Auf der SPS 2023 zeigen Siemens and Schaeffler den Siemens Industrial Copilot, der Engineering und Operations einer Maschine automatisiert.

Auf der SPS 2023 zeigen Siemens and Schaeffler den Siemens Industrial Copilot, der Engineering und Operations einer Maschine automatisiert. (Bild: Siemens AG)

Schaeffler und Siemens haben einen generativen KI-gestützten Assistenten in eine Produktionsmaschine integriert. Er soll die bisherigen Automatisierungslösungen von Siemens ergänzen.

Der sogenannte Industrial Copilot soll das Engineering und den Supportbetrieb optimieren und das möglichst einfach, schnell und effizient. Die Kombination aus menschlicher Kompetenz und einer mit natürlicher Sprache funktionierenden KI ermögliche es, die Software „auf einem ganz anderen Geschwindigkeits- und Effizienzniveau“ herzustellen, sagte der Schaeffler-Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld.

Gerade angesichts des Fachkräftemangels bei Programmierern sei die Nutzung von KI „eine sehr vielversprechende Entwicklung“, betonte Rosenfeld. „Und es ist genau das, was wir brauchen, um in den Hochlohnstandorten zukunftsfähige Jobs zu schaffen.“ Das mache Mut, „dass man der ewigen Kritik, dass Deutschland abgehängt sei, etwas entgegenstellen kann“ und sei „eine Riesen-Möglichkeit, Arbeit hier zu halten“.

Mitarbeitende können Automatisierungs-Code mittels natürlicher Spracheingabe generieren

Der Industrial Copilot hilft den Automatisierungsingenieuren von Schaeffler beispielsweise, schneller Code für speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) zu generieren, die die meisten Maschinen in den Fabriken der Welt steuern.

Da Industrieunternehmen ihre Automatisierungs- und Digitalisierungsreise beschleunigen, steigt der Bedarf an erfahrenen Automatisierungsingenieuren für die Umsetzung dieser Projekte. Der Siemens Industrial Copilot hilft bei der Automatisierung sich wiederholender Aufgaben und setzt Engineering-Ressourcen für höherwertige Aufgaben frei. Auch weniger erfahrene Mitarbeiter in der Fertigung werden in die Lage versetzen, in technische Rollen hineinzuwachsen.

Rosenfeld beschreibt den Ablauf: Der Maschinenexperte schreibe künftig in ein Textdokument, was die Maschine tun müsse, das gehe an die Chatbox der KI, die dann in Rekordgeschwindigkeit eine zu 80 Prozent fertige Software erstelle. „Wenn sie das heute machen, sind da viele manuelle Schritte dazwischen. Das dauert, das dauert, das dauert“, betont der Schaeffler-Chef.

Zitat

"Die digitale Transformation hat für Schaeffler höchste Priorität und spielt eine Schlüsselrolle in unserer Unternehmensstrategie. Generative KI-Lösungen wie der Industrial Copilot werden diesen Weg beschleunigen und unsere Mitarbeiter bei ihren Aufgaben unterstützen. Wir arbeiten mit Siemens zusammen, weil wir beide Technologieunternehmen sind und die gleiche Vision teilen: Unsere Arbeitsweise zu transformieren."

Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG

Maschinenstillstände reduzieren: Copilot hilft, Fehler zu finden und zu beheben

Der Industrial Copilot kann Mitarbeitenden helfen, Fehler zu identifizieren und Lösungen auszuarbeiten.
Der Industrial Copilot kann Mitarbeitenden helfen, Fehler zu identifizieren und Lösungen auszuarbeiten. (Bild: Siemens AG)

Der Industrial Copilot hat außerdem Zugriff auf alle relevanten Dokumentationen, Richtlinien und Handbücher, um Fabrikmitarbeiter bei der Identifizierung möglicher Fehler zu unterstützen. Diese Funktionen ermöglichen es Wartungsteams, Fehler zu erkennen und schneller Schritt-für-Schritt-Lösungen zu entwickeln. Dies wird laut Siemens dazu beitragen, Maschinenstillstände deutlich zu verkürzen, Industrieunternehmen effizienter zu machen und damit eine nachhaltigere Produktion voranzutreiben.

Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, sieht das als den Beginn einer neuen Ära: „Früher mussten wir mit Maschinen in ihrer Sprache sprechen. Mit dem Siemens Industrial Copilot können wir mit Maschinen in unserer Sprache sprechen“, sagt er. „In wenigen Jahren wird KI in der Industrie allgegenwärtig sein. Siemens und Schaeffler sind Vorreiter und bündeln ihre Kräfte, um generative KI industrietauglich zu machen.“

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Insgesamt soll der generative KI-gestützte Assistent dazu beitragen, den Engineering- und Betriebslebenszyklus zu optimieren. Von der Planungsphase über die Validierung, der Generierung von Unit-Tests, das Monitoring bis hin zur Optimierung der Maschinenleistung wird der Industrial Copilot die Mensch-Maschine-Interaktion intuitiver, effizienter und schneller machen.

Mit Material von dpa und Siemens

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