Mit T-Systems und Eaton bündeln zwei Unternehmen ihre IT- und Industrie-Kompetenzen, um Maschinen- und Anlagenbauern sichere, automatisierte IoT-Services aus der Cloud bereitzustellen. Einzelheiten erläutern Stefan Selke, MOEM Segment Marketing Manager EMEA bei Eaton, und Markus Lindemann, Leiter GCC Embedded & M2M Solutions von T-Systems im Interview mit der Produktion.
Produktion: Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Ihren Unternehmen zustande gekommen?
Stefan Selke: "Unsere deutschen Kunden bevorzugen Rechenzentren am Standort Deutschland für die Speicherung ihrer Daten. T-Systems verfügt über deutsche Cloud-Rechenzentren und ist darüber hinaus auch Datentreuhänder und Partner von Microsoft für Europa. Eaton unterhält ebenfalls eine Partnerschaft mit Microsoft – damit ist T-Systems unser idealer Partner für den europäischen Markt. Dass unsere beiden Unternehmen in Bonn ansässig sind, ist natürlich auch sehr hilfreich."
Markus Lindemann: "Unsere Geschäftsfelder ergänzen sich perfekt. Wir können gemeinsam sichere, automatisierte Services mit Ende-zu-Ende-Verantwortung anbieten – vom Sensor über das Netz bis zur Multi-IoT-Plattform in die Cloud. Ein wichtiger Punkt aus Sicht der Industriekunden: T-Systems ist ein neutraler Partner, denn wir haben kein wirtschaftliches Interesse an Daten von Maschinen und Anlagen."
Sichere Vernetzung der Systeme in der Cloud
Produktion: Welche Services bieten Sie in der Cloud an, um Maschinen fit für das Internet der Dinge zu machen?
Selke: "Wir transportieren Daten von Sensoren und Geräten über das IoT -Kommunikationsprotokoll MQTT und abgesicherte Netze von T-Systems in die Cloud. Dort werden sie sicher gespeichert und für weitere Services nutzbar gemacht, wie etwa die Visualisierung von Daten, einschließlich historischer Daten, und Big-Data-Analysen."
Lindemann: "Big-Data-Analysen dienen unter anderem der Erkennung von Anomalien. Dadurch lassen sich Regeln und Parameter für die Auslösung von Alarmen konfigurieren. Diese vorausschauende Wartung bildet einen wesentlichen Mehrwert unseres Angebots. Ziel und Zweck ist es letzten Endes immer, die Verfügbarkeit von Maschinen und Geräten zu erhöhen."
Produktion: Ihre gemeinsame IoT-Lösung verspricht Maschinen- und Anlagenbauern die sichere Vernetzung ihrer Systeme in der Cloud. Wie gehen Sie mit eventuellen Sicherheitsbedenken auf Kundenseite um?
Selke: "Diese Bedenken gibt es nach wie vor, daher hat das Thema oberste Priorität. Ein wesentlicher Pluspunkt ist das Hosting unserer Kundendaten in Deutschland – und damit die Datenverarbeitung und -speicherung nach deutschem Recht."
Lindemann: "Wir erläutern Unternehmen die Cloud-Mechanismen und demonstrieren die umfassende Sicherheitskompetenz von T-Systems, etwa in der Abwehr von Cyberattacken und beim Schutz vor Fremdzugriff und Datenmanipulation. Dadurch können wir Unternehmen überzeugend darlegen, dass sie in unserem „House of Clouds“ in der Regel ein deutlich höheres Sicherheitsniveau erreichen, als es mit Inhouse-Lösungen in Eigenverantwortung möglich ist."
Für den Kunden alles aus einer Hand
Produktion: "Warum sollten Maschinen- und Anlagenbauer Ihrer Lösung den Vorzug geben – welchen Nutzen ziehen die Kunden daraus?"
Selke: "Wir bieten Kunden alles aus einer Hand: eine umfassende End-to-End-Lösung vom Sensor bis zur Multi-IoT-Plattform, mit höchsten Sicherheitsstandards am Datenstandort Deutschland und einem neutralen IT-Partner."
Lindemann: "Hinzu kommt, dass viele Maschinenbauer bereits selbst Ansätze für neue digitale Geschäftsmodelle und Industrie 4.0 entwickelt haben. Unsere Lösung bietet ihnen nun die ideale Grundlage, um diese Ansätze Schritt für Schritt zusammen mit Eaton und T-Systems umzusetzen."
Die Interviewpartner
Stefan Selke (links), MOEM Segment Marketing Manager EMEA bei Eaton und Markus Lindemann (rechts) , Leiter GCC Embedded & M2M Solutions von T-Systems im Interview mit der Produktion.