Das Logo von Boeing auf einem Firmengebäude

Boeing kann nicht auf eine schnelle Wiederzulassung des 737 Max setzen. - (Bild: Boeing)

Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf Insider bereits berichtet, dass schon sehr bald eine Entscheidung über die weitere Produktion getroffen werden könnte. Die Unternehmensführung halte eine Produktionspause zusehends für die gangbarste Option, hieß es dabei.

Zwei Abstürze in fünf Monaten

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte Boeing vergangene Woche mit deutlichen Worten zu verstehen gegeben, dass der Konzern nicht auf eine rasche Wiederzulassung des Unglücksfliegers 737 Max setzen kann.

Die Behörde hielt den Flugzeugbauer zudem an, sich mit öffentlichen Äußerungen zum Zertifizierungsprozess zurückzuhalten. An der Börse waren Boeings Aktien in der Folge spürbar unter Druck geraten.

Die 737 Max - Boeings bestverkauftes Flugzeug - darf wegen zwei Abstürzen binnen fünf Monaten seit März nicht mehr abheben. Insgesamt starben 346 Menschen bei den Unglücken.

Tui-Gewinn fiel wegen Flugverbot um knapp 43 Prozent

Der angekündigte Produktionsstopp des Unglücksfliegers Boeing 737 Max führt nach Angaben von Tuifly nicht zu Flugausfällen bei der Airline. Boeings Entscheidung habe "keinerlei Auswirkungen auf die Tuifly", wenn es bei einem vorübergehenden Stopp bleibe, sagte Sprecher Aage Dünhaupt.

Bis Ende April habe die Airline ohnehin ohne das Flugzeug geplant. Tuifly habe zwar 72 Maschinen des Typs bis 2023 bestellt, allerdings verzögere sich die Auslieferung schon wegen des Flugverbots seit Monaten. Entscheidend sei, wann die US-Luftfahrtaufsicht FAA die Wiederzulassung beschließe.

Dennoch trifft die Hängepartie um die 737 Max das Unternehmen: Weil Tui 15 Flugzeuge des Typs bereits in der Flotte hat, mussten im vergangenen Geschäftsjahr Ersatzmaschinen gemietet werden. Der Gewinn des Tui-Konzerns im Geschäftsjahr 2019 fiel dadurch um knapp 43 Prozent.

Für 2020 rechnet der Konzern mit Kosten in Höhe von 130 Millionen Euro, falls die 737 Max bis Ende April wieder fliegen darf. Sollte das Flugverbot länger dauern, werden zusätzliche Kosten von 220 bis 270 Millionen Euro erwartet.

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dpa