Mercedes-Benz wird sicherheitsrelevante Bauteile aus CO2-armem Aluminium noch dieses Jahr in die Großserie integrieren.

Mercedes-Benz wird sicherheitsrelevante Bauteile aus CO2-armem Aluminium noch dieses Jahr in die Großserie integrieren. (Bild: Constellium)

Nur wenige Monate nach der Ankündigung der Technologiepartnerschaft mit dem Aluminiumhersteller Hydro im Dezember 2022 präsentiert Mercedes-Benz erste Ergebnisse seiner Roadmap für kohlenstoffarme Technologien. Nach Abschluss der erfolgreichen Testphase des CO2-armen Aluminiums mit einem Mindestanteil von 25 Prozent Post-Consumer-Schrott bringt das Unternehmen noch in diesem Jahr anspruchsvolle Strukturgussbauteile für den Rohbau aus dem nachhaltigeren Material in die Serienproduktion. Das getestete Aluminium weist einen ökologischen Fußabdruck von 2,8 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Aluminium auf.

CO2-armes Aluminium für Serienmodelle

Bereits heute bezieht Mercedes-Benz von Hydro CO₂-reduziertes Aluminium, das durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Als nächsten Meilenstein wird Hydro noch stärker CO2-reduziertes Aluminium an die Gießerei im Werk Untertürkheim (Bereich Mettingen) liefern. Das Material macht etwa 60 Prozent dieses Legierungstyps für die Gießerei aus und enthält einen Schrottanteil von mindestens 25 Prozent.

Strukturbauteile für den Karosserierohbau

In Mettingen wird der Werkstoff zu anspruchsvollen Strukturbauteilen für den Karosserierohbau gegossen. Unter anderem entstehen daraus sicherheitsrelevante Bauteile wie Federbeindome für die Modelle EQS, EQE, S-Klasse, E-Klasse, GLC und C-Klasse. Darüber hinaus wird der EQE mit Längsträgern aus dem CO2-armen Aluminium ausgestattet. Auch für weitere Teile wie den Tragrahmen für den elektrischen Antriebsstrang der kommenden Fahrzeugplattform MMA (Mercedes Modular Architecture) ist der Einsatz des Werkstoffs geplant.

Technologie-Roadmap zur Dekarbonisierung der Aluminiumlieferkette

Mit der Integration des Materials in die Serienproduktion erreichen Mercedes-Benz und Hydro einen ersten wichtigen Proofpoint in ihrer Partnerschaft. Beide Unternehmen einigten sich auf eine Technologie-Roadmap mit dem Ziel, die Kohlenstoffemissionen in den Aluminiumlieferketten auf ein Minimum zu begrenzen.

Auf dem Weg zur Ambition 2039 will Mercedes-Benz bis 2030 Aluminium in seinen Fahrzeugen einsetzen, dessen CO2-Fußabdruck gegenüber dem europäischen Durchschnitt um bis zu 90 Prozent verringert ist. Gelingen soll dies unter anderem durch den Einsatz von CO2-optimiertem Aluminiumoxid sowie durch CO2-Einsparungen, die aus dem Elektrolyseprozess mit der Nutzung von Ökostrom und innovativen Technologien resultieren.

Gleichzeitig arbeiten die Partner daran, den Anteil an Recyclingmaterial weiter zu steigern. Innerhalb der nächsten zehn Jahre will Mercedes-Benz den Anteil von Sekundärrohstoffen in seiner Pkw-Flotte auf durchschnittlich 40 Prozent erhöhen.

Alles Wissenswerte zum Thema CO2-neutrale Industrie

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Vorantreiben einer nachhaltigen Lieferkette

Mercedes-Benz setzt sich für einen verantwortungsvollen Bezug von Aluminium ein. Das Unternehmen wird den Einsatz von Materialien ausweiten, die von der Mine bis zum Lieferanten nach den Standards der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) zertifiziert sind.

Darüber hinaus arbeiten Mercedes-Benz und Hydro gemeinsam an transparenten und inklusiven Prozessen, die die betroffenen Rechteinhaber in den Mittelpunkt stellen. Denn niedrige Hürden für die Beteiligung von Bergbaugemeinden und indigenen Völkern sind der Schlüssel zu einer wirksamen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, ebenso wie wirksame Zertifizierungssysteme.

Quelle: Mercedes-Benz

Einsatz von Aluminium in der Automobilindustrie

Aluminium wird in der Automobilindustrie für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Hier sind einige Beispiele:

  • Karosserie: Aluminium wird für die Karosserie von Fahrzeugen verwendet, um das Gewicht zu reduzieren und die Kraftstoffeffizienz zu verbessern. Es wird oft für Türen, Motorhauben, Kofferraumdeckel und andere äußere Bauteile eingesetzt.
  • Motorteile: Aluminium wird auch für verschiedene Motorteile verwendet, wie zum Beispiel Zylinderköpfe, Kurbelgehäuse, Ölwanne und Wasserpumpe. Es ist ein leichtes Material und kann dazu beitragen, die Gesamtmasse des Motors zu reduzieren.
  • Räder: Viele moderne Autos haben Aluminiumräder, die leicht und langlebig sind.
  • Aufhängung: Aluminium wird auch für verschiedene Teile der Aufhängung verwendet, wie zum Beispiel Querlenker, Federbeine und Stabilisatoren.
  • Klimaanlage: Aluminium wird für Klimaanlagen verwendet, um Wärme effizienter abzuführen und die Leistung zu verbessern.

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