Viega Monteur mit Pressgun

Vor allem bei Arbeiten unter beengten Platzverhältnissen wissen Monteure (Symbolbild), die Vorteile des neuen Pressverbindungssystems Megapress S XL zu schätzen. - (Bild: Viega)

Das ist das Rohrleitungssystem Megapress

Mit dem Rohrleitungssystem Megapress macht Viega die Verpressung von dickwandigen Stahlrohren in den Dimensionen 3/8 bis 2 Zoll möglich. Die Megapress S XL-Verbinder in den Dimensionen 2 ½, 3 und 4 Zoll kommen in Großanlagen zum Einsatz.

Dank der "kalten" Pressverbindungstechnik beträgt allein die Zeitersparnis in den großen Nennweiten im Vergleich zum Schweißen beispielsweise bis zu 80 Prozent. "Hinzu kommt der Sicherheitsgewinn, da im Gegensatz zum Schweißen nicht mit offener Flamme gearbeitet wird", sagt Projektleiter Frank Latsch von WTK-Wärmetechnik, der in Kempen die Kühlanlage eines Krankenhauses mit dem Rohrleitungssystem Megapress S XL sanierte.

Dort war SHK-Monteur Mirko Hrsak einer der ersten, die das neue Pressverbindungssystem und das darauf abgestimmte Presswerkzeug, den „Pressgun-Press Booster“ in der Praxis einsetzten. Mirko Hrsak weiß als Monteur, wie schweißtreibend und kräftezehrend Rohrleitungsinstallationen im gewerblichen oder industriellen Umfeld sein können.

Als Mitarbeiter der WTK Wärmetechnik gehört für ihn und seine Kollegen die Montage von Rohrleitungstrassen in der Nennweite DN 65 und größer beispielsweise in Heizungszentralen zum Tagesgeschäft. Entsprechend groß war das Interesse, als Viega mit dem System Megapress S XL das erste Pressverbindungssystem für dickwandige Stahlrohre auf den Markt brachte.

Sortiment von Viega
(Bild: Viega)

Was die Vorteile der Viega-Technologie sind, erklärt Mirko Hrsak im Interview.

Herr Hrsak, Sie haben schon eine Menge Erfahrung mit dem Schweißen dickwandiger Stahlrohre gesammelt. Jetzt setzen Sie dafür zum ersten Mal die Viega Pressverbindungstechnik ein. Was ist für Sie, ganz spontan, der größte Unterschied?

Der größte Unterschied ist ganz klar, dass die Arbeit einfacher wird. Gerade bei Rohrleitungstrassen, die wie hier (Anm. d. Red.: dem Umbau einer Kühlanlage in einem Krankenhaus) knapp unter der Decke verlegt sind, ist Schweißen immer anstrengend und langwierig. Durch die Pressverbindungstechnik dauert es nach dem Anzeichnen, Aufstecken und Ausrichten der Verbinder nur wenige Sekunden, und die Verbindung ist zuverlässig dicht verpresst. Das spart eine Menge Zeit.

Zeitsparend ist das eine, wie sieht es aber mit der Sicherheit aus?

Das Stichwort "Sicherheit" ist aus meiner Sicht der zweite große Vorteil, der für Megapress spricht: Gerade im Bestand ist es immer problematisch, bei Reparatur- oder Sanierungsarbeiten zu schweißen. Die Rohre müssen immer komplett entleert sein. Beim Schweißen haben wir dann die entsprechenden Sicherheitsvorschriften zu beachten. Abschließend muss zudem noch eine Brandwache gestellt werden. Das alles ist durch das "kalte" Verpressen überflüssig geworden und zahlt sich gerade bei Arbeiten wie hier in einem voll belegten Krankenhaus, wo das Brandrisiko besonders hoch bewertet wird, auf jeden Fall aus. Hinzu kommt die SC-Contur der Pressverbinder. Nicht verpresste Rohrverbindungen fallen somit schon bei der Dichtheitsprüfung auf; es gibt also keine aufwendigen Nacharbeiten mehr.

Für welche Stahlrohre eignet sich das System?

Das Pressverbindungssystem eignet sich für alle dickwandigen Stahlrohre nach DIN EN 10255, DIN EN 10220/10216-1 und DIN EN 10220/10217-1 mit schwarzer, aber auch industriell lackierter Oberfläche. Im Gegensatz zum Schweißen besteht dank der Pressverbindungstechnik kein Brandrisiko. Auch müssen die Rohrleitungen nicht mehr vollständig entleert sein.

Megapress S XL-Verbinder sind aus Stahl gefertigt und mit Zink-Nickel beschichtet. Das Dichtelement ist aus FKM und für Betriebstemperaturen bis zu 140 °C ausgelegt. Ein umfassendes Sortiment von Muffen, Bögen, Übergängen, Reduzierstücken, T-Stücken und Flanschen bietet für nahezu jede Installation eine Lösung.

Das zum Verpressen notwendige Werkzeug, der "Pressgun-Press Booster", sieht dabei aber nicht gerade nach einem Leichtgewicht aus…

Nach einem "Leichtgewicht" sieht der "Press Booster" vielleicht nicht aus. Aber wer schon mal eine komplette Schweißausstattung über die Baustelle getragen hat, weiß die Vorteile dieses kompakten Kraftpakets direkt zu schätzen. Für die enorme Kraft, die das Presswerkzeug punktgenau auf die Verbinder bringt, ist das Handling überraschend leicht.

Wie steht es um die Ergonomie?

Wir können den "Press Booster" direkt auf eine unserer Viega Pressguns aufsetzen, mit denen wir bei den kleineren Dimensionen bis 2 Zoll ohnehin täglich arbeiten. Durch den Schultergurt und den Handgriff halte ich außerdem ein wirklich ergonomisches Werkzeug in den Händen, mit dem ich mühelos die Verbinder reihenweise verpressen kann. Zudem habe ich so beide Hände frei, um den Pressring umzusetzen. Natürlich trägt auch die Konstruktion des "Press Boosters" mit Gelenkzugbacke und den Pressringen zum einfachen Handling bei. Damit kann ich das Presswerkzeug auch an schwer zugänglichen Stellen stufenlos schwenkbar ansetzen, was enorme Anstrengungen spart. Insofern bin ich von dem "Press Booster" genauso begeistert wie von dem gesamten Megapress System.

Wie funktioniert die Verpressung genau?

Die Verpressung erfolgt bei den Megapress S XL-Verbindern mit einem auf das System abgestimmten Pressgun-Press Booster. Er kann durch die Viega Pressmaschinen der Typen 2, PT3-H, PT3-EH und die Pressguns 4B/4E, 5 und 6 Plus angetrieben werden. Je nach Dimension beträgt die Zeitersparnis im Vergleich zum Schweißen bis zu 80 Prozent.

Das geringe Gewicht, ein Tragegurt und der ergonomisch angeordnete Griff machen die Handhabung des Pressgun-Press Boosters ebenso sicher wie einfach. So wird auch in großen Arbeitshöhen und unter beengten Platzverhältnissen die Rohrinstallation bis einschließlich der Dimension 4 Zoll deutlich leichter.

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