Qant-CEO Förtsch über Quantentechnologie in der Industrie
Michael Förtsch, CEO von Qant, erklärt im Podcast Industry Insights warum Quantentechnologie künftig wichtig sein wird und wie sie in der Industrie angewendet werden kann.
Julia Dusold und Anja RingelJulia Dusold und AnjaRingel
VeröffentlichtGeändert
In der aktuellen Podcast-Folge von Industry Insights sprechen (von links) Anja Ringel und Julia Dusold mit Michael Förtsch, CEO von Qant., Florian Swoboda (1); Grafik: Claudia Weber)(Bild: Qant (1), Florian Swoboda (1); Grafik: Claudia Weber)
Anzeige
Vom Lehramtsstudenten zum Start-up-Gründer und CEO: Michael Förtsch hat einen spannenden Werdegang hinter sich. Denn nach dem Studium in Mathematik und Physik ging es für Förtsch nicht ins Klassenzimmer, sondern zur Promotion ans Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. Das Lehramtsstudium empfand er als "sehr gute Vorbereitung" dafür. Er hat dann in der Grundlagenforschung Fuß gefasst und musste sich schließlich entscheiden: Weiter forschen oder das Geforschte in Produkte überführen, die jeder Mensch nutzen kann?
Förtsch entschied sich für letzteres. Weil ihm aber klar war, dass Forscher nicht sofort die geborenen Unternehmer sind, wollte er zunächst auch "die andere Welt" kennenlernen und herausfinden, wie die Industrie tickt. Er startete seine Karriere in der Branche beim Ditzinger Unternehmen Trumpf.
Anzeige
Wie es dazu kam, dass er letztendlich Qant gegründet hat und welche Rolle Trumpf dabei spielt, erfahren Sie in der neuen Podcast-Folge von Industry Insights:
Qant arbeitet - wie der Name schon sagt - im Bereich Quantentechnologie. Dabei werden die Effekte der Quantenphysik wie Superposition und Verschränkung genutzt. Wer dieses spezielle Verhalten der Quanten beziehungsweise Qubits nutzt, kann völlig neue Arten der Berechnung oder Simulation nutzen. Quantencomputer können zum Beispiel mehrere Rechenoperationen gleichzeitig durchführen. Ihre klassischen Äquivalente können das nicht. Hier klicken, wenn Sie noch mehr über die Zukunftstechnologie erfahren wollen.
Quantentechnologie ermögliche "neue Technologien zur Generierung von Daten, zur Absicherung von Daten und zur Verarbeitung bzw. zum Informationsgewinn aus Daten", so Förtsch.
Sein Start-up arbeitet sowohl an Quantensensoren, als auch an Quantencomputerchips. In beiden Bereichen basieren die Systeme auf photonischen Qubits. Warum Photonik für Qant das Wahlmedium ist, um Qubits zu generieren und mit ihnen zu arbeiten, erklärt Förtsch im Podcast.
Dr. Michael Förtsch ist CEO und Gründer des Start-ups Qant. Davor hat er mehr als drei Jahre bei Trumpf gearbeitet, unter anderem als 'Executive Assistant to the Chief Technology Officer'. Das Ditzinger Unternehmen ist auch Investor von Qant.
Förtsch hat Mathematik und Physik auf Lehramt an der Universität Erlangen-Nürnberg studiert und am Max-Planck-Institut promoviert.
Wie die Industrie von Quantentechnologie profitieren kann
Was hat aber nun die Industrie von der Quantentechnologie? Förtsch sagt, er sei optimistisch, dass viele Unternehmen davon profitieren werden. Beim Partikelsensor des Unternehmens liegt der Kundenmehrwert Förtsch zufolge daran, dass er "deutlich mehr Daten pro analysierten Partikel bereitstellen kann". Aber: Dadurch habe man dem Kunden ein weiteres Problem gegeben: Er habe jetzt zwar mehr Daten, wolle aber doch eigentlich mehr Informationen. "Wir sind den Schritt weitergegangen mit dem System: Dass wir aus diesem 'Mehr an Daten', das dieser Sensor basierend auf seiner Technologie generieren kann, neue Informationen für den Kunden bereitstellen können", so Förtsch.
Auch einen Tipp an die Unternehmen hat er dabei: Man müsse sich jetzt schon in der Frühphase der Entwicklung auf die Quantentechnologie einlassen. "Ich kann das nicht stärker betonen: Wer jetzt anfängt, hat später einen Vorsprung", sagt Förtsch.