Person legt menschliches Figurenteil in Puzzle

Den passenden Mitarbeiter zu finden, ist für viele Unternehmen oft nicht einfach. - (Bild: Andrey Popov - stock.adobe.com)

Eigentlich sind es positive Nachrichten: Ein Unternehmen will einen neuen Mitarbeiter einstellen und veröffentlicht die passende Stellenanzeige. Aber dann die Ernüchterung: es bewerben sich keine passenden Kandidaten. Deshalb werden immer mehr Firmen selbst aktiv und suchen online nach potentiellen neuen Beschäftigten. Auch in der Industrie ist „Active Sourcing“ angekommen, wie das Beispiel von Infineon zeigt.

Auf der H.U.G Digital, einer HR-Konferenz von Personio, erklärte Alexander Greie, Talent Attraction Manager bei Infineon, wie er neue Mitarbeitenden für das Halbleiterunternehmen rekrutiert. Es gehe beim Talente aufspüren oft darum, die Nadel im Heuhaufen zu finden, erklärte er. Denn vor allem in Ballungszentren kämpfen viele Unternehmen um wenige Fachkräfte. In München gebe es zum Beispiel einen sehr kompetitiven Markt, weil viele Techfirmen und Start-ups vor Ort sind, erklärte Greie. Diese buhlen dann alle um die Engineering- und IT-Talente.

Aber: Die Situation sei nicht hoffnungslos, wenn man selbst aktiv sucht, so der Experte. Aber wie gelingt es, in einem umkämpften Markt Talente aufzuspüren und für sich zu gewinnen?

Greie hat folgende Tipps:

Stellenanzeige anpassen

Wenn sich zwei Wochen, nachdem die offene Stelle veröffentlicht wurde, noch keine passenden Bewerber gemeldet haben, rät Greie dazu, die Anzeige noch einmal zu bearbeiten, bevor man ins Active Sourcing geht. Das heißt: Können Must-Haves zu Nice-To-Haves geändert werden? Muss etwas am Stellentitel oder Stellentext geändert werden? Sollte die Anzeige noch auf einer anderen Plattform gepostet werden?

Mit der Zielgruppe beschäftigen

Um mit den Bewerbern auf Augenhöhe sprechen zu können, sollte man sich auf alle Fälle mit der Zielgruppe beschäftigen, erklärte Greie. Dazu gehört auch, die Führungskraft zu fragen, welche Aufgaben der neue Mitarbeiter genau bekommen wird.

Veranstaltungen organisieren

Um mit der Zielgruppe in Kontakt zu kommen, eignen sich laut Greie auch eigene Events wie Hackatons. So können mögliche Bewerber auch gleich einen Eindruck vom Unternehmen bekommen.

Auf Social Media suchen

Beim Thema Social Media ist es wichtig, die Stelle erst einmal im eigenen Netzwerk zu posten und dort auch zu suchen, ob es vielleicht jemand geeigneten gibt, erklärte der Experte. Weiteres wichtiges Tool: Die Stellenanzeige auf Xing und LinkedIn in passenden Gruppen zu posten.

Persönliche Note beim Anschreiben

Hat man einen geeigneten Kandidaten gefunden, muss man ihn oder sie natürlich erst überzeugen, beim Unternehmen anzufangen. Wichtig ist dabei ein individuelles und zielgerichtetes Anschreiben. Wenn ein Talent zum Beispiel auf LinkedIn angibt, gerne zu wandern, könne man fragen, wo die letzte Wanderung war, sagte Greie. Tech-Profile könne man im Übrigen gerne per Du anschreiben.

Auch der Elevator Pitch beim ersten Telefonat sollte gut vorbereitet sein. Hier sollte man genau erklären können, welche Aufgaben der Bewerber oder die Bewerberin künftig im Unternehmen übernehmen soll.

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