Geschäftsleute bei einer Diskussion in einem Büro

Die viel beschworene neue Flexibilität ist laut der neuen Studie noch nicht in der Realität angekommen. (Bild: Jacob Lund - stock.adobe.com)

Was beschäftigt deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Wie sollten Arbeitsplätze aussehen, um junge Talente zu überzeugen? Wie können bestehende Mitarbeitende gehalten werden? Mit diesen Fragen hat sich das auf die MINT-Branche spezialisierte Personalberatungsunternehmen SThree in seiner Studie "So arbeitet Deutschland" auseinandergesetzt. Dafür wurden mehr als 2.000 Menschen befragt.

Die Erkenntnisse:

Corona hatte Auswirkungen auf Mitarbeiterbindung

In Zeiten des sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangels kommt es nicht nur darauf an, neue Beschäftigte zu gewinnen. Sondern auch, bestehende Mitarbeiterende zu binden. Und dafür, so zeigen die Ergebnisse der Umfrage, stehen die Zeichen nicht besonders gut:

  • 57 Prozent der Befragten geben an, dass die Folgen der Pandemie Auswirkungen auf ihre Bindung zum Unternehmen hatte.
  • Nur sieben Prozent der Befragten identifizieren sich mit den Unternehmenswerten und der -kultur und jeder Fünfte (21 Prozent) gibt an, er identifiziert sich überhaupt nicht mit seinem Arbeitgeber.

Ein möglicher Grund dafür, neben der Entfremdung durch Remote Work: Die viel beschworene neue Flexibilität ist der Studie zufolge nach wie vor eher ein Lippenbekenntnis:

  • 40 Prozent der Befragten wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, aber nur für 17 Prozent ist das bereits Realität.
  • 34 Prozent der Befragten wollen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber nur für 13 Prozent ist das wirklich wahr geworden.

Podcast: Mahle-Führungskräfte über Jobsharing und New Work

Mentale Gesundheit: Kaum Unterstützung durch den Arbeitgeber

Gerade die vergangenen Pandemie-Monate haben vielen Menschen gesundheitlich zugesetzt – sei es körperlich aber vor allem auch psychisch. Doch die entsprechende Unterstützung durch die Arbeitgeber ist nach wie vor kaum vorhanden – auch das spielt dem Thema Mitarbeiterbindung nicht gerade in die Karten:

  • 44 Prozent der Befragten geben an, in ihrem Unternehmen gäbe es keinerlei Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
  • Bei lediglich 21 Prozent gibt es ein umfangreiches Gesundheitsmanagement im Unternehmen

Der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema ist derweil durchaus vorhanden – die Menschen wünschen sich hier von ihren Arbeitgebern deutlich mehr Unterstützung: 32 Prozent wünschen sich mehr Bewusstsein für die mentale Gesundheit, aber nur für 15 Prozent zeigen sich die entsprechenden Maßnahmen bereits in ihrem Arbeitsalltag

Christophe Zwaenepoel, Managing Director DACH, erklärt dazu in einer Pressemitteilung: „Welche mittel- und langfristigen Auswirkungen die Pandemie-Jahre und auch die gestiegene Belastung aufgrund des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels auf die Gesundheit der Menschen hat, kann man bisher nur mutmaßen." Hinzu kommen aktuell der Krieg und die Inflation – Herausforderungen, die die Menschen Zwaenepoel zufolge sehr belasten.

„Arbeitgeber sollten verstärkt den Fokus auf Gesundheitsförderung werfen", sagt er. Das sei nicht nur eine moralische Verpflichtung – in Zeiten des Fachkräftemangels könne es sich schlicht kein Unternehmen leisten, seine bestehenden Mitarbeitenden zu verlieren oder hohe Fehlzeiten in Kauf zu nehmen.

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(Bild: mi-connect)

Deutscher Maschinenbau-Gipfel

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Sollen Arbeitgeber ihre Teams nach Diversity-Kriterien aufstellen?

Auch das Thema Diversity wird breit diskutiert, vor allem in den Medien. Doch wie sehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das? Ganze 47 Prozent sind laut Studie der Meinung, dass Arbeitgeber Teams nicht nach Diversity-Kriterien zusammenstellen sollten. Und lediglich zwölf Prozent geben an, dass das Vorhandensein diverser Teams ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Arbeit- bzw. Auftraggebers ist.

Zur Diversität gehört auch die Einbindung älterer Beschäftigten. Besonders weil der Trend dahin geht, dass Menschen länger arbeiten (sollen), werden sich mehr Teams mit einer gemischten Altersstruktur herausbilden – und hierin sehen die Befragten durchaus Vorteile. Arbeitnehmende, egal welcher Altersgruppe, verbinden mit älteren Kollegeninnen und Kollegen durchweg positive Eigenschaften. 43 Prozent schätzen deren Erfahrung und Knowhow, 27 Prozent ihr hohes Verantwortungsbewusstsein und 25 Prozent die Anleitung jüngerer Kollegeninnen und Kollegen.

Quelle: SThree

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Frau hält ein Tablet in der Hand und wählt auf dem Display Beiträge aus, die außerhalb des Tablets virtuell angezeigt werden
(Bild: mi connect)

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