Auf einem britischen Geldschein sind verschiedene Symbole wie das Coronavirus abgebildet.

Die deutsch-britische Wirtschaft leidet noch massiv unter der Corona-Pandemie. - (Bild: Adobe Stock/corlaffra)

Wie geht es den deutschen Firmen in Großbritannien? Um das herauszufinden, hat die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer erneut eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis: Nur noch etwas mehr als 50 Prozent der deutsch-britischen Unternehmen gaben an, schwer oder sehr schwer von der Pandemie betroffen zu sein. 20 Prozent sahen keine Auswirkungen oder haben sogar eine Zunahme in ihren Aktivitäten verzeichnen können. Die jeweiligen Zahlen vor dem Sommer standen bei 75 beziehungsweise 15 Prozent. Trotzdem erwarten Firmen, dass der allgemeine Aufschwung länger dauern wird als ursprünglich gedacht.

Reisebeschränkungen, abgesagte Messen und Veranstaltungen, ein Rückgang der Nachfrage und die Stornierung von Aufträgen sowie gestrichene Investitionen haben auch weiterhin die größten Auswirkungen auf die Unternehmen. Es zeigt sich allerdings ein Trend, dass diese Effekte etwas weniger ausgeprägt sind, als in der ersten Hälfte des Jahres.

Trotzdem sich nun für eine Reihe von Unternehmen etwas Licht am Ende des Tunnels zeigt, wachsen die Brexit-Herausforderungen für die deutsch-britische Wirtschaft. Als Folge davon erwartet eine wesentliche Anzahl der Unternehmen zukünftige Verlagerungen von Teilen ihrer Lieferketten und Geschäftsaktivitäten. Einige haben vor, einzelne Aktivitäten ins Vereinigte Königreich zu bringen, aber die Mehrzahl wird Tätigkeiten nach Deutschland oder in andere EU-Mitgliedsstaaten verlegen.

Brexit wird Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen

Eine Mehrheit der Unternehmen erwartet weiterhin, dass die britische Regierung ein minimales Freihandelsabkommen mit der EU vor dem Ende dieses Jahres abschließen wird. Aber unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen rechnet eine große und wachsende Mehrheit damit, dass Brexit das britische Wirtschaftswachstum in 2021 um mehr als zwei Prozent negativ beeinflussen wird.

Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer, erläutert: „Die Umfrageergebnisse deuten an, dass die deutsch-britische Wirtschaft die kurzfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf ihre Geschäftsaktivitäten jetzt etwas weniger pessimistisch sieht, aber weiterhin große Besorgtheit über die längerfristigen Auswirkungen zeigt. Zusätzlich werden der Brexit und die zu erwartenden Handelsbarrieren negative Auswirkungen auf Investitionen und das erwartete Wirtschaftswachstum im Vereinigten Königreich haben.“

Quelle: AHK London

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