
IRB 8700 von ABB. - (Bild: ABB)
In seiner Statistik arbeitet der VDMA mit Traglasten oberhalb 250 kg. Von Schwerlastrobotern dieser Kategorie wurden im Jahr 2015 am deutschen Markt 1 209 Stück verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von 6 %.
Laut Martin Hägele vom Fraunhofer IPA entstand die Bezeichnung Schwerlastroboter – die aktuell keinem Normenbegriff entspricht – in Folge der technischen Diskussion der Mensch-Roboter-Kollaboration.
Schwerlastroboter mit deutlich höherer Lastkapazität
Im Gegensatz zu den Leichtbaurobotern – die eine Reichweite ähnlich dem menschlichen Arm haben und rund 15 kg Traglast besitzen – sind dann Schwerlastroboter Industrieroboter, die in Bezug auf Lastkapazität und Reichweite deutlich über den genannten Werten angesiedelt sind.
Hägele: „Allerdings kann man als Schwerlastroboter auch Industrieroboter bezeichnen, die weit über den typischen, in der Handhabung oder dem Punktschweißen eingesetzten Lastkapazitäten stehen, also jenseits der 200-Kilogramm-Marke.“
Diese Grenze zieht Markus Frischeisen, Leiter Fertigungsplanung Automatisierungstechnik Audi AG, noch höher: „Unter Schwerlastrobotern verstehen wir Roboter mit einer Mindesttraglast von 360 Kilogramm.“
Zum Anforderungsprofil für die Schwergewichte zählen bei Audi unter anderem Präzision, Bahntreue, Wiederholgenauigkeit, eine möglichst hohe Geschwindigkeit, robuste Technik, geringe Kosten und eine softwareseitige Arbeitsraumüberwachung. „Das gilt aber im Grunde genommen für alle Roboter“, erläutert Frischeisen.
Mittlerweile gibt es Modelle, die komplette Autokarossen heben können. Frischeisen kann sich durchaus vorstellen, solche Roboter als Heber oder Umsetzer einzusetzen, sowohl im Karosseriebau, in der Lackiererei als auch in der Montage.
Hägele sieht das Marktpotenzial für Schwerlastroboter jedenfalls positiv. „Erreicht ein einzelner Roboter seine Lastgrenze, meistern miteinander kooperierende Roboter selbst schwerste Lasten“, so sein Fazit.
Der Schnelle - ABB
- Bezeichnung: IRB 8700
- Nenntraglast: "800 kg (bis zu 1000 kg bei geneigtem Handgelenk)"
- Traglast im Palettiermodus: "800 kg (bis zu 1000 kg bei geneigtem Handgelenk)"
- Reichweite: 3500 mm
- Eigengewicht: 4525 - 4575 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: 0,05 mm
- Absolutgenauigkeit: 0,09 mm
- Stärken: Handhabungskapazitäten bis zu 1000 kg bei geneigtem Handgelenk, 25% höhere Prozessgeschwindigkeiten als vergleichbare Roboter der gleichen Klasse, zuverlässig dank einfacher Konstruktion und standardmäßiger Foundry-Plus-2-Schutzausführung, verfügbar mit LeanID für geringeren Kabelverschleiß und einfache Simulation.
- Anwendungsbereich: Die Anwendungsvielfalt und Aufgaben für Schwerlastroboter wachsen mit den Anforderungen in der Automobil-, Maschinenbau-, Be- und Verarbeitungsindustrie, in Gießereien, Schmieden bis hin zur Baubranche.
Der Hohle - Comau

- Bezeichnung: NJ4 270 – 2.7
- Nenntraglast: 270 kg
- Traglast im Palettiermodus: Nicht verfügbar
- Reichweite: 2703 mm
- Eigengewicht: 1975 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: 0,15 mm
- Absolutgenauigkeit: Auf Anfrage bietet Comau Genauigkeitswerte nach ISO Norm an.
- Stärken: Als Hollow Wrist-Variante mit hoher Traglast einzigartig auf dem Markt. Durch die vollständig integrierte Medienführung eignet er sich besonders für Schweißanwendungen, kompakte Bauweise, kollisionsfreie Bewegungen in beengtem Raum, geringe Wartungskosten.
- Anwendungsbereich: Punktschweißen, Montage, Handhabung/Verpackung, Maschinenbeschickung, Messen und Prüfen.
Der Sichere - Yaskawa

- Bezeichnung: Motoman MH600
- Nenntraglast: 600 kg
- Traglast im Palettiermodus: k.A.
- Reichweite: 2942 mm
- Eigengewicht: 3050 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: ±0,3 mm
- Absolutgenauigkeit: k.A.
- Stärken: Die parallele Gelenkkonstruktion des Roboters sorgt für Stärke, Stabilität und Steifheit bei Lasten mit hohem Dreh- und Trägheitsmoment. Optional ist der MH600 mit der Sicherheitssteuerung (FSU) der Kategorie 3 verfügbar, die das Einrichten von 32 Sicherheitszonen und bis zu 16 Werkzeugen ermöglicht.
- Anwendungsbereich: Der MH600 eignet sich besonders für das Handling schwerer und großer Werkstücke.
Der Gigant - Fraunhofer AGP

- Bezeichnung: Stabkinematik Großroboter
- Nenntraglast: 2500 kg
- Traglast im Palettiermodus: 4000 kg
- Reichweite: 5500 mm
- Eigengewicht: 12800 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: kleiner 1 mm
- Absolutgenauigkeit: ca. 10 mm, mit externen Lagegeber ca. 1 mm
- Stärken: Große Reichweite und große Traglast. Großroboter wurde in einem Baukastensystem entwickelt. Dadurch lässt sich die Roboterkinematik hinsichtlich Tragfähigkeit und Reichweite skalieren.
Offene Robotersteuerung mit umfangreiche Schnittstellen, dadurch lässt es um sich beliebige Modulsysteme erweitern
Offene Robotersteuerung lässt sich hinsichtlich HighEnd- und LowCost-Variante anpassen. - Anwendungsbereich: Anwendungsbeispiele sind die Powerpackmontage von LKW-Motoren in der Fahrzeugindustrie, das Roboterstanznieten im Schienenfahrzeugbau, das Handhaben von Blechen und Profilen im Schiffbau, die Fertigung von Mikropaneelen im Schiffbau, das Bohren von sehr großen Schiffspropellern.
Der Starke - Fanuc

- Bezeichnung: M-2000iA/2300
- Nenntraglast: 2300 kg
- Traglast im Palettiermodus: k.A
- Reichweite: 3734 mm
- Eigengewicht: 11000 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: ± 0,3 mm
- Absolutgenauigkeit: k.A.
- Stärken: Flexibilität eines sechsachsigen Roboters, Reichweite erweiterbar durch Rail-Montage, Absicherung von Arbeitsbereich und Zugang für Personal über Sicherheitssoftware DCS, integriertes Visionsystem, Serienroboter, zahlreiche Software-Optionen erhältlich bis hin zu ""Zero Down Time"" (ZDT), für die drei Grundachsen zwei Motoren pro Achse, dadurch hohe Beschleunigungen möglich.
- Anwendungsbereich: Das Einsatzspektrum reicht von Handlingaufgaben, um starre Transportperipherie einzusparen, bis zum Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen. Bisherige Einsatzbeispiele sind: Coil-Handling, Einsatz an Drahtzug-Maschinen, Handling von IBC, Handling von Schüttgut an Entgratmaschinen, Handling von Automobilkarosserien, Einsatz in Gießereien.
Der Vielfältige - Kuka

- Bezeichnung: KR 1000 titan
- Nenntraglast: 1000 kg (Sechsachser)
- Traglast im Palettiermodus: 1300 kg (Modell KR 1000 1300 titan, Palettierer)
- Reichweite: 3202 mm
- Eigengewicht: 4690 kg
- Wiederholungsgenauigkeit: ±0,10 mm
- Absolutgenauigkeit: k.A.
- Stärken: Kuka bietet den Schwerlastroboter KR 1000 titan in verschiedenen Varianten. Er bietet die Kompaktheit eines 6-Achs-Roboters, hohe Beschleunigungs- und Fahrwerte, hohe Traglast und Präzision. Die Roboter können mit einer Lineareinheit ergänzt werden, sogar im Robo-Team können sie arbeiten.
- Anwendungsbereich: Die Anwendungsgebiete erstrecken sich von Handhaben von Motorblöcken, Steinen, Glas, Stahlträgern, Schiffsteilen, Flugzeugteilen, Schienenfahrzeugteilen, Marmorblöcken, Betonfertigteilen hin zu Holz-, Lebensmittel- und anderen Handhabungsaufgaben. Auch im Karosserie-Rohbau bieten sich Anwendungsmöglichkeiten. Ebenso ist der Einsatz als Werkzeug möglich.
Der Steife - Kawasaki

- Bezeichnung: MG15HL
- Nenntraglast: 1500 kg
- Traglast im Palettiermodus: k.A.
- Reichweite: 4005mm
- Eigengewicht: 6550 kg
- Wiederholgenauigkeit: ±0,10 mm
- Absolutgenauigkeit: k.A.
- Stärken: Extreme Steifigkeit, kompakte Bauweise (keine Gegegengewichte); hohes Drehmoment; hohe Nutzlast.
- Anwendungsbereich: Maschinenbeladung, Material Handhabung. Branchen: Automobil, Gießereien, Luft- und Raumfahrtindustrie, Schweißen.
Die stärksten Roboter der Welt

Platz 8 Comau: Der Smart5 NJ650-2.7 von Comau gehört zwar nicht zu den „new kids on the block“, soll laut Hersteller jedoch bis zu einem Viertel weniger Energie brauchen als vergleichbare Roboter. Er kommt unter anderem in der Montage, der Maschinenbeschickung oder beim Punktschweißen zum Einsatz. - (Bild: Comau)

Platz 7 Kawasaki: Auch der Schwerlastroboter MX700N des japanischen Herstellers Kawasaki kommt mit Lasten von bis zu 700 Kilogramm klar. - (Bild: Kawasaki)

Platz 6 Nachi: Schwergewicht mit sechs Achsen: Der für die Autoindustrie konzipierte Nachi SC700 bringt ganze sieben Tonnen Gewicht auf die Waage und kann 700 Kilogramm bewegen. - (Bild: Nachi)

Platz 5 ABB: Der im November vorgestellte größte ABB-Roboter IRB 8700 hat eine Reichweite von 4,20 Metern und kann eine Traglast von 800 Kilogramm stemmen. - (Bild: ABB)

Platz 4 Yaskawa: Für die Handhabung besonders schwerer Bauteile kommt der Palettier-Roboter MOTOMAN-MPL800 von Yaskawa ins Spiel. Er schafft eine Traglast von 800 Kilogramm. - (Bild: Yaskawa)

Platz 3 Kuka: Nicht nur stark, sondern auch schön: Der KR 1000 Titan PA von Kuka stemmt bis zu 1.300 Kilogramm und eignet sich besonders gut zum Verpacken und Kommissioneren. Für sein Design erhielt der zupackende Roboter den red dot award. - (Bild: Kuka)
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