Halbleitermangel, steigende Energiekosten und der Wandel hin zu Elektromobilität: Es sind keine einfachen Zeiten für die Automobilzulieferer. Die Branche steht vor einem Wandel. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die aktuelle Zulieferer-Studie der Unternehmensberatung Berylls zeigt Wachstumsraten von bis zu 127 Prozent.
Die Umsatzzahlen von 2022 zeigen außerdem, dass die Branche die Auswirkungen der Corona-Pandemie überwunden hat. "Die Annäherung an die Vor-Corona-Normalität schlägt sich erneut in einem starken Umsatzwachstum, gemessen am Vorjahr nieder", schreiben die Expertinnen und Experten.
So konnten die Top 100 Zulieferer aufgrund von Preissteigerungen und höherer Automobilproduktion ihre Umsätze gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 16 Prozent steigern. Der kumulierte Umsatz aller betrachteten Unternehmen lag mit 1.064 Milliarden Euro zum ersten Mal oberhalb der Schallmauer von einer Billion Euro. Betrachtet man die Profitabilität, ergibt sich ein anderes Bild: Diese bricht mit durchschnittlich 5,6 Prozent ein (Vorjahr: 6,3 Prozent).
Wer die umsatzstärksten Zulieferer sind, erfahren Sie in unserem Ranking:
Platz 10: Forvia
Platz 9: Michelin
Platz 8: Aisin
Platz 7: CATL
Platz 6: Magna
Platz 5: Hyundai Mobis
Platz 4: Continental
Platz 3: ZF Friedrichshafen
Platz 2: Denso
Platz 1: Bosch
Das Ranking zeigt: Die deutschen Automobilzulieferer dominieren die Top 5. In den Top 100 sind noch 14 andere Unternehmen aus Deutschland. Das sind die weiteren Platzierungen:
- Platz 24: Mahle (Umsatz: 12,4 Milliarden Euro)
- Platz 26: Schaeffler (Umsatz: 11,5 Milliarden Euro)
- Platz 36: Vitesco Technologies (Umsatz: 9,1 Milliarden Euro)
- Platz 41: Brose (Umsatz: 7,4 Milliarden Euro)
- Platz 45: Infineon (Umsatz: 7 Milliarden Euro)
- Platz 57: Eberspächer (Umsatz: 5,7 Milliarden Euro)
- Platz 64: Dräxlmaier (Umsatz: 5,1 Milliarden Euro)
- Platz 65: Thyssenkrupp Automotive (Umsatz: 5 Milliarden Euro)
- Platz 70: Freudenberg (Umsatz: 4,6 Milliarden Euro)
- Platz 76: Webasto (Umsatz 4,3 Milliarden Euro)
- Platz 78: Leoni (Umsatz: 4,3 Milliarden Euro)
- Platz 79: Mann + Hummel (Umsatz: 4,2 Milliarden Euro)
- Platz 84: Knorr-Bremse (Umsatz: 3,8 Milliarden Euro)
- Platz 92: Aunde (Umsatz: 3,4 Milliarden Euro)
Podcast: Leoni-COO Ingo Spengler über Digitalisierung und Standardisierung
Wie wirkt sich die Elektromobilität auf die Automobilzuliefererbranche aus?
Vor allem die Elektromobilität wird die Automobilzuliefererbranche in den kommenden Jahren noch einmal verändern. Denn mit dem Übergang zur Elektromobilität ändert sich natürlich auch die Nachfrage nach bestimmten Komponenten und Technologien. Kolben, Kurbelwellen und Auspuffsysteme werden weniger nachgefragt werden. Die Nachfrage an Batterien, Elektronik und Ladesystemen wird dagegen steigen. Für die Zulieferer bedeutet das auch mehr Investitionen, um der veränderten Nachfrage gerecht zu werden.
Webastos Weg in die E-Mobilität können Sie im Podcast nachhören: Hier klicken, um zur Folge zu gelangen!
Daneben wird sich auch die Wertschöpfungskette verändern: Neue Akteure wie Batteriehersteller und Energieversorger gewinnen an Bedeutung, während andere traditionelle Zulieferer möglicherweise ihre Position in der Wertschöpfungskette verlieren.
Ausblick: Umsatz der Automobilzulieferer steigt weiter
Der Umsatz der Automobilzulieferer dürfte 2023 laut eines IBIS-World-Berichts weiter steigen und zwar um 2,7 Prozent. Die Gewinnmarge liegt den Prognosen zufolge bei 3,6 Prozent.
Was sind Automobilzulieferer?
Betriebe, die Teile für die Automobilindustrie herstellen, werden Automobilzulieferer genannt. Die hergestellten Güter können Einzelteile wie LEDs für die Scheinwerfer und Reifen oder gleich ganze Baugruppen wie Türmodule und Getriebe sein. Zwischen Automobilzulieferer und Autohersteller besteht eine große Abhängigkeit. Die umsatzstärksten Automobilzulieferer sind Bosch, Continental und Denso.