Der erste H145M-Hubschrauber - bei der Bundeswehr als Leichter Kampfhubschrauber (LHK) eingeführt - wurde von Airbus an das Deutsche Heer geliefert.

Der erste H145M-Hubschrauber - bei der Bundeswehr als Leichter Kampfhubschrauber (LHK) eingeführt - wurde von Airbus an das Deutsche Heer geliefert. (Bild: Airbus Helicopters)

Knapp ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung hat Airbus Helicopters am Standort Donauwörth die erste von bis zu 82 bestellten H145M an die Bundeswehr ausgeliefert. Die Bundeswehr hat den neuen H145M auf den Namen Leichter Kampfhubschrauber", kurz LKH, getauft. Zu den Aufgaben des Hubschraubers gehören Ausbildung, Aufklärung, Spezialeinsätze und leichte Angriffe.

„Wir bleiben ein zuverlässiger Partner der Bundeswehr. Die Auslieferung des ersten H145M LKH weniger als ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung zeigt unser Engagement. Die H145M LKH wird ein echter Mehrzweckhubschrauber für die Bundeswehr sein, der sie bei ihren wichtigen Einsätzen unterstützt“, sagte Stefan Thomé, Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland.  

Dieser erste Hubschrauber ist für den Ausbildungsbetrieb bestimmt und wird am Bundeswehrstandort Bückeburg eingesetzt. Die erste Auslieferung eines H145M LKH in der leichten Angriffsrolle an den deutschen Kunden ist vertragsgemäß für 2025 vorgesehen. Die Ausbildung der Bundeswehrpiloten hat bereits im August dieses Jahres begonnen.

Im Dezember 2023 unterzeichneten die Bundeswehr und Airbus Helicopters einen Vertrag über den Kauf von bis zu 82 Mehrzweckhubschraubern des Typs H145M (62 Festbestellungen plus 20 Optionen) - der bisher größte Auftrag für die H145M und damit auch der größte Auftrag für das Waffenmanagementsystem HForce. Der Vertrag umfasst auch eine siebenjährige Support- und Servicelaufzeit, um eine optimale Indienststellung und Betreuung zu gewährleisten. Das Heer erhält 57 Hubschrauber, die Spezialkräfte der Luftwaffe fünf.

Die H145M ist ein militärischer Mehrzweckhubschrauber mit einem breiten Einsatzspektrum. Innerhalb weniger Minuten kann der Hubschrauber von einem leichten Angriffshubschrauber mit axialer ballistischer und lenkbarer Bewaffnung und einem hochmodernen Selbstschutzsystem in eine Version für Sondereinsätze mit Schnellabseilausrüstung umgerüstet werden. Zu den umfangreichen Missionspaketen gehören auch Hub- und Außenlastfähigkeiten.

Die bestellte Standardversion der H145M ist mit einer festen Ausrüstung ausgestattet, zu der auch das von Airbus Helicopters entwickelte Waffenmanagementsystem HForce gehört. Damit kann die Bundeswehr ihre Piloten auf dem gleichen Hubschraubertyp ausbilden, der auch im Einsatz und im Gefecht genutzt wird. Kostspielige Typenwechsel entfallen und ein Höchstmaß an Professionalität wird erreicht.

Die Bewaffnung des Leichten Kampfhubschraubers H145M

Der H145M kann mit dem HForce-Waffensystem von Airbus ausgerüstet werden - einem stufenweise aufgebauten, modularen und kosteneffizienten Waffensystem, das für alle militärischen Versionen der Airbus-Zivilhubschrauberreihe (H125M, H145M und H225M) verwendet werden kann. Drei verschiedene Pakete erhöhen die Fähigkeiten des Hubschrauberss, vom ballistischen Abschuss über ein helmmontiertes Display bis hin zum ballistischen Abschuss über ein elektro-optisches System (EOS) oder dem Abschuss von Lenkwaffen.

HForce ist ein modulares und stufenweise aufgebautes System, das einen Mehrzweck-Missionscomputer bietet, der von einem Hubschrauber zum anderen ausgetauscht werden kann, sowie eine große Auswahl an Waffen (Luft-Luft-, Luft-Boden-, ballistische und gelenkte Waffen), die allen betrieblichen Anforderungen gerecht werden.

Welche Optionen der Bewaffnungsmöglichkeiten die Bundeswehr nutzen wird, ist noch nicht final bekannt.

Die H145M ist die militärische Version des bewährten leichten zweimotorigen Hubschraubers H145. Die weltweite Flotte der H145-Familie hat bereits fast acht Millionen Flugstunden absolviert. Sie wird von Streitkräften und Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt für anspruchsvollste Missionen eingesetzt. Die Bundeswehr betreibt bereits 24 H145-Hubschrauber für Spezialeinsätze sowie Such- und Rettungsmissionen. Die US Army betreibt unter der Bezeichnung UH-72 Lakota fast 500 Hubschrauber der H145-Familie, die bereits mehr als 1,5 Millionen Flugstunden absolviert haben. Zu den militärischen Betreibern der H145-Familie gehören Ungarn, Serbien, Luxemburg, Thailand, Ecuador und Honduras. Zu den jüngsten Aufträgen zählen Zypern mit sechs, Belgien mit 17 und Brunei mit sechs Maschinen.

Die H145M wird von zwei Safran Arriel 2E-Triebwerken angetrieben und ist mit einer digitalen Triebwerkssteuerung (FADEC) ausgestattet. Darüber hinaus verfügt der Hubschrauber über die digitale Avionik-Suite Helionix, die neben einem innovativen Flugdatenmanagement auch einen leistungsstarken 4-Achsen-Autopiloten umfasst, der den Piloten im Einsatz entlastet. Der besonders niedrige Lärmpegel macht die H145M zum leisesten Hubschrauber seiner Klasse.

Airbus Helicopters

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