KI im Mittelstand

Green-AI Hub zeigt 15 % Einsparung durch KI

Neue Impulse für Ressourceneffizienz: Der Green-AI Hub Mittelstand legt erstmals konkrete Zahlen vor – und die fallen überraschend deutlich aus.

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Der Green-AI Hub Mittelstand, eine KI-Initiative des Bundesumweltministeriums, hat heute in Berlin die Ergebnisse seiner KI-Pilotprojekte präsentiert.
Der Green-AI Hub Mittelstand, eine KI-Initiative des Bundesumweltministeriums, hat heute in Berlin die Ergebnisse seiner KI-Pilotprojekte präsentiert.

KI steigert Ressourceneffizienz im Mittelstand

Der Green-AI Hub Mittelstand, initiiert vom Bundesumweltministerium, hat in Berlin die Ergebnisse seiner bislang 20 Pilotprojekte veröffentlicht. Im Fokus stehen kleine und mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowie IT-Dienstleister, die mit KI-Lösungen ihren Ressourcenverbrauch und ökologischen Fußabdruck senken konnten. Die Resultate belegen Einsparpotenziale von bis zu 15 % beim Material-Footprint – ein signifikanter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung in der Industrie.

Besonders bemerkenswert ist der methodische Ansatz der Initiative. KI-Profis entwickelten innerhalb von sechs Monaten betriebsindividuelle Lösungen – direkt vor Ort, eingebettet in reale Produktionsumgebungen. Diese zielgerichtete Vorgehensweise ermöglichte praxisnahe Resultate, die sich direkt in messbaren Einsparungen widerspiegeln.

Ergebnisse der Pilotprojekte

Im Rahmen des Green-AI Hub Mittelstand entwickeln KI-Profis direkt im Betrieb in Sprints von nur sechs Monaten individuelle KI-Anwendungen für mehr Ressourceneffizienz, Materialeinsparung und Kreislaufwirtschaft.
Im Rahmen des Green-AI Hub Mittelstand entwickeln KI-Profis direkt im Betrieb in Sprints von nur sechs Monaten individuelle KI-Anwendungen für mehr Ressourceneffizienz, Materialeinsparung und Kreislaufwirtschaft.

Von den 20 begleiteten Projekten entfielen 14 auf das verarbeitende Gewerbe. In diesen Fällen zeigte sich, dass KI-gestützte Optimierungen entlang der Produktions- und Lieferkette besonders hohe Wirkung entfalten. Insgesamt wurden in den abgeschlossenen Projekten Materialeinsparungen in Höhe von 320 Tonnen identifiziert. Hochgerechnet ergibt sich daraus ein jährliches Potenzial von 6.250 Tonnen weniger Materialeinsatz und eine CO₂-Reduktion von 1.300 Tonnen CO₂-Äquivalenten.

Die Lösungen reichen von smarter Werkzeugüberwachung über automatisierte Konfiguration von Anlagen bis hin zur KI-basierten Bauteilerkennung zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Alle entwickelten Anwendungen stehen als Open-Source-Lösungen zur Weiternutzung zur Verfügung – ein strategischer Schritt für eine flächendeckende Umsetzung im deutschen Mittelstand.

Fallbeispiele mit Vorbildcharakter

Drei Pilotprojekte illustrieren die Wirksamkeit des Ansatzes besonders eindrucksvoll:

KÜBLER GmbH, Ludwigshafen am Rhein Das Unternehmen entwickelte einen KI-basierten Anlagen-Konfigurator für Hallenheizsysteme. Damit konnte der Material-Footprint um 15 % gesenkt werden. Die Software unterstützt den Vertrieb dabei, die Anlagenplanung material- und energieeffizient zu gestalten – bereits im Vorfeld der Produktion.

System 180 GmbH, Berlin Beim Möbelhersteller stand die Kreislaufführung im Fokus. Durch KI-gestützte Bauteilerkennung wurden Materialien effizienter im Nutzungskreislauf gehalten. Die Folge: rund 10 % weniger Materialeinsatz und eine Einsparung von 16 % beim CO₂-Footprint. Ein zusätzlicher Effekt war die Vermeidung unnötiger Fahrten zur Bestandserfassung – ein Beitrag zur Prozessoptimierung auch außerhalb der Produktion.

ULT AG, Sachsen Der Spezialist für Luftreinhaltetechnik optimierte seine Lagerhaltung und Lieferketten mit Hilfe von KI. Das Resultat: jeweils 7 % Reduktion beim Material- und CO₂-Fußabdruck. Die Lösung zeigt exemplarisch, wie auch logistiknahe Prozesse erhebliches Einsparpotenzial bieten, wenn sie durch KI unterstützt werden.

Open Source als Schlüssel zur Skalierung

Ein zentrales Element der Initiative ist die Veröffentlichung der entwickelten Lösungen als Open-Source-Anwendungen. Dieser Ansatz ermöglicht es anderen Unternehmen, auf bestehenden Ergebnissen aufzubauen und individuelle Anpassungen vorzunehmen. Die Übertragbarkeit der Technologien auf andere Anwendungsbereiche erhöht den Hebel der ursprünglichen Projekte deutlich.

Aus Sicht der Projektverantwortlichen stellt sich der strategische Nutzen klar dar: KI wird nicht als singuläres Innovationsprojekt betrachtet, sondern als dauerhaftes Instrument zur Effizienzsteigerung, das in bestehende Unternehmensprozesse integriert wird. Die hohe Zahl an Anschlussprojekten in den beteiligten Unternehmen unterstreicht diesen nachhaltigen Effekt.

Rückendeckung aus Politik und Forschung

Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Green-AI Hub Forums präsentiert. Rund 200 Fachvertreter:innen aus Wirtschaft, Verbänden und Forschung diskutierten dort aktuelle Entwicklungen und Erfolgsfaktoren für den Einsatz von KI im Mittelstand. Seitens des Bundesumweltministeriums sowie der Koordinations- und Umsetzungspartner – unter anderem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das VDI Zentrum Ressourceneffizienz – wurde der Fortbestand des Green-AI Hub Mittelstand bis mindestens 2029 bestätigt.

Damit setzt das Ministerium ein klares Signal für den weiteren Ausbau digitaler Lösungen im Sinne nachhaltiger Produktionsweisen. Der Green-AI Hub ist eine von vier KI-Initiativen des Hauses, die auf eine ökologisch verträgliche Digitalisierung abzielen.

Breite Branchenbeteiligung

Neben Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe waren sechs IT-Dienstleister beteiligt. Ihre entwickelten Lösungen fokussieren vor allem auf die Optimierung externer Prozesse bei Kundenunternehmen, beispielsweise durch intelligente Bestellplanung oder vorausschauende Logistiklösungen. Hier liegen die Einsparpotenziale teilweise noch höher als im direkten Produktionskontext – was das transformative Potenzial von KI über Branchen hinweg weiter bestätigt.

Perspektiven für eine digitale Kreislaufwirtschaft

Die vorgestellten Projekte machen deutlich, dass digitale Technologien maßgeblich dazu beitragen können, die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Insbesondere die Verbindung von Datenverfügbarkeit, algorithmischer Analyse und unmittelbarer Umsetzung am Ort der Wertschöpfung erweist sich als wirkungsvoller Hebel. Der Green-AI Hub Mittelstand etabliert sich damit als modellhafte Plattform für eine ökologische, ökonomisch sinnvolle Nutzung von KI im Mittelstand.

Mit Material von Green-AI Hub Mittelstand

FAQ – Green-AI Hub Mittelstand

  • Was ist der Green-AI Hub Mittelstand? Eine Initiative des Bundesumweltministeriums zur Förderung von KI-Lösungen für mehr Ressourceneffizienz in kleinen und mittelständischen Unternehmen.
  • Wie viele Unternehmen haben teilgenommen? 20 Unternehmen, davon 14 aus dem verarbeitenden Gewerbe und 6 IT-Dienstleister.
  • Wie hoch waren die Einsparpotenziale? Bis zu 15 % beim Material-Footprint und 1.300 Tonnen CO₂ jährlich, hochgerechnet über alle Pilotprojekte.
  • Wer setzt die Initiative um? Koordiniert durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), umgesetzt u. a. vom DFKI, Wuppertal Institut und VDI Technologiezentrum.
  • Wie lange läuft das Programm? Bis mindestens 2029. Das Bundesumweltministerium hat die Fortsetzung bestätigt.