Die Fertigung von Weidmüller in Detmold. Hier ist die Verfügbarkeit der Maschinen von entscheidender Bedeutung. Darum wurde eine Lösung für die mobile Instandhaltung gesucht, die sich auf das genutzte SAP PM aufsetzen ließ.

In der Fertigung von Weidmüller ist die Verfügbarkeit der Maschinen von entscheidender Bedeutung. Darum wurde eine Lösung für die mobile Instandhaltung gesucht, die sich auf das genutzte SAP PM aufsetzen ließ. - (Bild: Weidmüller)

In produzierenden Unternehmen verursacht der Stillstand von Maschinen enorme Kosten. Oberstes Ziel ist deshalb Maschinenausfälle zu verhindern, den Zeitaufwand für Instandhaltungsarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren und in Echtzeit zu koordinieren.

In der Detmolder Fertigung von Weidmüller Interface, Hersteller von Industrial- Connectivity-Lösungen, sind mehrere hundert Maschinen und Anlagen im Einsatz, welche ebenfalls unter der Voraussetzung höchster Verfügbarkeit betrieben werden. Seine Instandhaltung wickelt das Unternehmen mit SAP PM (Plant Maintenance) ab.

Um die Instandhaltung effizienter zu machen und um dem hohen Papieraufkommen bei der Bearbeitung der Instandhaltungsaufträge entgegenzuwirken, startete Weidmüller ein Digitalisierungsprojekt und setzt nun auf die Anwendung einer Lösung für mobile Instandhaltung der Firma Membrain.

Papierloses Bearbeiten von Instandhaltungsaufträgen

Bei der Abarbeitung von Instandhaltungsaufträgen mit SAP PM wird sehr viel Papier durch Ausdrucken, Verteilen und Bearbeiten der jeweiligen Aufträge verbraucht. Das ist nicht nur sehr aufwendig, sondern ein solcher Prozess ist außerdem auch noch fehleranfällig und nicht transaktionssicher.

Bei einigen hundert Maschinen und Anlagen, die instand zu halten sind, fallen deshalb enorme Papierberge am Ende eines Monats an. Hinzu kommen die langen Wege und die unnötigen Wartezeiten. Denn sobald ein Mitarbeiter einen Auftrag abgearbeitet hat, muss er zurück ins Instandhaltungsbüro, um sich einen neuen Auftrag zu holen. Erschwerend kommen noch die schlechte Erreichbarkeit der Mitarbeiter, die Komplexität der Auftragszuteilungen und Auftragsrückmeldung sowie der enorme Verwaltungsaufwand hinzu

Für Jens Langmann, Leiter der Instandhaltung bei Weidmüller, war dies in Zeiten der Digitalisierung ein untragbarer Zustand. Er setzte deshalb ein Projekt zur Optimierung von Abläufen bei Instandhaltungsarbeiten auf. Dafür sollte die analoge SAP-Auftragsbearbeitung durch eine mobile, digitale Anwendung für Smartphones ersetzt werden.

Ziel war es, dass die Auftragszuordnung an die Mitarbeiter schneller und einfacher erfolgt. Zudem sollte die mobile Auftragsabwicklung auch während Spät- und Nachtschichten möglich sein, wenn das Büro nicht besetzt ist. Die Zielsetzung war ganz klar: Die App sollte sämtliche auf Papier basierenden Abläufe in der Instandhaltung ablösen und ein schnelles sowie fehlerfreies Arbeiten in der mobilen Instandhaltung ermöglichen. Konkret heißt das: keine Papierbearbeitung mehr, eine bessere Erreichbarkeit der Mitarbeiter sowie kurze Wege und effiziente Abläufe ins und vom SAP.

Meldungen und Checklisten in der mobilen Instandhaltung

Nachdem die Anforderungen definiert waren, ging es im nächsten Schritt um die Auswahl der Systeme. Weidmüller entschied sich schließlich für Membrain PAS-PM - auch, weil so keine Änderungen in SAP und keine zusätzlichen SAP-Module benötigt wurden.

Die Instandhalter bei Weidmüller sollen im sehr heterogenen Maschinenpark ihre Aufträge mobil vor Ort bearbeiten können.
Die Instandhalter bei Weidmüller sollen im sehr heterogenen Maschinenpark ihre Aufträge mobil vor Ort bearbeiten können. - (Bild: Weidmüller)

Das skalierbare System des Münchner Software-Unternehmens ist nach eigener Aussage eine Lösung mit SAP PM für die mobile Instandhaltung, die eine Standard-Plattform mit Echtzeit-Integration verbindet. Die standardisierte Schnittstelle soll die Nutzung sämtlicher SAP-Standardfunktionen verbinden und die Anpassung an individuelle Prozesse ermöglichen. So können zum Beispiel innerhalb der WinPhone-App Aufträge, Meldungen und Checklisten mobil angezeigt, angelegt oder bearbeitet werden. So sollen sich die Instandhaltungsaufträge auf dem mobilen Gerät abwickeln lassen.

Die Software basiert nach Aussage des Herstellers vollständig auf der Standardentwicklungsplattform Microsoft .NET und eignet sich daher für den Einsatz auf allen gängigen mobilen Datenerfassungsgeräten, einschließlich Industrieterminals, Tablet-PCs und Smartphones. Dabei ist der Einsatz von Barcode, 2D-Code, RFID sowie alternativ manuelle Eingabe möglich. Zudem können Anwender durch den On-/Offline-Modus von jedem Standort des Unternehmens aus kontinuierlich und transaktionssicher arbeiten. Die mobile Lösung ist hinsichtlich der Unterstützung weiterer Prozesse skalierbar und zu einem kompletten Shop-Floor-System ausbaubar.

Da die zukünftige Hardware-Strategie von Weidmüller auf Windows Smartphones verzichtet, wird bereits parallel die identische Instandhaltungslösung für die ersten iOS-Geräte verfügbar gemacht. Dieser Multiplattformansatz soll einen Mischbetrieb unterschiedlicher Betriebssysteme ermöglichen und eine Ausschleifung nicht mehr genutzter Geräte ermöglichen.

Erst testen, dann anwenden

Bei Weidmüller prüften Tester aus dem Bereich der elektrischen und mechanischen Instandhaltung die mobile Umsetzung der SAP PM-Abläufe auf Herz und Nieren. Gecheckt wurden unter anderem Meldungen, Aufträge, Rückmeldungen, der Schadenskatalog, Materialbuchungen von und an SAP. Auch die Bedienbarkeit spielte hierbei eine wichtige Rolle. Nach bestandener Testphase ging es an die Inbetriebnahme. Laut Instandhaltungs-Chef Langmann ist die Zeitersparnis signifikant: "Die PM-Aufträge gehen sofort an die Smartphones der Mitarbeiter und sie können bis zum Auftragsende alles selbst bearbeiten. Das heißt: kein Papier mehr, keine administrativen Tätigkeiten und vor allem schnelle Reaktionszeiten bei Maschinenausfällen." 

Membrain

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