Boston Dynamics ist führend in der Entwicklung und dem Einsatz von hochmobilen Robotern, die in der Lage sind, die schwierigsten industriellen Herausforderungen zu meistern. Die extrem mobilen Roboter sind mit Geschicklichkeit und Intelligenz ausgestattet und ermöglichen die Automatisierung in unstrukturierten oder schwer zugänglichen Bereichen, von Fertigungsanlagen, Kraftwerken und Baustellen bis hin zu Lagerhäusern und Vertriebszentren. Das Portfolio umfasst heute drei Roboter: Spot, ein Vierbeiner, der industrielle Inspektionen für das Asset Management in Unternehmen durchführt; Stretch, ein Roboter, der Kisten bewegt und derzeit bei Logistik- und Einzelhandelskunden eingesetzt wird; und Atlas, die zweibeinige Forschungs- und Entwicklungsplattform. Ganz aktuell hat sich die Otto Group für eine strategische Partnerschaft mit Boston Dynamics entschieden. Der Deal sieht vor, in den nächsten zwei Jahren eine Flotte von den Boston Dynamics-Robotern Spot und Strech in mehr als 20 Logistikzentren einzusetzen, um sich für die Zukunft zu stärken. Doch Spot, Strech und Atlas haben nicht minder berühmte Vorgänger.
"Die Kooperation mit Boston Dynamics ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt, um uns für die Zukunft zu stärken", sagt Kay Schiebur, Vorstand Services der Otto Group, und ergänzt: "Wir streben nach dem besten Service für unsere Kund*innen und einem innovativen Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter*innen. Robotik und Künstliche Intelligenz sind bereits heute zentrale Bestandteile unserer täglichen Arbeit und gewinnen zunehmend weiter an Bedeutung."
"Perfekter Partner für unsere Technologie"
Die Otto Group bietet ein umfassendes Schulungsprogramm an, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Arbeit mit Robotik und KI zu qualifizieren. Mehr als 10.000 gewerbliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bisher die virtuellen TechUcation-Schulungen des Unternehmens durchlaufen. Ergänzt wird dies durch Schulungen vor Ort. So können sich bestehende Berufsbilder digital weiterentwickeln und gemeinsam die Zukunft gestalten. "Wir haben gelernt, uns immer wieder schnell und flexibel auf neue Marktsituationen einzustellen, das macht uns zukunftsfähig", betont Schiebur. Die Otto Group und Boston Dynamics wollen in den nächsten Jahren auch in der Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten, um weitere Anwendungsfälle für Spot- und Stretch-Roboter zu entwickeln.
"Als eines der innovativsten und zukunftsorientiertesten Unternehmen Europas ist die Otto Group der perfekte Partner für unsere Technologie", sagt Robert Playter, CEO von Boston Dynamics. "Unsere Vereinbarung ist vielmehr eine strategische Zusammenarbeit, von der beide Unternehmen in den kommenden Jahren profitieren werden. Wir freuen uns auf den Mehrwert, den unsere mobilen Roboter in Kombination mit dem umfassenden Know-how der Otto Group im Bereich Logistik und Fulfillment bieten werden."
Das Engangement der Otto Group im Rahmen des Deals mit Boston Dynamics entspricht dem weltweiten Trend beim Einsatz von Service-Robotern. So ist die Zahl für den professionellen Einsatz weltweit um 48 % auf insgesamt 158.000 verkaufte Einheiten gestiegen, wie die International Federation of Robotics (IFR) meldet. Personalmangel veranlasst demnach viele Unternehmen dazu, mit Service-Robotern zu automatisieren. „Die Service-Roboter-Branche entwickelt sich rasant“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics (IFR). „Der Mangel an Fachkräften und die Schwierigkeit, Servicestellen mit Personal zu besetzen, steigern die Nachfrage. Die IFR hat weltweit fast 1.000 Anbieter von Servicerobotern identifiziert, die automatisierte Dienstleistungen anbieten."
Roboter von Boston Dynamics: Spot-Flotte für autonome Missionen
So ist es denn auch ein Ziel der Zusammenarbeit zwischen Boston Dynamics und der Otto Group, die betriebliche Effizienz sowie die Arbeitssicherheit zu steigern und die Attraktivität von Lagerarbeiten angesichts des Fachkräftemangels zu erhöhen. Die Vereinbarung kennzeichnet den ersten gemeinsamen Einsatz der beiden kommerziell erhältlichen Roboter von Boston Dynamics in dieser Größenordnung.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Spot, der vierbeinige mobile Roboter von Boston Dynamics, bei Tunnelinspektionen und präventiven Wartungsaktivitäten für Betriebsanlagen unterstützen, einschließlich thermischer Überwachung, Ablesen von analogen Messgeräten und akustischer Erkennung von Luft- und Gaslecks. Die Spot-Flotte wird zudem autonome Missionen durchführen und Daten für Maschinelles Lernen sammeln, um durch die Überwachung von Notausgängen und dem Erkennen von leichten Veränderungen in den Lagerregalen die Logistikzentren der Otto Group noch sicherer zu machen.
Auch die Otto Group wird Stretch einsetzen. Der Logistik-Spezialist wird im nächsten Jahr mit der Entladung von Containern in 10 Sortieranlagen beginnen, mit dem Ziel, alle Standorte bis Ende 2025 in Betrieb zu nehmen. Stretch, der sich besonders für das Entladen von schweren Paketen im Containersektor eignet, wird eine technologische Unterstützung für körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten in der Lagerlogistik bieten. Genau auf mobile Roboterlösungen in diesem Bereich entfällt laut IFR der größte Marktanteil. Mehr als jeder zweite professionelle Service-Roboter wird für den Transport von Waren oder Gütern eingesetzt. Mit gut 86.000 verkauften Einheiten stieg der Absatz im Jahr 2022 in diesem Segment um 44 %. Ein Ende ist nicht in Sicht.
"Mobile Roboter sind unglaubliche Werkzeuge"
Dass sich bei Boston Dynamics aber nicht alles nur um Vertrieb und Umsatz dreht, ziegt eine aktuelle Initiative des Unternehmens. Die Roboter-Bauer unterstützen in den USA den MA-Gesetzentwurf zum verantwortungsvollen Einsatz von Robotern, dazu Brendan Schulman, Vizepräsident für Politik und Regierungsbeziehungen bei Boston Dynamics: „ Fortgeschrittene mobile Roboter sind unglaubliche Werkzeuge, die unser Leben bereichern und die Sicherheit der Menschen gewährleisten können, aber provisorische Bemühungen, Allzweckroboter zu Waffen zu machen, gefährden das öffentliche Vertrauen und die Akzeptanz dieser neuen Technologie. Wir haben kürzlich ein Konsortium aus sechs führenden Robotikunternehmen ins Leben gerufen, das die politischen Entscheidungsträger auffordert, die ethische Nutzung von Allzweckrobotern sicherzustellen und deren Missbrauch zu verbieten.“