Chemie, Pharma, Automobilindustrie, Lebensmittelproduktion oder Maschinenbau – so vielfältig die Industriezweige, so vielfältig sind inzwischen auch die hohen Sicherheitsanforderungen für Personal oder IT, die bei der Installation einer modernen Schließanlage in Industriebetrieben berücksichtigt werden müssen. Im Einzelnen gehören dazu:
- der geregelte Umgang mit externen Besuchern und Fremdfirmen
- die Sicherung eines gesamten Betriebsgeländes vor dem Zutritt Unbefugter
- der besondere Schutz explosionsgefährdeter Bereiche
Die verwendeten Sicherheitslösungen müssen beim Handling im Alltag also sehr flexibel und komfortabel zu verwalten sein, oft parallel über mehrere Standorte hinweg. Gleichzeitig ist der Anspruch der Industrieunternehmen an die Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz bei der Installation oder Umrüstung von Schließsystemen aufgrund der sich ständig ändernden Herausforderungen hoch.
Vier wichtige Fragen zu elektronischen Schließanlagen - und die Antworten darauf!
Elektronisch, oder mechanisch? Das ist eine der großen Fragen, die viele technische Leiter und Gebäudebetreiber bei der Neuplanung oder Modernisierung ihrer Sicherheitstechnik umtreibt.
Welche Sicherheitsvorteile hat eine elektronische Schließlösung gegenüber einer mechanischen? Welchen organisatorischen Fortschritt verschafft mir eine elektronische Schließlösung? In welchen Bereichen kann man elektronische Schließsysteme einbauen und woher weiß ich eigentlich, welches Schließsystem zu mir passt?
Miriem Hammoudi, Business Development Managerin Industry bei ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH, gibt in einem Video-Beitrag Antworten zu vier oft gestellten und wichtigen Fragen rund um elektronische Schließanlagen.
Ganz allgemein lässt sich zu diesen vier häufigen Fragen sagen: Viele Vorteile einer elektronischen Schließlösung gegenüber einer mechanischen liegen auf der Hand. Vor allem ihre große Flexibilität, die leichte Handhabung und ein sehr hoher Manipulationsschutz zeichnen die modernen Systeme aus. Das Video geht detailliert auf typische Probleme einer mechanischen Schließanlage ein und erklärt dabei anschaulich, wie diese durch eine elektronische Schließlösung einfach und komfortabel zu lösen sind.
Auch relevante Themen wie die Dokumentation von Schließereignissen oder die Verwaltung von Zutrittsberechtigungen werden im Video ebenso angesprochen, wie die vielseitigen Einsatzbereiche von elektronischen Schließsystemen. Wer außerdem genau wissen will, welches Schließsystem zu einer bestimmten Anforderung passt findet auch diese Antworten im Video.
Fünf Lösungen für Zutrittskontrolle in Unternehmen
Folgende fünf Lösungen bieten Industriebetrieben eine effektive und flexible Möglichkeit, den Zugang zu sensiblen Bereichen zu kontrollieren und die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Sie ermöglichen eine effiziente Verwaltung von Zugangsberechtigungen und bieten gleichzeitig eine hohe Sicherheit und Überwachung.
- Mechatronische Schließanlagen: Diese Systeme kombinieren mechanische und elektronische Komponenten. Sie verwenden elektronische Schlüssel oder Transponder, die mit einem Mikrochip ausgestattet sind und spezifische Zugangsberechtigungen enthalten. Die Schließzylinder sind mit Elektronik ausgestattet und können den Zugang basierend auf den berechtigten Schlüsseln kontrollieren.
- Elektronische Schließanlagen: Diese Systeme arbeiten vollständig elektronisch. Sie verwenden elektronische Karten, Schlüsselanhänger oder biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke, um den Zugang zu regeln. Die elektronischen Schließzylinder oder -leser sind über ein Netzwerk verbunden und ermöglichen eine zentrale Verwaltung der Zugangsberechtigungen.
- Zeit- und räumlich begrenzte Zutrittskontrollen: Industriebetriebe haben oft spezifische Anforderungen an den Zugang zu bestimmten Bereichen zu bestimmten Zeiten. Elektronische Zutrittskontrollsysteme können so konfiguriert werden, dass sie den Zugang zu bestimmten Bereichen nur zu bestimmten Zeiten oder für einen begrenzten Zeitraum ermöglichen.
- Protokollierung und Überwachung: Elektronische Zutrittskontrollsysteme ermöglichen eine genaue Protokollierung von Schließereignissen. Es können Daten wie Zeitpunkt des Zugangs, Berechtigungsstufe und Identität der Person gespeichert werden. Dies bietet eine umfassende Überwachung und Nachverfolgung der Zugriffe.
- Integration mit anderen Sicherheitssystemen: Elektronische Zutrittskontrollsysteme können mit anderen Sicherheitssystemen wie Videoüberwachung, Einbruchmeldeanlagen oder Alarmierungssystemen integriert werden. Dadurch entsteht ein umfassendes Sicherheitssystem, das verschiedene Aspekte der Sicherheit in der Industrie abdeckt.
Sensible Unternehmensbereiche durch kontrollierten Zutritt schützen
Die Hersteller von Sicherheitstechnik stehen oft vor großen Herausforderungen, beispielsweise großen Geländestrukturen mit vielen unterschiedlichen Gebäuden und Türsystemen, die teilweise über Jahrzehnte am Standort gewachsen sind. Oder es gilt, gleich mehrere Standorte im In- und Ausland miteinander zu vernetzen und unter die Kontrolle einer einzigen übergreifenden Schließsystemlösung zu stellen.
Zusätzlich ist auch der Faktor Mensch entscheidend. Je nach Industriebranche muss eine Schließlösung einerseits mit ständig wechselnden Mitarbeitern oder dem Besuch von Fremdfirmen mithalten. Andererseits gibt es in den meisten Industrieunternehmen sensible Bereiche, in denen Maschinen eine Gefahrenquelle darstellen oder Lagerräume, in denen explosives Material aufbewahrt wird. Es muss in solchen Fällen jederzeit gewährleistet sein, dass diese Areale vor unbefugtem Zutritt geschützt sind und nur von berechtigtem Fachpersonal betreten werden. Das gilt genauso für Verwaltungsbereiche, in denen sensible Dokumente wie Forschungsergebnisse oder personenbezogene Daten bearbeitet werden. Oft besteht vom Gesetzgeber darüber hinaus eine umfassende Dokumentationspflicht zur Nachweisbarkeit im Schadensfall.
Schlüssel verloren? Mit innovativen Schließanlagen schnell ändern oder sperren!
Mechatronische und rein elektronische Schließanlagen mit zeitlich und räumlich begrenzten Zutrittskontrollen bieten Industrieunternehmen die passende Lösung für diese komplexen Fragestellungen. Im Vergleich zu rein mechanischen Systemen erfüllen sie sehr hohe Sicherheitsanforderungen und sind zusätzlich sehr flexibel und komfortabel verwendbar. Schließberechtigungen lassen sich schnell ändern oder sperren und Ersatzschlüssel können nach Bedarf kodiert werden. Sie funktionieren zeitbasiert und sämtliche Schließereignisse werden sicher protokolliert. Sie sind darüber hinaus attraktiv, weil sie sich schnell und einfach ohne zusätzliche Verkabelung installieren lassen. Dadurch ermöglichen diese innovativen Systeme auch einen schnellen, nachträglichen Einbau in Bestandsgebäuden, was sie sehr kosteneffizient macht. Die Systeme sind zudem problemlos erweiterbar und können mit ergänzenden Funktionen nachgerüstet werden. Dank der großen Zylindervielfalt lassen sich neben Türen und Toren auch Fenster, Werkzeug- und Aktenschränke sowie Umkleidespinde und Vorhängeschlösser mit nur einem System und auf Wunsch sogar mit einem einzigen Schlüssel absichern.
Zertifizierte Sicherheit für sensible Industriebereiche
Die ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH hat sich auf Produkte und Sicherheitskonzepte in sensiblen Industriezweigen spezialisiert und wird für ihre hohe Beratungskompetenz in Branchen wie Chemie, Pharma und Maschinenbau sehr geschätzt. In diesen hochkomplexen und anspruchsvollen Industrien ist eine zuverlässige Sicherheitstechnik nicht nur notwendig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Dabei geht es verstärkt auch um den sicheren Umgang mit (lebens-)gefährlichen Substanzen, Explosionsschutz und Gefahrstofflagerung.
Zu einem der wichtigsten Einsatzgebiete im Industrieumfeld gehören explosionsgefährdete Bereiche. Entzündliche Stoffe können in Kombination mit Funkenschlag massive Schädigungen verursachen und damit eine gesamte Produktion in kürzester Zeit völlig stilllegen. Ein zusätzliches Explosionsrisiko besteht durch Funkenschlag in oder an Türschlössern in Verbindung mit flüchtigen Gasen im Raum. Als einer der wenigen Hersteller verfügt ASSA ABLOY über geeignete Schließprodukte, die das Risiko einer Explosion effektiv minimieren. Sie basieren auf der bewährten CLIQ®-Technologie. Die CLIQ®-Zylinder zum Beispiel sind völlig stromlos, denn sie beziehen ihre Energie nur über die Batterie im Schlüssel. Außerdem gibt es sie als extra zertifizierte ATEX-Variante (ATmosphère EXplosibles) zum Einsatz in diesen hochsensiblen Bereichen. Zusätzlich haben die Zylinder auch einen Staub- und Regenschutz, der sie besonders für die Anwendung in Produktionsbereichen mit hoher Staubentwicklung auszeichnet.
Weitere Besonderheiten bieten auch die CLIQ®-Schlüssel selbst. Als so genannte LABS-freie Variante (LAckBenetzungsstörende Substanz) eignen sie sich hervorragend für die Automobilindustrie oder Hersteller von Farben und Lacken. Sollte ein Schlüssel beispielsweise in einen Lackbehälter fallen, ist der Inhalt des Behälters dennoch weiter verwendbar. Die speziellen Schlüssel enthalten keine verfälschenden Silikone, die die Benetzungseigenschaften und -qualität des Lackes beeinträchtigen.
Zertifizierung: ATEX und TISAX
- ATEX ("ATmosphères EXplosibles")-Zertifizierung definiert die Mindestvorschriften zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit der Arbeitnehmer, die durch explosionsfähige Atmosphäre gefährdet werden können und den Anforderungen der europäischen ATEX-Richtlinie entspricht.
- TISAX steht für "Trusted Information Security Assessment Exchange" und ist ein Standard für Informationssicherheit in der Automobilindustrie. Er wurde entwickelt, um den Austausch von vertraulichen Informationen zwischen Unternehmen in der Branche zu erleichtern und sicherzustellen, dass die Informationssicherheit auf hohem Niveau bleibt. TISAX basiert auf dem internationalen ISO 27001-Standard und umfasst auch spezifische Anforderungen der Automobilindustrie. Unternehmen können TISAX-Audits durchführen lassen, um ihre Konformität mit dem Standard zu beweisen und ihre Sicherheitspraktiken zu verbessern.
CLIQ®-Technologie in der Lebensmittel- und Automobilbranche
In Bereichen der Lebensmittelverarbeitung überzeugt das gesamte CLIQ®-Produktportfolio von ASSA ABLOY außerdem durch seine starke Witterungsbeständigkeit bei unterschiedlichen Milieus mit Kälte, Feuchte und Nässe. Die CLIQ®-Schließanlage gehört damit zu den wenigen Systemen, die nach dem aktuell gültigen IFS Standard Food 6.1 für die Lebensmittelproduktion zugelassen sind. Auch in der Automobilbranche kann der Einsatz der CLIQ®-Technologie von Vorteil sein. Industriespionage ist dort ein großes Problem. Insbesondere das weitverzweigte Ökosystem mit zahlreichen Zulieferern und Entwicklungsdienstleistern macht es schwierig, das geistige Eigentum entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirkungsvoll zu schützen. Deshalb hat sich die Branche auf den eigenen Sicherheitsstandard TISAX geeinigt. In dessen Rahmen müssen Zulieferer und Dienstleister unter anderem ein sicheres Identifikationsmanagement und eine wirksame physische Zutrittskontrolle nachweisen. Die Anforderungen der TISAX-Prüfung legen den Einsatz einer elektronischen Schließanlage wie dem eCLIQ-System von ASSA ABLOY nahe, denn diese bietet nicht nur eine komfortable und effiziente Verwaltung, sondern lässt sich auch flexibel an die Sicherheitsanforderungen anpassen. Außerdem erleichtert ein solches System aufgrund der integrierten Dokumentation, die im Rahmen des Assessments geforderten Nachweise zu erbringen.
über ASSA ABLOY
Die ASSA ABLOY Gruppe hat eine führende Stellung bei effizienten Türsystemen, Trusted-Identity-Lösungen, automatischen Eingangslösungen und weiteren Segmenten. Die ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH fokussiert sich auf mechanische und elektromechanische Sicherheitslösungen für Schutz, Sicherheit und Komfort im Gebäude. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt unter den traditionsreichen Marken IKON, effeff und KESO qualitativ hochwertige Produkte und vielseitige Systeme für den privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich.