Linde MH beendet Wasserstoffprojekt im Werk Aschaffenburg
Ein ambitioniertes Pilotprojekt endet früher als geplant: Linde Material Handling stoppt seine Wasserstoff-Infrastruktur im Aschaffenburger Werk – und sendet damit ein deutliches Signal in Richtung Zukunft der innerbetrieblichen Energieversorgung.
Vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen - und nun schon wieder Geschichte: Das Wasserstoffprojekt von Linde MH im Werk Aschaffenburg.
Linde MH)
Die
Wasserstoffinfrastruktur im Aschaffenburger Produktions- und Montagewerk von
Linde Material Handling wurde im Sommer 2025 zurückgebaut. Das Pilotprojekt wurde
beendet, weil anhaltende technische Probleme mit den Komponenten der Anlage
einen wirtschaftlichen Betrieb immer weiter erschwert haben. Zudem hat sich der
Einsatz von Brennstoffzellenstaplern im Außeneinsatz mit unebenen Fahrwegen und
Staub nicht bewährt.
Brennstoffzellen im Härtetest gescheitert
Das couragierte
Pilotprojekt war im Mai 2023 gestartet worden, um eigene Erfahrungen bei der
Herstellung von Wasserstoff und dem Betrieb von Brennstoffzellenstaplern zu
sammeln. Zudem sollte das technologische Know-how weiter ausgebaut werden, um
Kunden noch besser und umfassender beraten zu können. Gleichzeitig diente die 'on-site'-Wasserstoffinfrastruktur, bestehend aus Elektrolyseur, Leitstand,
Kompressoren und Dispenser, als Anschauungsbeispiel für zahlreiche interessierte
Gruppen. Mit der Entscheidung, das Projekt der eigenen Wasserstoffinfrastruktur
nicht weiter zu verfolgen, sieht sich Linde Material Handling nicht allein. Auch
große Automobilhersteller haben bereits entsprechende Ankündigungen
veröffentlicht und ziehen sich aus Wasserstoffprojekten zurück oder vertagen
sie.
An der
Umstellung der Werksflotte von verbrennungsmotorischen Staplern auf
Elektrostapler in Aschaffenburg wird Linde Material Handling festhalten. Statt
der Brennstoffzellenstapler kommen nun Modelle mit Lithium-Ionen- beziehungsweise Blei-Säure-Batterie zum Einsatz.
Wasserstoff bleibt Teil des Portfolios
Ebenso hält Linde
Material Handling an der Strategie fest, die gesamte Bandbreite an
Energielösungen anzubieten, damit jeder Kunde die für ihn beste Lösung erhält. Flurförderzeuge
mit Wasserstoffantrieb bleiben somit fester Bestandteil des umfangreichen Produktportfolios.
Denn es gibt durchaus Einsätze, bei denen Kundenunternehmen gute Erfahrungen
mit Brennstoffzellenfahrzeugen im innerbetrieblichen Materialfluss machen.