Siemens-CEO Roland Busch zusammen mit Armin Hadzalic, Softwareentwickler bei Siemens Digital Industries, bei der Präsentation des "Siemens Industrial Copilot".

Siemens-CEO Roland Busch zusammen mit Armin Hadzalic, Softwareentwickler bei Siemens Digital Industries, bei der Präsentation des "Siemens Industrial Copilot". (Bild: Siemens)

Siemens ist weiter auf Kurs: Der Konzern ist mit mehr Umsatz und Gewinn in das neue Geschäftsjahr gestartet. Zwar lief die Industrieautomatisierung schlechter als im Vorjahresquartal, weil Kunden angesichts der trägen Konjunktur Lagerbestände abbauten. Mehr als ausgleichen konnte das aber ein starkes Geschäft mit Software, Gebäudetechnik und Zügen. Unter dem Strich blieb ein Anstieg des Quartalsgewinns um 56 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

Dazu trug auch eine halbe Milliarde Euro aus dem Verkauf von Siemens-Energy-Anteilen an den eigenen Pensionsfonds bei. Damit hält Siemens nur noch 17,1 Prozent an dem angeschlagenen Energietechnikunternehmen.

In seiner Rede auf der Hauptversammlung freute sich CEO Roland Busch über das dritte Rekordjahr in Folge. Der Umsatz wuchs im vergangenen Jahr um elf Prozent. Seit der Abspaltung von Siemens Energy sei der Umsatz von 55 Milliarden Euro in 2020 auf 78 Milliarden Euro gesteigert worden, sagte er.

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KI-Assistenz programmiert Industrieroboter

Siemens setzt dabei weiter auf die Verbindung der realen mit der digitalen Welt. Das hat auch die Hauptversammlung gezeigt: Denn Busch stellte „Danny“ vor – den KI-Copiloten des Unternehmens. Die KI programmierte während der Rede Buschs einen Industrieroboter.

Natürlich könne eine hochqualifizierte Fachkraft das auch ohne KI-Assistenz übernehmen, sagte Busch. Die fehlen jedoch in der Industrie. „Mit KI, mithilfe von Danny, können künftig auch Kolleginnen und Kollegen mit weniger Erfahrung Fabriken umbauen und Roboter einrichten. Sie können mit der Maschine sprechen, als wäre sie ein Mensch“, so Busch.

„Kein Unternehmen ist so gut aufgestellt, wie wir, wenn es darum geht, KI in der realen Welt anzuwenden und nützlich zu machen“, gab sich der Siemens-Chef selbstbewusst.

Im Fokus der Siemens-Strategie steht dabei die Plattform Xcelerator. Dort sollen Kunden alles finden, was sie für die digitale Transformation und die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele brauchen.

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Roboter in Fabrik
  (Bild: Nataliya Hora - stock.adobe.com)

Siemens: Automatisierungsgeschäft stockt

Eine Baustelle gibt es jedoch für Siemens: Die schon angesprochene Industrieautomatisierung. Das Softwaregeschäft lief zwar stärker, aber der Umsatz des Bereichs Digital Industries ging zurück, der Auftragseingang brach um fast ein Drittel ein auf vier Milliarden Euro. Das Ergebnis fiel um 20 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro. Finanzvorstand Ralf Thomas erklärte laut DPA, das träge wirtschaftliche Umfeld belaste den Auftragseingang bei der Automatisierung. Vor allem die Maschinenbau-Kunden investierten weniger. Lagerbestände würden abgebaut. In China könnte sich das bis in die zweite Jahreshälfte hinziehen.

Im laufenden Jahr sollen Umsatz und Gewinn des vergangenen Rekordjahres übertroffen werden. Siemens setzt dabei weiter auf die deutschen Standorte. „Ja, Deutschland steht vor Herausforderungen; das Land hat aber auch viel zu bieten“, sagte Busch. Es gebe etablierte, erfolgreiche Ökosysteme, zum Beispiel Automobilbau und Medizintechnik, sowie sehr starke mittelständische Unternehmen.

Der Siemens-CEO sprach sich außerdem klar gegen Extremismus jeder Art aus.  „Wohlstand gründet sich auf Fortschritt und Innovation, auf Austausch und Offenheit, Vielfalt und Verlässlichkeit – und vor allem auf kreative und engagierte Menschen“, so Busch.

Fabrik des Jahres

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(Bild: SV Veranstaltungen)

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.

 

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Mehr zu den diesjährigen Siegerwerken lesen Sie hier!

 

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