Die Digitalisierung weiter vorantreiben – das war einer der Vorsätze, die Jan-Jörg Müller-Seiler, CEO und Managing Partner der Robur Industry Service Group, PRODUKTION im Dezember verraten hat. Ein paar Wochen später ist das Unternehmen aus München mit diesem Vorsatz einen Schritt weitergekommen. Denn Robur hat – wie jetzt bekannt wurde – zum 1. Januar die Escad Automation GmbH, die Escad Austria GmbH, die Softwerk Automation GmbH und die Smart Robotics Austria GmbH der Pfullendorfer Escad Group gekauft und damit das Portfolio der Gruppe um die kollaborative Leichtbaurobotik und der Intralogistik-Lösungen erweitert.
„Wir schauen immer, wo wir Partner finden, die zu uns passen – nicht nur menschlich, sondern auch thematisch und die uns bei den Themen ökologischer Wandel und digitale Transformation weiterbringen“, erklärte Müller-Seiler nun im Gespräch mit PRODUKTION. Escad verstärke die Kompetenzen in der Automatisierungstechnik, erweitere die Engineeringfähigkeiten der Gruppe und bringe mit der kollaborativen Leichtbaurobotik und ihrer Intralogistik-Lösungen neue Bereiche in die Gruppe.
Durch Freunde in Managing-Partnerkreisen sei die Robur-Gruppe auf Escad aufmerksam geworden, berichtet Müller-Seiler. Im August vergangenen Jahres haben dann die Gespräche begonnen.
Robur ist eines der 20 führenden Industrieservice-Unternehmen Deutschlands. Auf welchem Platz das Unternehmen landet, erfahren Sie auf unserem Schwesterportal INSTANDHALTUNG:
Robur-Gruppe ist jetzt auch in Österreich vertreten
Und die verliefen nicht nur für Robur, sondern auch für Escad schnell in die richtige Richtung, berichten die beiden Vorstände Reiner Hafen und Rudolf Rauch. Die beiden Firmen vermitteln und leben ähnliche Werte, erklärte Hafen. Escad will durch den Verkauf weiteres Wachstum generieren. Robur sei die ideale Ergänzung der Serviceleistungen, die Escad seinen Kunden anbieten und gleichzeitig bringe die Firma mit ihrer langjährigen Erfahrung in Automatisierung, der Robotik, der Intralogistik, der Systemintegration und dem Anlagenbau zusätzliches Know-how in die Gruppe, sagte Rauch.
Escad bringt knapp 200 Mitarbeitende an fünf Standorten mit in die Robur-Gruppe, die damit auch erstmals in Österreich vertreten ist. An der Zahl der Beschäftigten und Standorten wird sich trotz Übernahmen nichts ändern, versichern alle Beteiligten. Stattdessen sei die Übergabe auch eine Chance, erklärt Müller-Seiler: Wenn es die Arbeitsstelle zulässt, könnten Escad-Mitarbeiter nun auch an Standorten von Tochtergesellschaften der Robur-Gruppe arbeiten und müssten nicht mehr umziehen.
Auch die Schwerpunkte der Firmengruppe werden nicht geändert, sondern erweitert, erklärte Müller-Seiler. „Durch Escad werden wir einen Quantensprung machen.“
Escad ist dabei nicht die erste – und wird auch nicht die letzte Firma sein, die Robur übernimmt. Erst im Oktober vermeldete die Gruppe, dass Congiv rückwirkend zum Januar 2020 Teil der Gruppe wird. Alle Details dazu lesen Sie auf unserem Schwesterportal Instandhaltung.
„Wir sind eine Gruppe von Partnern, die organisch wächst aber sehr stark opportunistisch nach neuen Partnern sucht“, erklärt Müller-Seiler. Deshalb werde man weiter Firmen beobachten und schauen, ob diese Spaß daran haben, in der Gruppe zusammenzuarbeiten. Wenn sie die Kunden beim Thema Servicebereich weiterbringen, dann werde Robur auf alle Fälle durch weitere Firmenkäufe wachsen, erklärte Müller-Seiler.
Mit den Kunden möchte Robur übrigens auch mehr auf Partnerschaften hinarbeiten. „Das klassische Kunden-Lieferanten-Verhältnis muss sich in einer vernetzten, digitalisierten und spezialisierten Welt zu einem partnerschaftlichen Verhältnis wandeln“, ist ein weiterer Vorsatz von Müller-Seiler für 2021.