Die Technologiefabrik Scharnhausen von Festo ist laut dem Unternehmen am Hochtechnologiestandort Deutschland ein entscheidender Impulsgeber für die Automation der Zukunft. Schlanke und energieeffiziente Prozesse, höchste Qualität der Produkte und eine ausgeprägte Kundenorientierung sowie eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion zeichneten die Fabrik aus, in der das Automatisierungsunternehmen Ventile, Ventilinseln und Elektronik fertigt.
Maßgeblich für das gesamte Konzept sei die hohe Wandlungsfähigkeit des Produktionsstandorts, die ihn fit für die Zukunft macht. "Ein zentrales Ziel von Industrie 4.0 ist die komplett vernetzte Fabrik. Auf diesen Zustand arbeiten wir in der Technologiefabrik kontinuierlich hin, wobei es sich um einen evolutionären Prozess handelt", sagt Dr. Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender der Festo AG & Co. KG. "Auch die Erkenntnisse aus unserer Forschung zu Industrie 4.0 fließen in die Weiterentwicklung des Werkes ein."
Die Technologiefabrik in Zahlen
Die Technologiefabrik Scharnhausen ist das Leitwerk von Festo für die Produktion von Ventilen, Ventilinseln und Elektronik und dient gleichzeitig als Referenzfabrik für Kunden. Das Werk verfügt über 66.000 Quadratmeter Gesamtfläche; insgesamt 1.200 Mitarbeiter arbeiten dort. Festo hat in den Ausbau des Standorts insgesamt 70 Millionen Euro investiert.
Industrie 4.0 wird Realität
Eine Vielzahl der Aspekte und Anforderungen von Industrie 4.0 ist laut Festo in der Technologiefabrik Scharnhausen bereits Realität. So kooperieren Mitarbeiter beispielsweise täglich mit einem flexiblen Roboter in unmittelbarer und absolut sicherer Interaktion. Er agiert als Assistent des Menschen und entlastet ihn von ergonomisch einseitigen Arbeiten.
Ein gesamtheitliches Energietransparenzsystem werde derzeit aufgebaut und sorge künftig für Transparenz bezüglich der Energieströme und des Energieverbrauchs in der Technologiefabrik, indem es das Zusammenspiel zwischen den Verbräuchen in der Produktion und im Gebäude systemisch betrachtet. Moderne Informationstechnologie sei in der Technologiefabrik durchgängig im Einsatz. So sei für die Instandhalter heute das Tablet das vornehmliche Arbeitsgerät, mit dem sie Störungen von Maschinen schnell erkennen oder Aufträge unmittelbar vor Ort bearbeiten können.
Qualifizierung im Fokus
Industrie 4.0 bedeute für Festo aber nicht nur die Entwicklung neuer Technologien, sondern auch den Menschen im Fokus der künftigen Produktionswelt zu sehen und ihn durch Ausbildung und Qualifizierung auf neue Aufgaben vorzubereiten. "Unsere Mitarbeiter sind für die künftigen Herausforderungen motiviert, sensibilisiert und werden laufend entsprechend qualifiziert: Sie sind bereit für die Produktion von morgen", sagt Dr. Veit. Dazu trage auch die in das Werk integrierte Lernfabrik bei, in der sich Mitarbeiter qualifizieren und praxisnah und bedarfsorientiert weiterbilden.
Effiziente Wertschöpfungsketten
Dank ihrer zentralen Lage und Infrastruktur sei die Vernetzung mit dem Hauptsitz von Festo, den weltweit verteilten Kunden und dem Lebensumfeld der Mitarbeiter auf direktem Weg möglich. Effiziente Wertschöpfungsketten und Produktlebenszyklen auch in künftigen Geschäftsmodellen zu gestalten, seien entscheidende Faktoren für die globale Wettbewerbsfähigkeit und zum Nutzen der Kunden.
Interdisziplinär und wandlungsfähig
Während der Planung des neuen Werks arbeiteten Spezialisten aus Einkauf, Entwicklung, IT, Logistik, Produktion oder Personalwesen unmittelbar und bereichsübergreifend zusammen. So sei es möglich gewesen, die komplexe Fabrikarchitektur zu konzipieren und innerhalb von nur drei Jahren Wirklichkeit werden zu lassen. Eine dynamische Anpassung an künftige Anforderungen sei dabei Teil des Konzepts, so Werksleiter Stefan Schwerdtle. "Der Entwicklungsprozess ist mit der Eröffnung nicht abgeschlossen. Wir begegnen neuen Herausforderungen im weltweiten Wettbewerb der Automation mit Mitarbeitern, die bereit sind zu lernen und dem Wandel in der Produktionswelt offen gegenüberstehen. So gelingt es uns, auch komplexe Veränderungen nachhaltig umzusetzen."
Produktionsstandort mit Vorbildfunktion
Neben der leistungsfähigen und wettbewerbsfähigen Produktion habe das neue Werk auch eine Vorbildfunktion: Es diene Festo als Referenzfabrik für seine Kunden, in der modernste Automatisierungstechnik und ein optimaler Material- und Wertschöpfungsfluss gezeigt werden. "In der Technologiefabrik wird unsere Innovationskraft sichtbar. Wir haben dort die räumlichen Voraussetzungen für kooperative Technologie- und Produktentwicklungen geschaffen und außerdem die Produkteinführungszeit (Time-to-market) durch optimierte Abläufe und neu ausgerichtete Kernprozesse deutlich verbessert", so Dr. Veit. „Damit beweisen wir Kunden und Partnerunternehmen, dass wir auch in Deutschland bestens fertigen und attraktive und moderne Arbeitsplätze schaffen können."
Wirtschaftsstandort gestärkt
Auch die Stadt Ostfildern habe dem Projekt von Beginn an positiv gegenübergestanden. "Mit dem Ausbau ist eines der innovativsten Unternehmen in Ostfildern und der Region zum größten Arbeitgeber in der Stadt geworden", sagt Oberbürgermeister Christof Bolay. Festo habe mit der Erweiterung von Produktion und Entwicklung in Scharnhausen ein klares und deutliches Bekenntnis zum Standort gegeben. Damit werde das Image der Stadt in der Wirtschaftsregion Baden-Württemberg enorm gestärkt. Ostfildern erweise sich einmal mehr als attraktiver Standort für erfolgreiche Unternehmen.
Festo