz 6) hat China innerhalb der letzten 15 Jahre Investitionen getätigt: Insgesamt 55,97 Milliarden US-Dollar. - (Bild: TTstudio/adobe-stock.com)

59.96 Milliarden US-Dollar wanderten seit 2005 im Rahmen von Investitionen aus der chineischen Kasse nach Pakistan (Platz 5). - (Bild: homocosmicos/adobe-stock.com)

Die chinesischen Investitionen in Brasilien (Platz 4) umfassten 70,27 Milliarden US-Dollar in den letzten 15 Jahren. - (Bild: marchello74/adobe-stock.com)

Auch nach Großbritannien (Platz 3) floss einiges an Geld: 98,64 Milliarden US-Dollar investierte China dort seit 2004. - (Bild: moofushi/adobe-stock.com)
Gründe für rückläufige Investitionen
„Der Hauptgrund für die Zurückhaltung der chinesischen Investoren ist die Situation auf dem chinesischen Heimatmarkt: Die konjunkturelle Lage in China ist schwierig, die Unsicherheit groß – nicht zuletzt aufgrund des US-chinesischen Handelskonflikts", sagt Yi Sun, Leiterin der China Business Services Deutschland, Österreich und Schweiz bei EY Global Limited.
Des Weiteren sei die Auswahl an Übernahmekandidaten derzeit nicht sonderlich interessant für chinesische Investoren. In Folge dessen werden weniger große Investitionen getätigt, sondern vermehrt kleine, selektive. Doch das Interesse an deutschen Firmen bleibt grundsätzlich bestehen, nur werden weniger Transaktionen tatsächlich abgeschlossen.
Werden die Investitionen wieder zunehmen?
Trends sind vor allem zwei zu erkennen: Zum einen kaufen chinesische Unternehmen Kompetenzen in Deutschland, zum anderen ist das Interesse für klangvolle Namen - zum Beispiel im Bereich der Konsumgüter - weiterhin vorhanden.
China legt, aufgrund des anhaltenden Handelskrieges, seinen Fokus seit einiger Zeit vor allem auf seine Binnenwirtschaft. Durch diese Maßnahme nahmen vor allem die inländischen M&A-Transaktionen zu, wie aus einem PwC-Bericht zu entnehmen ist.
Vor allem im High-Technology-Sektor nahmen die Investionen zu, Chinas große Technologieunternehmen sind aktive Käufer in diesem Sektor.
Wird der Handelsstreit zwischen China und den USA beigelegt, erholt sich die Konjunktur und entwickeln sich auch die restlichen Faktoren ins Positive, wird auch die Aktivität an Investitionen der chinesischen Supermacht wieder steigen. So die Einschätzung der Experten.
Quelle: Statista / American Enterprise Institute
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