
5G - Westeuropa holt beim schnellen Internet auf. (Bild: Николай Батаев - stock.adobe.com)
Wie schneidet Westeuropa beim 5G-Mobilfunk ab?
Westeuropa liegt im internationalen Vergleich noch zurück, doch die Region holt schnell auf. Jeder vierte Mobilfunkvertrag in Westeuropa beinhaltet inzwischen die Möglichkeit, das schnellere 5G-Netz zu nutzen.
Wie hat sich die 5G-Nutzung weltweit entwickelt?
Eine Analyse des Mobilfunkausrüsters Ericsson hat gezeigt, dass Westeuropa mit einer Marktdurchdringung von 26 Prozent im internationalen Vergleich nur auf dem vierten Platz liegt. An der Spitze stehen Nordamerika (59 Prozent), Nordostasien (41 Prozent) und die Region des Golfkooperationsrates (34 Prozent). Die Zahl der 5G-Mobilfunkverträge weltweit erreichte bis Ende des ersten Quartals 2024 1,7 Milliarden.
Was sagt die Prognose für die Zukunft aus?
Der am Mittwoch in Stockholm veröffentlichte Ericsson Mobility Report prognostiziert, dass Westeuropa bis 2029 bei der 5G-Nutzung auf Platz drei aufholen wird. Die Studie erwartet, dass 86 Prozent aller Verträge in Westeuropa dann 5G umfassen werden, direkt hinter Nordamerika (90 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (89 Prozent). Nordostasien könnte mit 80 Prozent zurückfallen.
Welche Vorteile bietet 5G?
Die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G). Zudem reduziert sich die Verzögerungszeit (Latenz), was 5G für Echtzeitanwendungen wie das Steuern von Maschinen aus der Ferne oder Telemedizin-Anwendungen nutzbar macht. 5G-Technik eignet sich auch besser als 3G oder 4G, um große Menschenmengen online zu bringen, etwa bei Großveranstaltungen.
Was bremst den 5G-Boom in Westeuropa?
Ericsson hat festgestellt, dass der 5G-Boom in Westeuropa durch ein technisches Manko gebremst wird. Die bisher häufig genutzten Frequenzen unterhalb von 1 Gigahertz ermöglichen zwar eine großflächige Abdeckung, können jedoch bei Kapazität und Geschwindigkeit nicht mit den Frequenzen im mittleren Spektrum rund um 3,5 GHz mithalten. Dies mindert die Nutzererfahrung, da zwischen dem „Klick“ des Nutzers und dem Zeitpunkt, an dem ein Video abgespielt oder eine Webseite geladen wird, zu viel Zeit vergeht.
Welche technischen Fortschritte gibt es bei Smartphones?
Ericsson verzeichnet technische Fortschritte bei den Smartphones. Die Endgeräte unterstützen zunehmend 5G Standalone, die vollwertige Version von 5G. Smartphones ab Android 13 und iPhones von Apple ab iOS 17 unterstützen zudem das sogenannte Network Slicing. Diese Technik teilt ein physikalisches Netz virtuell in verschiedene Teile (Slices) auf, um bestimmte Dienste wie die Übertragung von Videos im Netz bevorzugt zu behandeln.
Mit Material der dpa
Was ist 5G?
Die 5G-Technologie stellt die fünfte Generation des Mobilfunks dar und ist durch deutlich höhere Datenübertragungsraten, geringere Latenzzeiten sowie die Fähigkeit zur gleichzeitigen Verbindung einer Vielzahl von Geräten gekennzeichnet. Ihre Nutzung erfolgt mittels verschiedener Frequenzbereiche zur Bewältigung unterschiedlicher Anforderungen, wodurch sich neue Anwendungsmöglichkeiten in Bereichen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren und Telemedizin ergeben. Trotz ihrer Vorteile ist die Implementierung mit erheblichen Investitionen sowie der Umsetzung neuer Sicherheitsmaßnahmen verbunden.