Der Automobil- und Motorenzulieferer Mahle hat die japanische Kokusan Denki übernommen. So will das Unternehmen sein Engagement im Bereich Mechatronik ausbauen.
Mahle hält nach eigenen Angaben nach einem erfolgreichen öffentlichen Übernahmeangebot nunmehr rund 90 Prozent der Aktien des an der Börse von Tokio notierten Unternehmens Kokusan Denki.
Das japanische Unternehmen Kokusan Denki wurde 1931 gegründet. Heute erwirtschaftet es mit über 800 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 130 Millionen Euro. Kokusan Denki verfügt über Standorte in Numazu, Gotemba und Akita in Japan, in Samut Prakan in Thailand sowie über Finanzbeteiligungen in China und Indien. Mahle hatte sich 2013 mit 30,82 Prozent beteiligt und den Anteil dann Anfang 2014 auf 38,87 Prozent erhöht.
Nachdem die relevanten Kartellbehörden grünes Licht für die Übernahme gegeben haben und nun die Kontrolle am Unternehmen erworben wurde, soll Kokusan Denki als Profit Center “Elektrische Antriebe und Nebenaggregate 2″ voll in den Konzern integriert werden.
Der Mechatronikspezialist Kokusan Denki entwickelt und fertigt elektrische DC-Motoren für ABS- und ESC-Einheiten (Electronic Stability Control – Fahrdynamikregelung) sowie BLDC-Motoren zur Lenkungsunterstützung (Bürstenlose Gleichstrommotoren). Darüber hinaus entwickelt Kokusan Denki Elektromotoren für weitere Anwendungen in den Mahle Kernmärkten für Pkw, Nutzfahrzeuge und industrielle Anwendungen.
Ein zweites wichtiges Geschäftsfeld von Kokusan Denki sind Zündungskomponenten, Generatoren und Kraftstoff-Einspritzsysteme für Kleinmotoren, die vor allem in Motorrädern, kleinen Nutzfahrzeugen und Fahrzeugen für den Freizeitbereich zum Einsatz kommen. Der Markt für diese Zwei-, Drei- und Vierräder ist bereits heute sehr groß und wird in den nächsten Jahren weiter wachsen, so Mahle in einer Mitteilung.
Durch diese neue Aktivität in Asien erweitert Mahle seinen Footprint und sein Produktportfolio im strategisch wichtigen Wachstumsbereich Mechatronik, wo man mittelfristig ein Umsatzziel von 500 Millionen Euro anstrebt. In den Kernmärkten steigt der Bedarf an emissionsmindernden Technologien kontinuierlich.
Neben der Optimierung konventioneller Antriebstechnologien kommt dabei den mechatronischen/elektrischen Komponenten eine immer größere Bedeutung zu.
“Mahle und Kokusan Denki haben bereits in mehreren Projekten erfolgreich zusammengearbeitet. Als global aufgestellter Konzern kann Mahle nunmehr die Weiterentwicklung der Produkte und des Portfolios von Kokusan Denki sowie die Erschließung neuer Märkte weiter vorantreiben”, so Prof. Heinz K. Junker, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung.
Mahle / Stefan Weinzierl