BMW will seine Mitarbeiter mit eigenen Impfstraßen selbst gegen das Coronavirus impfen. Das kündigte BMW-Chef Oliver Zipse auf dem Münchner Management Kolloquium an. Man gehe derzeit davon aus, im Mai starten zu können, erklärte er. Alle Beschäftigten sollen dann innerhalb von vier bis fünf Wochen geimpft werden. Dadurch wolle man auch die Kommunen entlasten, so Zipse.
Schon zu Beginn der Krise habe der Autobauer das Gesundheitsmanagement schnell zentral organisiert. Dabei ging es um die Fragen wie ein Lockdown organisiert werden kann und welche Sicherheitsmaßnahmen dann später in den Werken nötig seien und vor allem: Woher kommen die Masken? Das sei heute kein Thema mehr, so Zipse. Doch zu Beginn der Krise waren Masken Mangelware.
Mitte März hat die BMW Group außerdem mit der Ausgabe von Selbsttests an die Belegschaft im Werk Leipzig begonnen. Nach Ostern werden mehr als eine halbe Million weiterer Selbsttests an die Mitarbeitenden in Deutschland verteilt. Ende März sind die Paletten mit Corona-Selbsttests im BMW Group Dynamikzentrum in Dingolfing eingetroffen, um von dort aus deutschlandweit verteilt zu werden.
Update 7. Juni: Wie in vielen anderen Unternehmen haben bei BMW heute die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen.
Überblick: So plant die Industrie beim Thema Impfen
Welche konkreten Pläne und Regelungen die Industrieunternehmen beim Thema Impfen aber auch Schnelltests haben, lesen Sie in unserem Überblick.
Darin berichten wir unter anderem
- Wie das Impf-Modelprojekt von VW Sachsen abläuft und wer alles geimpft wird
- Welche Umbaumaßnahmen auf dem Werksgelände von Heidelberger Druck nötig waren, um das Impfzentrum einzurichten
- Warum ein fränkisches Unternehmen auf Gurgel-Pool-Tests setzt
Grob hat Impf-Reihenfolge
Die Selbsttests werden sowohl den Beschäftigten im Produktionsumfeld, in den Niederlassungen wie auch in den Zentralbereichen zur Verfügung gestellt. Beschäftigte, die vorrangig im Homeoffice arbeiten, bekommen laut Unternehmen ebenso Tests wie die Mitarbeitenden in den Werken.
Nicht nur BMW, auch andere Unternehmen planen, ihre Mitarbeiter selbst zu impfen. Eines davon Grob. Christian Grob, Aufsichtsratsvorsitzender der Grob-Werke, sagte Mitte März auf Nachfrage von PRODUKTION auf einer Pressekonferenz: „Ja, wir haben einen eigenen Betriebsarzt bei uns und wir werden - wenn sich die Möglichkeit ergibt und der Impfstoff verfügbar ist - natürlich dann auch unsere Mannschaft hier intern impfen“.
Dabei gibt es eine klare Reihenfolge, wie Grob weiter erklärte: „Wir werden dann nach Prioritäten vorgehen, sprich zunächst die Leute impfen, die viel unterwegs sind - im Ausland oder auf Baustellen - und dann über den Vertrieb rüber bis in die Office- und Produktionsbereiche hinein. Auf jeden Fall stehen wir parat und helfen dann entsprechend mit, um das ganze Impfgeschehen voranzutreiben. Nur das Impfmittel ist halt das große Thema.“
(Mit Material von Julia Dusold)