Die Luftwaffe der Bundeswehr verfügt aktuell über zwei Haupttypen von Kampfflugzeugen - den Eurofighter Typhoon und die Panavia Tornado. Beide Muster nehmen unterschiedliche Rollen im Luftkampf, bei Bodenangriffs- und Aufklärungsmissionen ein. Künftig soll ein weiteres Muster mit dem Eisernen Kreuz als Hoheitsabzeichen aufsteigen: Die F-35. Sie wird den Tornado ablösen.
Der Eurofighter Typhoon
Der Eurofighter ist das Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte mit insgesamt 138 Maschinen. Er ist ein einsitziges, allwetterfähiges Mehrzweckkampfflugzeug für die Luftverteidigung (Luft-Luft) und Luftangriffe (Luft-Boden). Die Eurofighter sind auf den Fliegerhorsten Neuburg, Nörvenich, Wittmund und Laage stationiert.
Das Kampfflugzeug kann dank seiner Supercruise-Fähigkeit auch ohne Nachbrenner im Überschallbereich fliegen. Seine Stärken liegen im Luftkampf, der Luftraumüberwachung und der Bekämpfung von Boden- und Seezielen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,35 (rund 2.500 km/h), einem Schub von 2 x 60.000 N (Trockenschub) bzw. 2 x 90.000 N (Nachbrenner) und einer Reichweite von über 2.700 km ist er ein äußerst leistungsfähiges Kampfflugzeug. Die Bewaffnung umfasst eine 27-mm-Revolver-Kanone, Luft-Luft-Lenkflugkörper, Luft-Boden-Lenkflugkörper und Freifallbomben.
Der Panavia Tornado
Die 93 Tornados der Luftwaffe sind Mehrzweckkampfflugzeuge, die bis 2030 ausgemustert werden sollen. Sie dienen als Jagdbomber für den Nuklearwaffeneinsatz im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO. Die Tornados sind auf den Fliegerhorsten Büchel und Jagel stationiert. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,2 (rund 2.300 km/h), einem Schub von 2 x 79 kN (Trockenschub) bzw. 2 x 119 kN (Nachbrenner) und einer Reichweite von über 2.800 km ist der Tornado ein leistungsstarker Kampfjet.
Die Bewaffnung besteht aus 2 x 27-mm-Revolver-Kanonen, Luft-Luft-Lenkflugkörpern, Luft-Boden-Lenkflugkörpern, Freifallbomben und Kernwaffen für die nukleare Teilhabe. Die Tornados werden für die nukleare Teilhabe, Aufklärung und den Kampf gegen Bodenziele eingesetzt.
Die F-35 als Nachfolger
Um die alternde Tornado-Flotte zu ersetzen, hat Deutschland 35 F-35A Lightning II Kampfjets aus den USA bestellt. Die ersten Exemplare sollen ab 2026 auf dem Fliegerhorst Büchel stationiert werden.Die F-35A ist ein modernes Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug der 5. Generation mit folgenden Leistungsdaten:
- Höchstgeschwindigkeit: Mach 1,6+ (rund 1.700 km/h)
- Schub: 1 x 191 kN (Trockenschub), 1 x 305 kN (Nachbrenner)
- Bewaffnung: 1 x 25-mm-Gatling-Kanone, Luft-Luft- und Luft-Boden-Lenkflugkörper, Freifallbomben
- Reichweite: Über 2.200 km
Die F-35A soll die nukleare Teilhabe der Bundeswehr fortführen und dem Eurofighter in Aufgaben wie Luftraumüberwachung, Jagdschutz und Präzisionsangriffe unterstützen.
Eurofighter als Elektronische Kampfführung
Zusätzlich plant Deutschland, 15 Eurofighter für die elektronische Kampfführung weiterzuentwickeln. Diese sollen elektronische Aufklärung leisten, Schutz- und Gegenmaßnahmen gegen elektromagnetische Angriffe durchführen und feindliche Systeme stören. Mit der Kombination aus F-35, weiterentwickeltem Eurofighter und dem geplanten Luftkampfsystem FCAS der nächsten Generation will die Bundeswehr ihre Luftstreitkräfte für die Zukunft wappnen und ein breites Spektrum an Fähigkeiten abdecken.
Das Future Combat Air System (FCAS)
Für die Zukunft nach 2040 arbeitet Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Spanien am Luftkampfsystem der nächsten Generation - dem Future Combat Air System (FCAS). Dieses soll aus einer Vielzahl bemannter und unbemannter Komponenten bestehen und die Fähigkeiten der heutigen Kampfjets bei weitem übertreffen. Das Kernstück von FCAS wird das Next Generation Weapon System (NGWS) sein - ein bemannter Kampfjet, der Tarnkappenfähigkeiten, große Reichweite und Überschallfähigkeiten ohne Nachbrenner ("Supercruise") vereinen soll. Geplant sind auch Companion-Drohnen zur Aufklärung und Zielunterstützung sowie ein neues Luftkampfleitnetz zur Vernetzung aller Komponenten.