Konjunkturtrend Deutschland
KfW hält an Prognose fest: BIP-Wachstum von 1,5 % in 2026
Nach Jahren der Stagnation bleibt Hoffnung: Für 2026 prognostiziert KfW Research ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent – getragen von Fiskalpaket, Aufträgen und Konsum
KfW Research prognostiziert für 2026 Wachstum von 1,5 Prozent für Deutschland
KfW Bank)
Warum sieht KfW Research optimistisch auf 2026?
FAQ: KfW Research Konjunkturprognose 2025/2026
- Was erwartet KfW Research für das Jahr 2025 in Deutschland?
Ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,2 %, getragen durch fiskalische Impulse und zusätzliche Arbeitstage. - Welche Prognose gibt es für 2026?
Ein deutlich stärkeres Wachstum von 1,5 % wird erwartet, insbesondere durch staatliche Investitionen und zunehmende Unternehmensaktivität. - Wie entwickelt sich die Inflation laut KfW?
Für 2025 liegt die Prognose bei 2,2 %, für 2026 bei 2,0 %. Ein kurzfristiger Rückgang zu Jahresbeginn 2026 wird erwartet. - Wie wird sich die Eurozone entwickeln?
2025 wird ein Wachstum von 1,4 % prognostiziert, 2026 von 1,3 %, wobei insbesondere Frankreich positive Impulse liefert.
Trotz stagnierender Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2025 hält KfW Research an seiner optimistischen Prognose für das Jahr 2026 fest. Nach zwei Jahren mit negativen Wachstumsraten erwartet das Frankfurter Wirtschaftsforschungsinstitut für 2025 ein leichtes Plus von 0,2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im darauffolgenden Jahr soll die deutsche Wirtschaft dann wieder spürbarer wachsen – um 1,5 Prozent.
Ausschlaggebend für die positive Einschätzung sind mehrere Faktoren: Zum einen werden staatliche Ausgaben über ein umfangreiches Fiskalpaket als zentrale Triebfeder gesehen. Zum anderen wird eine Wiederbelebung der Unternehmensinvestitionen bei zunehmender Kapazitätsauslastung erwartet. Diese Einschätzung beruht vor allem auf staatlichen Aufträgen in der Verteidigungsindustrie sowie im Baugewerbe.
Welche Rolle spielt die Binnennachfrage?
Die Binnennachfrage gilt laut KfW Research als entscheidender Motor für die wirtschaftliche Erholung. Chefvolkswirt Dr. Dirk Schumacher betont: „Während der US-Protektionismus und der in den vergangenen Jahren erlittene Verlust an Wettbewerbsfähigkeit die Wachstumsaussichten belasten, sind die Perspektiven für die Binnennachfrage durch die geplante massive Ausweitung der Staatsausgaben gut.“
Dieser fiskalpolitische Impuls soll insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2026 spürbar werden. In diesem Zeitraum rechnet KfW Research mit einem deutlich stärkeren Anziehen der Konjunktur. Die Dynamik soll sich dann durch ein Zusammenspiel aus staatlichen Investitionen, Aufträgen und sich verstärkenden Unternehmensaktivitäten weiter beschleunigen.
Wie wirken sich zusätzliche Arbeitstage auf das Wachstum aus?
Ein nicht zu unterschätzender positiver Faktor für das erwartete Wachstum im Jahr 2025 ist der sogenannte Kalendereffekt. Laut KfW Research sorgen ungewöhnlich viele Arbeitstage im Jahr 2025 für einen rechnerischen Beitrag von 0,3 Prozentpunkten zum BIP-Wachstum. Auch wenn dieser Effekt temporär ist, trägt er zur Verbesserung der Jahresbilanz bei.
Welche Inflationsentwicklung erwartet KfW?
Die Inflation in Deutschland hat seit Sommer 2025 wieder leicht angezogen. Insbesondere die weiterhin hohen Preise im Dienstleistungssektor sorgen für eine Anpassung der Inflationsprognose durch KfW Research. Für das Jahr 2025 wird nun eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent erwartet – das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als zuvor angenommen.
Für das Jahr 2026 bleibt die Prognose bei 2,0 Prozent. Im ersten Quartal des Jahres wird mit einem Rückgang der Inflation auf unter zwei Prozent gerechnet, bevor sie im weiteren Jahresverlauf erneut leicht zulegt.
Was ändert sich für die Eurozone?
Auch auf europäischer Ebene zeigen sich die Konjunkturperspektiven etwas freundlicher. KfW Research hebt seine Prognose für das BIP-Wachstum in der Eurozone 2025 um 0,2 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent an. Besonders Frankreich überraschte mit einer positiven Entwicklung von 0,5 Prozent Wachstum im dritten Quartal.
Für das Jahr 2026 erwartet das Institut ein Wachstum von 1,3 Prozent – ebenfalls 0,2 Prozentpunkte mehr als in der vorherigen Einschätzung. Der zentrale Treiber bleibt dabei der private Konsum. Die anhaltend positive Entwicklung der Reallöhne wird als unterstützender Faktor für die Binnenwirtschaft in der Eurozone betrachtet.
Mit Material von KfW Reseach
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Entwicklungen im Überblick
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| Jahr | BIP Deutschland | Inflation Deutschland | BIP Eurozone |
| 2025 | +0,2 % | 2,2 % | +1,4 % |
| 2026 | +1,5 % | 2,0 % | +1,3 % |
Quelle: KfW