Der Lastwagenbauer MAN bereitet die Serienproduktion schwerer Elektro-Lastwagen im Werk München vor. "Bereits in den nächsten Wochen beginnen wir hier mit der Produktion der ersten Prototypen", sagte Vorstandschef Andreas Tostmann bei der Eröffnung des MAN-E-Mobility-Centers in München. Bis Ende 2023 sollen die Mitarbeiter für die Serienproduktion qualifiziert werden. "2024 werden wir dann unseren neuen, schweren E-Truck der Öffentlichkeit vorstellen."
Die Zeit dränge, denn "die EU verlangt für Lkw über 16 Tonnen bis 2030 eine CO2-Reduzierung von 30 Prozent im Vergleich zum aktuellen Niveau. Ansonsten drohen massive Strafzahlungen", sagte Tostmann.
Lastwagen mit batterieelektrischem Antrieb und mit Dieselmotoren sollen im Stammwerk München künftig auf einem Band gebaut werden. Produktionsvorstand Michael Kobriger sagte, im E-Mobility-Center "bauen wir die Kompetenz auf, um mit Elektro-Lkw in die Serienproduktion zu gehen".
Die Mitarbeiter würden unter realen Produktionsbedingungen qualifiziert. "Die bei der Erprobung der Serienproduktion gewonnenen Erfahrungen fließen direkt in die Entwicklung und Produktion von serienreifen batterieelektrisch betriebenen Lastwagen ein".
In Deutschland werden 3.500 MAN-Stellen gestrichen
MAN verkauft bereits batterieelektrische Stadtbusse und Transporter. Der erste Elektro-Lkw - der mittelschwere MAN eTGM - ist bisher nur in Kleinserien an Kunden ausgeliefert worden. MAN erwartet aber eine steigende Nachfrage nach E-Trucks.
Der Betriebsratschef von MAN und der VW-Lastwagenholding Traton, Saki Stimoniaris, nannte das Schulungsprogramm im E-Mobility-Center einen "strategisch wichtigen Schritt für die Zukunft unserer MAN und die Sicherung von Beschäftigung". MAN will das Unternehmen für den Bau von E-Fahrzeuge neu aufstellen und 3.500 Stellen in Deutschland streichen.