Geplante Erweiterung Infineon Dresden

So soll das Infineon-Werk in Dresden aussehen. (Bild: Infineon)

Infineon-Geschäftsentwicklung im vierten Quartal

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 erhöhte sich der Konzernumsatz um 525 Millionen Euro beziehungsweise 15 Prozent auf 4.143 Millionen Euro nach 3.618 Millionen Euro im Vorquartal. Das teilte Infineon jetzt mit. Alle vier Segmente Automotive (ATV), Industrial Power Control (IPC), Power & Sensor Systems (PSS) und Connected Secure Systems (CSS) haben zu dem Umsatzwachstum beigetragen. Der Umsatzanstieg wurde unterstützt durch den im Vergleich zum Vorquartal stärkeren US-Dollar. Die Bruttomarge verbesserte sich im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres auf 44,4 Prozent nach 43,2 Prozent im Vorquartal. Die bereinigte Bruttomarge erhöhte sich auf 46,3 Prozent nach 45,4 Prozent im Vorquartal.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 auf 920 Millionen Euro nach 690 Millionen Euro im Vorquartal. Das Finanzergebnis lag im vierten Quartal bei minus 33 Millionen Euro nach minus 40 Millionen Euro im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022.

Neues Werk: 1.000 Arbeitsplätze

Um das erwartete beschleunigte Wachstum bei Analog-/Mixed-Signal und Leistungshalbleitern zu ermöglichen, plant Infineon, seine 300-Millimeter Fertigungskapazitäten weiter auszubauen. Geplanter Fertigungsstandort ist Dresden. Dabei ist eine angemessene öffentliche Förderung Voraussetzung für die Investitionsentscheidung. Die geplante Investitionssumme von fünf Milliarden Euro wäre die größte Einzelinvestition in der Geschichte von Infineon. Das Unternehmen würde damit seine Position als ein weltweit führender Anbieter im Bereich der Power-Systeme stärken. Bei voller Auslastung liegt das jährliche Umsatzpotenzial der geplanten Fabrik auf dem Niveau der Investition. Das neue Werk soll bis zu 1.000 neue hochwertige Arbeitsplätze schaffen und könnte entsprechend der Planung im Herbst 2026 produktionsbereit sein.

"Setzen auf angemessene Förderung"

„Dekarbonisierung und Digitalisierung sorgen für strukturell steigenden Halbleiterbedarf. Dank seiner strategischen Ausrichtung wird Infineon überproportional von dieser Entwicklung profitieren. Diese Dynamik hat sich weiter beschleunigt, daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, uns ein noch ambitionierteres Zielgeschäftsmodell zu geben“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Mit der geplanten Investition in ein neues Werk setzen wir unsere Strategie weiter konsequent um und verbreitern vorausschauend die Basis für unseren beschleunigten profitablen Wachstumskurs. Wir freuen uns über die politische Unterstützung für eine Investition am Standort Dresden und setzen auf eine angemessene Förderung unter dem European Chips Act. Das anspruchsvolle Geschäftsjahr 2022 haben wir mit einem hervorragenden vierten Quartal sehr erfolgreich abgeschlossen. Das gerade begonnene Geschäftsjahr 2023 ist gut gestartet. Mit Blick auf die anhaltenden gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unwägbarkeiten ist hohe Wachsamkeit in den kommenden Quartalen geboten. Wir sind darauf vorbereitet, bei Bedarf schnell und flexibel zu handeln.“

E-Mobilität, Energie und IoT als Wachstumstreiber

Infineon sieht in seinen Zielmärkten bei Automobil-, Industrie- und IoT-Anwendungen und erneuerbaren Energien eine zunehmende Dynamik und dauerhaft starke Wachstumsfaktoren. Deshalb richte die Gesellschaft ihr Zielgeschäftsmodell, das Finanzziele über den Zyklus vorgibt, neu aus. So wird künftig ausgehend von einem Wechselkurs des US-Dollar zum Euro von 1,00 im Mittel von einem Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent anstelle von bislang 9 Prozent + ausgegangen.

Insbesondere Elektromobilität, autonomes Fahren, erneuerbare Energien, Rechenzentren und das IoT werden zum Wachstum beitragen, mit dem auch eine deutliche Verbesserung der Profitabilität einhergehen wird: für die Segmentergebnis-Marge wird zukünftig ein durchschnittliches Niveau von 25 Prozent nach bislang 19 Prozent erwartet. Hauptfaktoren für die Ergebnissteigerung werden ein steigender Anteil von Systemlösungen, ein höherwertiger Produkt-/Technologiemix infolge von Portfolio-Management, die Ausweitung der kosteneffizienten 300-Millimeter Fertigung sowie ein unterproportionaler Anstieg der Funktionskosten aus Digitalisierungs- und Skalierungseffekten sein

Ausblick ins Q3/22 und das Geschäftsjahr 2023

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erwartet Infineon einen Umsatz von rund 4,0 Milliarden Euro.  Bei dem prognostizierten Umsatz wird die Segmentergebnis-Marge etwa 25 Prozent betragen.

Für das Geschäftsjahr 2023 wird ein Umsatz von 15,5 Milliarden Euro plus oder minus 500 Millionen Euro erwartet. Dies entspricht einem Wachstum von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Mittelpunkt der Umsatzspanne sollte die bereinigte Bruttomarge etwa 45 Prozent und die Segmentergebnis-Marge etwa 24 Prozent betragen. Für das Geschäftsjahr 2023 sind Investitionen, vom Unternehmen definiert als Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte einschließlich aktivierter Entwicklungskosten, in Höhe von etwa 3,0 Milliarden Euro geplant. Schwerpunkte sind dabei der Bau des dritten, für sogenannte Verbundhalbleiter vorgesehenen Fertigungsgebäudes am Standort Kulim, Malaysia, der geplante Beginn des erwähnten Neubaus in Dresden und die kontinuierliche Erweiterung der Kapazitäten in der Frontend-Fertigung insbesondere in Dresden, Deutschland und Villach, Österreich.

Infineon

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